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Kleinsumpfhuhn
Porzana parva
Das Kleinsumpfhuhn ist ein sehr heimlicher Vogel, den man wie viele andere Rallen praktisch nie zu Gesicht bekommt, da er sich die meiste Zeit im Röhricht aufhält. Zudem ist das Kleinsumpfhuhn in Deutschland sehr selten und die Unterscheidung von anderen Sumpfhühnern nicht so einfach. Deswegen wurde es lange Zeit übersehen oder nicht wahrgenommen. Mittlerweile ist man sich bei der Bestimmung jedoch sicher, und es konnten besonders in Nordwest-Deutschland einige neue Reviere über die in der Dämmerung weithin hörbar rufenden Männchen gefunden werden.
Steckbrief
Kleinsumpfhühner sind in ihrem Revier ziemlich aggressiv. Zum Testen ihres Verhaltens stellte man früher Attrappen in ihr Revier, die sie immer und überall angriffen.
- 18-20 cm groß
- Mittel- bis Langstreckenzieher
- von April bis September
- größere Handschwingenprojektion als bei anderen Sumpfhühnern
Aussehen
Das Männchen ähnelt dem Zwergsumpfhuhn, es hat eine braune Oberseite und ist unterseits blaugrau gefärbt. Als Unterscheidungsmerkmal dienen die nur geringe weiße Strichelung auf der Oberseite, etwas Rot an der Schnabelbasis und eine schwache bis fehlende Querbänderung der hinteren Flanken. Das Weibchen ist unterseits beige gefärbt und nur im Gesicht etwas blau gefärbt.
Verhalten
Es ist vor allem tagaktiv, ruft aber in der Dämmerung. Trotzdem bekommt man es fast nie zu sehen. Da es in Bereichen mit tieferem Wasser und dichter Vegetation vorkommt, bewegt es sich kletternd und schwimmend fort. Das napfförmige Nest wird versteckt in dichten Pflanzen angelegt. Um von oben nicht gesehen zu werden, werden umstehende Halme oft zu einer Haube zusammengezogen.
Lebensraum
Das Kleinsumpfhuhn ist ein Röhrichtbewohner. Das heißt, es mag etwas tiefer unter Wasser stehende Bereiche mit Schilf und Seggen, die ein dichtes Gewirr bilden. Besonders gut sind Lebensräume mit angrenzenden offenen Wasser- und Schlickflächen. Da kann das Sumpfhuhn in sehr hoher Dichte vorkommen.
Gefährdung
Das Kleinsumpfhuhn ist durch Entwässerung und Schilfzerstörung sowie Freizeitnutzung der Bruthabitate gefährdet.
Zugverhalten
Der Wegzug beginnt Ende August und ist meist vor dem Oktober vorbei. Die Brutvögel Europas überwintern in Südwesteuropa, dem Mittelmeergebiet und im nördlichen Afrika. Heimkehrer kommen ab April, ausnahmsweise auch schon im März zurück.
Nahrung
Bei der Ernährung spielen vor allem kleine, im Wasser lebende Insekten eine Rolle. Besonders Mückenlarven frisst das Kleinsumpfhuhn gerne, aber auch Samen von Seggen, Wasserknöterich, Seerosen und Igelkolben.
Stimme
Den nächtlichen Balzruf des Männchens kann man bis zu zwei Kilometer weit hören. Es quäkt mit nasaler Stimme kurz „koA“ in sich beschleunigenden Reihen. Das Weibchen hat einen ähnlichen, aber nur einfachen Ruf mit schnellem Trillern am Ende.