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Erläuterungen zur vierten Rote Liste der Brutvögel Deutschlands 2008
Mit der Veröffentlichung der ersten Roten Liste gefährdeter Brutvogelarten übernahm der Vogelschutz 1971 die Vorreiterrolle für ein damals neues, zukunftsweisendes Naturschutzinstrument. Die Listen genießen eine breite Akzeptanz und sind heute aus Verfahren der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung, bei der Ausweisung von Schutzgebieten oder bei der Planung von Arten- und Biotopschutzprogrammen nicht mehr wegzudenken.
Bemühen um messbare Kriterien
Ursprünglich wurden die Einstufungen bedrohter und in ihrem Bestand gefährdeter Arten in die Rote-Liste-Kategorien auf der Basis von Expertenwissen und Fachmeinungen vorgenommen. Obwohl sich gezeigt hat, dass die auf fachlichen Einschätzungen fußenden Einstufungen vielfach mit den Ergebnissen nach quantitativen Kriterien übereinstimmten, setzte sich zunehmend durch, die Listen – wenn möglich – ausschließlich nach konkreten quantitativen Kriteriensystemen zu erstellen. Nicht zuletzt der größeren Akzeptanz wegen wurden dementsprechend schon für die Vorgängerlisten der Brutvögel Deutschlands Kriterien verwendet, die auf quantitativen Bestands- und Trenddaten beruhten und so zu leichter nachvollziehbaren Einstufungen führten.
Die aktuelle Rote Liste der Brutvögel Deutschlands folgt einem einheitlichen Kriterienschema, das vom Bundesamt für Naturschutz für alle Tier- und Pflanzenartengruppen erarbeitet wurde. Für die Einstufung der Arten sind dabei Bestandsgrößen, Bestandstrends und gegebenenfalls auch spezielle Risikofaktoren ausschlaggebend.
Hervorzuheben ist, dass sich die Qualität der zu Grunde liegenden Daten gegenüber den Vorgängerlisten weiter verbessern konnte. Durch die Entwicklung leistungsfähiger Strukturen für ein vom Dachverband deutscher Avifaunisten (DDA) getragenes bundesweites Vogelmonitoring hat die Genauigkeit der Angaben zum Bestand der Arten und zu den Entwicklungstrends (1980 bis 2005) noch einmal zugenommen.
260 einheimische Vogelarten in Deutschland
Insgesamt brüten derzeit in Deutschland 260 einheimische Vogelarten regelmäßig. Nach der neuen Roten Liste (4. Fassung, 30.11.2007) sind insgesamt 110 Vogelarten einer der folgenden Gefährdungskategorien zugeordnet:
0 = Ausgestorben oder verschollen
1 = vom Aussterben bedroht
2 = stark gefährdet
3 = gefährdet
R = extrem selten (vormals IUCN-Kategorie „Rare“; Arten mit geografischer Restriktion).
Hinzu kommen weitere 21 Arten, die auf einer „Vorwarnliste“ (Kategorie V) stehen. Dies sind Arten, deren Bestände merklich zurückgegangen, aber bisher noch nicht gefährdet sind. Somit verbleiben aktuell 129 Vogelarten, deren Bestände in Deutschland noch als „ungefährdet“ gelten können. Dies entspricht etwa der Hälfte der heimischen Vogelarten.
Zusammensetzung des Rote-Liste-Gremiums
Erstellt wird die Liste vom „Nationalen Rote-Liste-Gremium Vögel“, dem Vertreter der wissenschaftlichen Ornithologie sowie der für den Vogelschutz zuständigen Fachbehörden:
Hans-Günther Bauer für den Deutschen Rat für Vogelschutz (DRV),
Martin Boschert für den Dachverband deutscher Avifaunisten (DDA),
Peter Südbeck für die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (DO-G),
Wilfried Knief für die Länder-Arbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW)
und Peter Boye für das Bundesamt für Naturschutz (BfN).
In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands gelten drei Viertel der Offenlandarten als gefährdet, einschließlich Vorwarnliste sind es sogar 87 Prozent. Während sich im Vergleich zu letzten Ausgabe Auf und Ab insgesamt fast die Waage halten, geht es bei den Offenlandarten vor allem abwärts. Mehr →
30 Vogelarten – mehr als je zuvor – sind laut der neuen Roten Liste in Deutschland unmittelbar vom Aussterben bedroht, darunter erstmals Schreiadler, Brachvogel, Steinschmätzer und Zwergseeschwalbe. Insgesamt ist jede zweite Art gefährdet. Mehr →
Die Gefährdungssituation einiger Brutvögel hat sich deutlich verschärft. Bereits 30 Vogelarten sind nun in Deutschland vom Aussterben bedroht, darunter der Schreiadler und der Steinschmätzer, die neu in diese höchste Gefährdungsstufe aufgerückt sind. Mehr →
Die neue Rote Liste der Brutvögel Deutschlands macht offensichtlich, dass größere Anstrengungen als bisher unternommen werden müssen, um den Artenschwund zu stoppen. Die verursachenden Einflüsse müssen deutlich reduziert und minimiert werden. Mehr →