8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Alpenschneehuhn
Lagopus muta
Diesen taubengroßen Hühnervogel trifft man ausschließlich in den Voralpen und Alpen über der Baumgrenze an. Um in den unterschiedlichen Jahreszeiten perfekt getarnt zu sein, tauscht das Alpenschneehuhn sein graubraunes Sommergefieder im Winter gegen ein schneeweißes Federkleid ein. Zum Schutz vor Kälte ist es besonders dicht. Damit ist das Alpenschneehuhn ein echter Spezialist für die teilweise extremen Bedingungen in seinem Lebensraum.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Das Alpenschneehuhn passt sich perfekt an extreme Wetter an und trotzt mit verschiedenen Methoden dem strengen Winter in den Alpen.
- 34-36 cm groß
- ganzjährig in den Alpen zu beobachten
- immer angepasstes Gefieder
Aussehen
Männchen und Weibchen unterscheiden sich leicht. Während das Männchen im Sommerkleid eher überwiegend graubraun mit beiger und weißer Bänderung ist, hat das Weibchen eher eine gelbbraune Färbung mit schwarzbrauner Bänderung. Das Männchen hat einen schwarzen Streifen am Auge, welcher beim Weibchen oft fehlt oder nur schwach ausgeprägt ist. Im Sommer sind nur die Flügel weiß, während im Winter das gesamte Gefieder weiß ist. Das Männchen besitzt rote Hautstreifen über den Augen, die bei Erregung anschwellen.
Verhalten
Das Alpenschneehuhn ist perfekt an die extremen Bedinungungen der Berge angepasst. Die Mauser verläuft zum Beispiel nur in kleinen Schritten, damit niemals die Gefahr besteht, dass es friert. Im Winter kann es sich zum Schlafen regelrecht im Schnee einbuddeln und somit die isolierende Wirkung nutzen.
Lebensraum
Das Alpenschneehuhn besiedelt in erster Linie Gebiete in Höhen über der Baumgrenze. Dort lebt es in strukturreichen Landschaften mit viel Geröll, Felsen, Rasenflächen und Sträuchern.
Gefährdung
Die Population des Alpenschneehuhns beschränkt sich auf Bayern. Dort gilt es als extrem seltene und gefährdete Art, die auch durch den Wintertourismus gestört wird.
Zugverhalten
Alpenschneehühner zählen nicht zu den Zugvögeln und bleiben somit das ganze Jahr über in ihrem Habitat.
Nahrung
Auf dem Speiseplan steht vor allem pflanzliche Nahrung wie Knospen, Samen, Wurzeln und feine Zweige. Gerade Jungtiere fressen aber auch Insekten und deren Larven.
Stimme
Es hat einen knarrenden Reviergesang, der gedämpft bellende Elemente enthält.
Was das Alpenschneehuhn besonders macht
Das Alpenschneehuhn ist wegen seines eingeschränkten Lebensraums bei uns ein seltener Vogel, sein Bestand ist mit 150 bis 250 Brutpaaren allerdings noch stabil. Doch der Verlust von Lebensräumen und Nahrungsgründen als direkte Folge der Klimakrise betrifft zuerst die sehr spezialisierten Tier- und Pflanzenarten wie das Alpenschneehuhn. Die Anstrengungen für mehr Klimaschutz sind daher unentbehrlich und der NABU kämpft für die Einhaltung des 1,5 °C-Klimaziels, das die negativen klimabedingten Lebensraumveränderungen auf ein gerade noch erträgliches Maß reduzieren könnte.
Durch die stetige Temperaturerhöhung verschiebt sich die Baumgrenze nach oben. Offene Berghänge, die den Hauptlebensraum des Alpenschneehuhns stellen, verschwinden dadurch irgendwann. Die Art ist ein Paradebeispiel für eine ökologische Nische, die zur Klimafalle werden kann, denn ein Ausweichen in höhere Bergregionen ist nur bis zum Gipfel möglich. Durch die Erderhitzung wird letztendlich auch das Verbreitungsgebiet seiner nordeuropäischen Artgenossen, das sich weiter nach Norden verschiebt, immer kleiner.
Ebenso wird die eigentlich perfekte Tarnung durch weißes Gefieder im Winter zum Problem, wenn die Zeit mit lang anhaltender geschlossener Schneedecke im Winter immer kürzer wird und Gletscher verschwinden. Auf schneefreiem Gelände ist das Alpenschneehuhn durch das strahlend weiße Gefieder für seinen Hauptfeind den Steinadler, aber auch für Wanderfalke, Fuchs und Marder sehr leicht zu entdecken.
Obwohl ein Großteil der Vögel – 87 Prozent – in EU-Vogelschutzgebieten lebt, werden die Tiere häufig in ihrem Lebensraum gestört. Zum Beispiel durch den Skitourismus im Winter und weil auch abgelegene Bergregionen für Wanderungen erschlossen werden. Vor allem im Winter bedeutet eine häufige Fluchtreaktion den Verlust wertvoller Energie. EU-Vogelschutz- und Naturschutzgebiete müssen daher so geplant und durchgesetzt werden, dass diese Lebensräume erhalten bleiben. Zum Schutz gehört auch eine restriktive Besucherlenkung um Störungen und Vertreibung durch den Tourismus zu vermeiden.