Kraniche brüten bevorzugt inmitten flacher Wasserflächen, denn das hält Fressfeinde ab. - Foto: NABU/Thomas Krumenacker
Hilfe für die Vögel des Glücks
Kranichschutz im NABU
Es gibt Zugvogelarten, für deren Schicksal wir Menschen in Deutschland in ganz besonderer Weise Verantwortung tragen. Zu ihnen zählt einer der eindrucksvollsten Vögel überhaupt – der Kranich. Rund 11.000 Brutpaare leben heute in den verbliebenen Bruchwäldern, Feldsöllen und Auen Nord- und Mitteldeutschlands.
Langjährige Schutzbemühungen haben dazu beigetragen, dass es mit dem Kranich seit einigen Jahren wieder bergauf geht. Doch das künftige Schicksal der weitaus größeren Kranichpopulationen in Skandinavien, Polen und den baltischen Staaten wird ganz unmittelbar davon abhängen, ob ihre Rastplätze zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten als überlebensnotwendige Trittsteine erhalten bleiben.
Rund 400.000 Kraniche wählen alljährlich eine südwestliche Zugroute, auf der sie Deutschland in schmaler Front überqueren, um die kalte Jahreszeit in Frankreich, in der spanischen Extremadura, dem portugiesischen Alentejo oder im Nordwesten Afrikas zu verbringen.
Kraniche erleben
Das eindrucksvollste Kranicherlebnis bietet der Herbstzug mit den großen Ansammlungen an den norddeutschen Rastplätzen von der Boddenküste über das Havelland bis zur Diepholzer Moorniederung. Wer es sich leisten kann, sollte während der Hauptsaison im Oktober die Wochenenden eher meiden, da es dann zahlreiche Naturfreundinnen und Naturfreunde zu den Kranichen drängt.
Wichtigste NABU-Einrichtungen sind die Storchenschmiede Linum und das Kranichzentrum Groß Mohrdorf nahe Stralsund. An den Linumer Teichen im Rhin- und Havelluch westlich von Berlin ist die Storchenschmiede in der Saison 2024 vom 1. April bis 5. November jeweils Fr. von 10 bis 17 Uhr sowie Sa./So. und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Info und Anmeldung zu geführten Exkursionen: Tel. 033922-50500, kontakt@storchenschmiede.org, www.storchenschmiede.org.
Das NABU-Kranichzentrum an der Ostseeboddenküste hat zur Hauptrastzeit im September und Oktober täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Sonstige Öffnungszeiten und Angebote, unter anderem zur Beobachtungstation Kranorama, unter Tel. 038323-80540, info@kraniche.de, www.kraniche.de.
Besondere Veranstaltungen: die 26. Woche des Kranichs am Bodden rund um das NABU-Kranichzentrum vom 22. bis 29. September sowie die 19. Kranichwoche im Nationalpark Unteres Odertal vom 27. September bis 6. Oktober.
Die flachen Küstengewässer der Vorpommerschen Boddenlandschaft wirken dabei wie ein Magnet auf die Zugvögel. Hier finden sie geeignete Schlafplätze und vielfältige Nahrungsräume vor. In diesem einzigartigen Gebiet bereibt die Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland mit Unterstützung der „Lufthansa Umweltförderung“ seit 1996 das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf, 14 Kilometer nordwestlich von Stralsund. Kranichschutz Deutschland war eine gemeinsame Gründung von WWF und NABU, seit 2018 ist der NABU alleiniger Gesellschafter.
Aktuell
Die Kraniche haben es in diesem Herbst eilig und nutzen die guten Flugbedingungen zur Weiterreise nach Frankreich und Spanien. Im Vorjahr hatte stürmisches Wetter die meisten Kraniche bis Mitte November zurückgehalten. Mehr →
Ende Februar/Anfang März kehren die ersten Zugvögel aus dem Süden zurück nach Deutschland. Ein besonderer Höhepunkt am Himmel sind dabei die Kraniche. Lautes Trompeten aus der Höhe macht auf die Keilformation der Vögel aufmerksam. Mehr →
Wer öfter Kraniche beobachtet, weiß das: Sobald mehrere der großen Schreitvögel zusammen sind, wird regelmäßig kräftig mit Trompetenlauten kommuniziert. Was die sich wohl zu erzählen haben? Mehr →
Artenporträt
Mit ihren lauten, trompetenartigen Rufen, der spektakulären Balz und massenhaften Versammlungen im Herbst ziehen Kraniche viel Aufmerksamkeit auf sich. Erfahren Sie mehr über das Aussehen, die Lebensweise und das Zugverhalten dieser besonderen Vögel. Mehr →
Noch nie sind so viele Kranichküken umgekommen wie heute. In den 90ern schien der Kranich gerettet. Doch seit einigen Jahren gehen die Bruterfolge zurück. Mit Ihrer Hilfe wollen wir sicherstellen, dass wir keine weiteren Brutpaare in Deutschland verlieren. Mehr →
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Melden Sie dem NABU Ihre Kranich-Beobachtungen. Je mehr Daten über das Zugverhalten zusammenkommen, desto bessere Aussagen können getroffen werden. Nur wenn wir wissen, wo die Kraniche sich aufhalten, können wir vor Ort aktiv Schutzmaßnahmen ergreifen. Mehr →
Ein schöner Grund zum Feiern: Mehr als 350.000 Kraniche rasten in Deutschland. Das NABU-Kranichzentrum in Mecklenburg-Vorpommern ist seit 25 Jahren erfolgreich. Seit den 90ern können Kranichbegeisterte dort den „Tänzern des Nordens“ nahkommen. Mehr →
Gute Sicht auf das Naturschauspiel der Kranichrastflächen: Das Kranorama ist eine moderne Beobachtungsstation in Mecklenburg-Vorpommern. Betreut wird die Station durch Mitarbeiter des Kranichinformationszentrums Groß Mohrdorf. Mehr →
Jedes Jahr Anfang Oktober heißt es Fernglas raus, um beim Birdwatch gemeinsam mit NABU-Expert*innen Zugvögel zu beobachten. Bundesweit gibt es viele Veranstaltungen – in unserem Terminkalender finden Sie sicher auch etwas in Ihrer Nähe! Mehr →
Alljährlich im Oktober und November können Naturfreunde an vielen Orten Deutschlands das großartige Schauspiel ziehender Kraniche am Himmel beobachten. Einer der größten Kranich-Rastplätze Europas befindet sich bei Linum in Brandenburg. Mehr →
Kraniche und Wildgänse haben ein ähnliches Zugverhalten und nutzen oftmals gemeinsame Rastgebiete. Da auch ihre Flugbilder recht ähnlich sind, sind sie für Laien manchmal schwer auseinanderzuhalten. Hier erfahren Sie, wie es geht. Mehr →