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Jetzt spenden!Rohrschwirl
Locustella luscinioides
Der Gattungsname „Locustella“ mag auf den ersten Blick etwas merkwürdig erscheinen, bedeutet er doch eigentlich „kleine Heuschrecke.“ Doch wer den Gesang des Rohrschwirls hört, weiß, wieso er seinen Namen trägt, denn er klingt tatsächlich eher wie ein schwirrendes Insekts als wie ein Vogel. Nur der Lebensraum passt nicht so ganz zu einer Heuschrecke. Er besiedelt nämlich gerne Röhrichtbestände in der Verlandungsvegetation von stehenden oder leicht strömenden Gewässern.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Bei Gefahr nimmt der Rohrschwirl eine Pfahlstellung ein, bei der er versucht, mit seiner Umgebung zu verschmelzen, beispielsweise indem er einen Schilfhalm imitiert.
- 13,5-15 cm groß
- Langstreckenzieher
- von April bis September zu beobachten
- schwirrender Gesang, in meist reinen Röhrichtbeständen
Aussehen
Der Rohrschwirl ist ein etwa spatzengroßer, unscheinbarer Vogel. Durch seine braune Oberseite und die helle beigebraune Unterseite ist er gut getarnt und kann leicht mit dem ähnlich aussehenden Teichrohrsänger verwechselt werden. Im Gegensatz zu diesem hat er aber lange helle Unterschwanzdecken mit leicht aufgehellten Spitzen und einen leicht gebogenen Flügelvorderrand.
Verhalten
Man trifft sie, wenn nicht gerade auf erhöhten Warten singend, vor allem bodennah oder auf dem Boden laufend an. Dort kriechen sie regelrecht durch das Schilf. Etwas verwunderlich, denn eigentlich sind sie gute Kletterer, die unter Einsatz der Flügel auch auf schrägen Halmen laufen oder Warten durch einen Mix aus Hüpfen und Fliegen erklimmen können.
Lebensraum
Er ist ein Bewohner von Röhrichten am Rande stehender oder schwach durchströmter Gewässer und besiedelt sowohl reine Schilfbestände als auch von Sträuchern oder Stauden durchsetzte Schilfbereiche. Das Nest baut er meist bodennah in dichtem Pflanzenbewuchs über nassen Bereichen.
Gefährdung
Als typischer Röhrichtbewohner ist der Rohrschwirl in erster Linie durch die Zerstörung und Entwässerung von Feuchtgebieten betroffen. Diese führen zu einem Lebensraumverlust, teilweise aber auch zu einer Aufspaltung der Populationen, wodurch diese voneinander isoliert werden. Ebenso bedenklich sind die Dürren in den Wintergebieten.
Zugverhalten
Als Langstreckenzieher überwintert der Rohrschwirl vor allem zwischen dem Südrand der Sahara und dem Nordrand des tropischen Regenwaldes. Teilweise findet man ihn im Winter auch in den Oasen der Sahara.
Nahrung
Rohrschwirle ernähren sich von kleinen Insekten und deren Larven. Diese werden vom Boden und von Pflanzenteilen gesammelt oder aus dem Wasser gefischt.
Stimme
Der schwirrende Gesang des Rohrschwirls ähnelt dem des Feldschwirls, ist jedoch tiefer und rascher, weshalb er weniger insektenartig klingt. Der Gesang wird meist mit einer Reihe tickender Laute eingeleitet und kann in etwa mit „pt pt pt-ptpt örrrrrr“ umschrieben werden.