Nistkasten der Marke Eigenbau mit Metallring als Spechtschutz - Foto: Helge May
Ein Platz zum Kuscheln
Nistkästen helfen vielen Vögeln auch im Winter
Um Krankheitserregern und Parasiten vorzubeugen, können Nistkästen im Spätsommer bis frühen Herbst, am besten im September, gereinigt werden. Hierzu sollten alte Nester entfernt und die Kästen besenrein ausgefegt werden. Wer den Spätsommer als Reinigungstermin allerdings verpasst hat, sollte zum Winter hin keine Nistkästen mehr säubern. Nach dem Ausflug der Vormieter können sich in viele Behausungen nun nämlich neue Bewohner einquartieren. So dienen die Nistkästen unter anderem Spatzen, Meisen und Zaunkönigen als Unterschlupf in kalten Nächten. Mancher Vogelkasten ist zudem mit Siebenschläfern, Haselmäusen oder Fledermäusen belegt, die man besser ebenfalls nicht stört. Eine erneute Möglichkeit zum Reinigen des Nistkastens kann sich frühestens im Februar oder März ergeben – nach dem Auszug möglicher Wintergäste und vor dem Einzug von Vogelpaaren.
Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen.
Natürlich sind Nistkästen vor allem als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr gedacht. Dass sie auch im Winter wichtige Aufgaben erfüllen, ist weniger bekannt. Dabei bieten sie nicht nur Vögeln, sondern auch kleinen Säugetieren und Insekten ein schützendes Heim. Ob Meisen, Kleiber, Eichhörnchen und Schmetterlinge – selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzten eine warme Schlafstube. Manchem Vogel könne die Nisthilfe im Winter sogar das Leben retten.
Da Vögel mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere aufrechterhalten müssen, verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Sie verlieren schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann da manchmal zum Verhängnis werden. Spatzen bauen deshalb regelrechte Winternester, in die sie sich bei Frost einkuscheln. Von Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen.
Wer noch einen Nistkasten im Keller hat, sollte ihn deshalb schon jetzt aufhängen. Er dient den gefiederten Freunden nicht nur als wärmender Unterschlupf, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich bereits mit einem geeigneten Nistplatz für die nächste Brutzeit vertraut zu machen.
Wer keine Vogelkästen mehr vorrätig hat, kann zu Säge und Hammer greifen und selber hölzerne Nisthilfen bauen. Gerade die dunkle Jahreszeit mit ihren langen Abenden lädt ein, gemeinsam mit Kindern Vogelkästen zu zimmern und im Garten aufzuhängen. Ein Nistkasten – möglichst selbst gefertigt – bietet sich im Übrigen auch sehr gut als Weihnachtsgeschenk an.
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