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Jetzt spenden!Rotkopfwürger
Lanius senator
Früher noch Brutvogel in Deutschland, ist der Rotkopfwürger seit 2009 nur noch als äußerst seltener Gast bei uns zu sehen. Aber auch in anderen Ländern sind großräumige Abnahmen zu verzeichnen. Als Brutvogel eher trockener und sonniger Offen- bis Halboffenlandschaften müsste der Würger eigentlich vom Klimawandel profitieren, aber die zunehmende Intensivierung von trockenwarmen Lebensräumen führt zu Einbrüchen der letzten mitteleuropäischen Populationen.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Bei schlechtem Wetter jagt der Rotkopfwürger gerne zu Fuß.
- 17-19 cm groß
- Langstreckenzieher, spärlicher Durchzügler
- von April bis August zu beobachten
- schwarze Maske mit rotbrauner Kappe
Aussehen
Rotkopfwürger sind etwas größer als Neuntöter, tragen eine schwarze Maske im Gesicht und haben ein schwarzes Obergefieder, während die Unterseite weiß gefärbt ist. Außerdem sind eine rotbraune Kopfhaube, ein weißes Flügelfeld sowie ein weißer Bürzel kennzeichnend. Die Weibchen sind meist matter gefärbt und haben kleine beige Anteile in der ansonsten dunklen Gesichtsmaske.
Verhalten
Der Rotkopfwürger ist ein Ansitzjäger. Seine Sitzwarten liegen meist zwei bis sechs Meter hoch auf Ästen oder Zaunpfählen. Fliegt ein Insekt vorbei, erbeutet er dieses im Flug. Der Gesang ist im Gegensatz zu anderen Würger-Arten revieranzeigend. Dabei singen Männchen und Weibchen oft im Duett.
Lebensraum
Sie benötigen eine sonnige, trockene und strukturreiche Landschaft, die offene Bodenstellen zur Nahrungssuche, Ansitzwarten und vereinzelte oder regelmäßige Baum- oder Gehölzgruppen beinhaltet. Daher trifft man sie oft auf landwirtschaftlich extensiv genutzten Flächen, wie beispielsweise Obstwiesen mit einem älteren Baumbestand, an.
Gefährdung
Er gilt als vom Aussterben bedroht und ist vor allem durch eine zunehmende Lebensraumzerstörung gefährdet. Dazu zählen der Verlust von Streuobstwiesen sowie die Ausräumung der Landschaft und der damit einhergehende Verlust von Steinmauern oder Totholz. Zusätzlich machen der Art Dürreperioden in den Überwinterungsgebieten und die direkte Verfolgung auf dem Zug zu schaffen.
Zugverhalten
Der Rotkopfwürger ist ein Langstreckenzieher, dessen Hauptüberwinterungsgebiet in Afrika südlich der Sahara bis nördlich des Äquators liegt. Die Überwinterungsgebiete sind vor allem durch Trocken- und Feuchtsavannen gekennzeichnet.
Nahrung
Er ernährt sich größtenteils von bodenlebenden Insekten. Dazu gehören zu großen Teilen Käfer, Hautflügler und Schmetterlinge. In Ausnahmefällen frisst er auch kleine Wirbeltiere.
Stimme
Mit einer Reihe kurzer, heißerer Laute warnt der Rotkopfwürger. Dabei ist oft ein „gegegeg“ oder ein „dschärt“ zu hören. Der Gesang beginnt oftmals mit Erregungsrufen und geht dann in ein Schwätzen über, in das Imitationen anderer Vogelstimmen eingebunden werden. Im Gegensatz zu anderen Würgern hat der Gesang beim Rotkopfwürger eine revieranzeigende Funktion.