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Jetzt spenden!Dreizehenmöwe
Rissa tridactyla
Der englische Name „Kittiwake“ verweist auf den Ruf der Dreizehenmöwe, der vielfach quäkend aus den Brutkolonien von den Steilküsten Helgolands herunterschallt. Dort tummelt sie sich zusammen mit der Trottellumme an den Steilfelsen, um direkt Nahrungsflüge ins offene Meer unternehmen zu können. Da aber die meisten geeigneten Brutplätze auf Helgoland bereits belegt sind, weicht die Dreizehenmöwe, obwohl suboptimal, auf Ölplattformen und Wellenbrecher aus.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Das Brüten an den Steilfelsen ist ein ganz schöner Balanceakt. Damit die Eier nicht herunterrollen, sind sie eher kegelförmig.
- 37-42 cm groß, Flügelspannweite 93-105 cm
- Standvogel, Durchzügler und Wintergast
- ganzjährig zu beobachten
- einzige in Mitteleuropa brütende Möwe, die in Kolonien auf Unebenheiten steiler Felswände brütet
Aussehen
Auf den ersten Blick wirkt die Dreizehenmöwe im Prachtkleid mit ihrer grauen Oberseite, einem dunklen Knopfauge und einem sonst weißen Gefieder der Sturmmöwe recht ähnlich. Aber bei genauerem Hinsehen fallen die geringere Größe, die dunklen Beine, die einheitlich schwarzen Flügelspitzen und die fehlende Hinterzehe auf. Im Jugendkleid zeigt sich ein markanter Schwarz-Weiß-Kontrast auf dem Flügel.
Verhalten
Um ihr Nest an den steilen Felsen befestigen zu können, baut die Dreizehenmöwe in kleinen Unebenheiten eine Art Fundament aus Schlamm, um darauf etwas Nistmaterial ansammeln zu können. Die meist aus ein bis drei Eiern bestehenden Gelege werden von beiden Partnern bebrütet. Nach dem Schlüpfen verbleibt mindestens ein Altvogel am Nest, um den Jungvogel am Abstürzen zu hindern.
Lebensraum
Als typischer Meeresvogel verbringt die Dreizehenmöwe den größten Teil des Jahres auf der Hochsee. Nur zum Brüten kommt sie an Steilküsten, um dort in riesigen Kolonien zusammen mit Lummen und Alken zu brüten. Im Binnenland ist sie hingegen äußerst selten zu beobachten.
Gefährdung
Früher vor allem durch starke Verfolgung bedroht, leiden die Dreizehenmöwen heute unter der Ölverschmutzung der Meere und Nahrungsmangel. Letzteres betrifft vor allem die Nestlinge. Denn diese ernähren sich hauptsächlich von Sandaalen, die aber durch Überfischung und höhere Wassertemperaturen immer seltener werden.
Zugverhalten
Nachdem die Jungvögel flügge geworden sind, verlassen die adulten Tiere die Brutfelsen und verbringen den Winter auf dem offenen Meer von Westeuropa bis zur Packeiszone. Dabei findet jedoch kein saisonaler Zug statt, wie es bei den typischen Zugvögeln der Fall ist, vielmehr orientieren sie sich an den Wetterbedingungen.
Nahrung
Auf dem Speiseplan der Dreizehenmöwe stehen sowohl Kleinfische und Weichtiere als auch Krustentiere. Als typischer Schiffsfolger ernährt sie sich aber auch von Beifang. Küchenabfälle und Aas können die Nahrung ergänzen.
Stimme
Dreizehenmöwen, im englischen „Kittiwake“ genannt, rufen ihren eigenen Namen. Ihr häufigster Ruf ist nasal quäkend „kiti uääh“, der Flugruf hingegen kurz „kja“.