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Grus grus
Kraniche sind in vielerlei Hinsicht besondere Vögel: Ihr Aussehen fällt auf, die Balz ist spektakulär, und der Kranichzug ist jedes Jahr ein besonderes Naturschauspiel. Mit lauten Rufen ziehen sie in großen Keilformationen am Himmel entlang und versammeln sich mit mehreren tausend Tieren an den Rastplätzen. In Deutschland befinden sich solche Rastplätze vor allem im Norden und Nordosten. In den letzten Jahrzehnten hat sich beim Brutvorkommen hierzulande ein positiver Bestandstrend entwickelt.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Im Havelland wurden an einem Tag bis zu 80.000 Kraniche beim Rasten gezählt.
- 96-116 cm groß
- mehrheitlich Kurzstreckenzieher
- ganzjährig zu beobachten
- trompetender Ruf
Aussehen
Der Kranich ist größer als ein Weißstorch. Sein Gefieder ist überwiegend in einem hellen Blaugrau. Auffällig sind die langen, schwarz zulaufenden Schirmfedern, die buschig über den Bürzel hinausragen. Kopf und Hals sind schwarz-weiß, und auf dem Kopf befindet sich eine unbefiederte rote Kappe. Der Mantel ist während der Brutzeit rostbraun gefärbt.
Verhalten
Während der Balz und auch bei Aufregung führen die Kraniche besondere Tänze vor, bei denen sie die Köpfe und Schnäbel hoch in die Luft recken und ihre trompetenden Rufe von sich geben. Sie bauen ihre Nester bevorzugt umgeben von Wasser und polstern sie mit viel Pflanzenmaterial aus. Beide Elternteile kümmern sich um die Jungen.
Lebensraum
Er brütet versteckt in Feuchtgebieten und Mooren am Boden. Sein Verbreitungsgebiet in Europa erstreckt sich vor allem über den Norden und Nordosten. Während des Zuges rastet er häufig auf Feldern und übernachtet an störungsfreien Gewässern.
Gefährdung
Der Kranich gilt aktuell als nicht gefährdet, dank umfangreicher internationaler und nationaler Schutzmaßnahmen.
Zugverhalten
Der Kranich ist mehrheitlich ein Kurzstreckenzieher, der im Mittelmeerraum bevorzugt in Korkeichenwäldern Südeuropas und in Nordafrika überwintert.
Nahrung
Die Nahrungsgrundlage bilden vor allem verschiedene Pflanzenbestandteile. Gerade im Sommer frisst der Kranich auch Insekten und Würmer.
Stimme
Kraniche sind ruffreudige Tiere. Ihre trompetenartigen Rufe kann man während des Zugs, während der Balz im Duett, aber auch bei Aufregung vernehmen.
Was den Kranich besonders macht
Kraniche in Keilformation über sich fliegen zu sehen und dabei ihre weit tragenden, trompetenartigen „gruu-grii“-Rufe zu hören, zählt zu den besonderen Naturerlebnissen. Jedes Jahr ziehen rund 400.000 Kraniche auf ihrer südwestlichen Zugroute über Deutschland, um den Winter in Südeuropa und Nordwest-Afrika zu verbringen. Ein Großteil von ihnen rastet an etablierten Sammelplätzen im Norddeutschen Tiefland, wo der allabendliche Einflug zehntausender Vögel viele Naturbegeisterte anzieht.
Auch bei uns brüten rund 11.000 Kranichpaare. Dank intensiver Schutzbemühungen steigt ihr Bestand seit einigen Jahren deutlich an. So werden beispielsweise naturnahe Niederungen und Sumpfgebiete erhalten oder wiedervernässt und offene Lebensräume als Rast- und Sammelplätze erhalten. Ebenso werden auf Stilllegungsflächen „Ablenkfütterungen“ durchgeführt und Landwirt*innen, auf deren Feldern Kraniche gefressen haben, erhalten Ausgleichszahlungen.
Seit 1996 betreibt die Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland unter Leitung des NABU das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf nahe Stralsund. Hier wird der deutschlandweite Kranichschutz koordiniert, werden Monitorings durchgeführt sowie Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung betrieben.
Ob es allerdings bei der positiven Entwicklung des Kranichbestands bleibt, hängt nicht nur von den Schutzmaßnahmen im Brutgebiet ab. Auch die Nahrungs- und Witterungsbedingungen auf dem Zug sowie in den Rast- und Überwinterungsgebieten spielen eine wichtige Rolle. Vor allem zur Zugzeit können Kollisionen mit Freileitungen, Windenergieanlagen und ähnlichen Strukturen zu Verlusten führen. Außerdem ist noch unklar, wie sich der Klimawandel langfristig auf die Vögel auswirken wird – vor allem die Zunahme von Trockenperioden wie in den letzten zwei Jahren könnte ihren Bruterfolg und somit die wachsenden Bestände negativ beeinflussen.