Karte der Kranichbeobachtungen am 16. November 2018. Beide Hauptzugrouten wurden stark beflogen. - Quelle: www.naturgucker.de, Kartengrundlage: Google Maps
Südeuropa und retour
Kranichzugmeldungen aus den Jahren 2015 bis 2018
Zu den aktuellen Kranichzug-Informationen
Obwohl wir noch mitten im Winter sind, kann es bereits zu Rückflügen aus den Winterquartieren kommen. Im Vorjahr flogen die ersten Kraniche Mitte Januar, ab Anfang Februar dann in großer Zahl – und wurden prompt noch einmal mit einem Wintereinbruch konfrontiert. Mehr →
Alljährlich im Oktober und November können Naturfreunde an vielen Orten Deutschlands das großartige Schauspiel ziehender Kraniche am Himmel beobachten. Einer der größten Kranich-Rastplätze Europas befindet sich bei Linum in Brandenburg. Mehr →
Der NABU-Terminkalender listet zahlreiche geführte Kranich-Touren zu Fuß, per Fahrrad, Bus, Kanu und Schiff auf. Einen besonderen Schwerpunkt gibt es im Herbst mit zwei „Kranichwochen“ am Ostseebodden (22. bis 29. September) und im Nationalpark Unteres Odertal (27. September bis 6. Oktober). Mehr →
Melden Sie dem NABU Ihre Kranich-Beobachtungen. Je mehr Daten über das Zugverhalten zusammenkommen, desto bessere Aussagen können getroffen werden. Nur wenn wir wissen, wo die Kraniche sich aufhalten, können wir vor Ort aktiv Schutzmaßnahmen ergreifen. Mehr →
Kraniche und Wildgänse haben ein ähnliches Zugverhalten und nutzen oftmals gemeinsame Rastgebiete. Da auch ihre Flugbilder recht ähnlich sind, sind sie für Laien manchmal schwer auseinanderzuhalten. Hier erfahren Sie, wie es geht. Mehr →
Sobald mehrere der großen Schreitvögel zusammen sind, wird mit kräftigen Trompetenlauten kommuniziert. Jeder Kranich hat einen unverkennbaren Ruf. Mehr →
Es gibt Zugvogelarten, für deren Schicksal wir in Deutschland besondere Verantwortung tragen. Zu ihnen zählt einer der eindrucksvollsten Vögel überhaupt - der Kranich. Rund 9.000 Brutpaare leben heute in Nord- und Mitteldeutschland, mehr als 300.000 europäische Kraniche ziehen zwei Mal im Jahr über Deutschland und rasten hier auch. Mehr →
Die Schlussetappe des Kranichzugs beginnt
Rastbestände verlagern sich immer mehr nach Westen
Noch halten sich bei uns mehrere zehntausend Kraniche auf. Wer sie an den Rastplätzen beobachten möchte, muss sich aber langsam sputen. Ziehende Kraniche sind zurzeit nicht nur auf den Hauptflugrouten zu sehen, sondern auch auf einer Nebenroute im Voralpengebiet sowie an Neckar und Enz.
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Kranichbeobachtungen am 15. November. Beflogen wurde vor allem die NRW-Route, aus Niedersachsen kommend über Ostwestfalen und das Münsterland, das Ruhrgebiet und das Rheinland, bei Düsseldorf den Rhein überquerend und schließlich weiter am Nordrand der Eifel via Belgien nach Frankreich.- Karte: www.naturgucker.de, Kartengrundlage: Google Maps
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Kranichbeobachtungen am 5. und 6. November: Während die Vögel über dem Lahntal (oberer Pfeil) die Hauptroute in die Champagne befliegen, erkennt man südlich der Donau (rechter Pfeil unten) Vögel auf der Alpen-Nebenroute. Die Kraniche im Großraum Stuttgart (linker Pfeil unten) stammen möglicherweise von Rastplätzen in Sachsen und Thüringen und sind dann weiter über Nordbayern geflogen. – Karte: www.naturgucker.de, Kartengrundlage: Google Maps
18. November 2018 – Schön, wenn sich das Wetter an die Vorhersage hält – und die Kraniche gleich mit dazu. Am Wochenende flogen erneut auf beiden Hauptrouten tausende Kraniche in die Winterquartiere. Dabei wurde auf der Hessenroute anders als zuvor das untere Lahntal kaum noch beflogen. Die Kraniche nahmen zunächst via Wetterau Kurs auf den Großraum Frankfurt, teils runter bis Darmstadt, und bogen dann zum größten Teil dem Mittelrhein folgend scharf nach Westen ab. Ab Bingen zogen die Kraniche entlang der Nahe weiter beziehungsweise über die Höhen des Hunsrücks.
16. November 2018 – Ein Hochdruckgebiet bringt uns derzeit nicht nur verbreitet sonniges Wetter. Es geht auch starker Ostwind damit einher und damit Rückenwind für die nach Südwesten drängenden Kraniche. Am Freitag war daher nicht nur wie zuvor der von den niedersächsischen Rastgebieten gespeiste NRW-Zugkorridor gut bevölkert, auch von Brandenburg aus machten sich tausende Kraniche auf und beflogen die Hessenroute, um dann danach entlang der Mosel Richtung Frankreich weiterzuziehen.
Das gute Flugwetter bleibt den Kranichen am Wochenende erhalten. In den Flussniederungen kann es allerdings etwas dauern, bis sich der Nebel auflöst, so dass man ziehende Kraniche zunächst mehr hören als sehen wird.
15. November 2018 – Die letzten Tage plätscherte der Kranich-Restzug so dahin. Auf allen Routen waren einzelne Trupps unterwegs – nach wie vor auch im Voralpenland sowie an Neckar und Oberrhein –, zahlenmäßig größere Abflüge gab es aber nicht. Am heutigen Donnerstag nahm der Zug wieder Fahrt auf. Beflogen wurde vor allem die NRW-Route, die mehreren tausend Vögel dürften also von den Rastplätzen in den Mooren Niedersachsens gestartet sein.
06. November 2018 – Es sind weiterhin zahlreiche „Querflieger“ unterwegs, so dass man momentan Kraniche an eher ungewohnten Orten beobachten kann. Dazu gehören das Alpenvorland mit Schwerpunkten an Inn und Donau sowie der Großraum Stuttgart von Heilbronn bis nach Baden-Baden. Auch über dem Berliner Regierungsviertel kreisten heute Kranichtrupps.
05. November 2018 – Seit Mittwoch und mit vorläufigem Höhepunkt am Wochenende wurden vermehrt Kraniche abseits der klassischen Zugrouten beobachtet. Vor rund zehn Jahren hat sich im Voralpenland eine neue „Nebenlinie“ des Kranichzugs ausgebildet, bei der die Vögel entlang und südlich der Donau ziehen, bevor sie am Nordrand der Alpen weiter nach Westen fliegen. Genau diese Linie wird nun wieder beflogen, Beobachtungen liegen von Wien über Linz, Passau und München bis Kempten, Friedrichshafen, Konstanz und Basel vor.
Wenn die Kraniche quer fliegen
Im Voralpenraum zu beobachtenden Kraniche starten in der Regel im Baltikum und fliegen zunächst auf der östlichen Linie in Richtung des großen Rastplatzes im ungarischen Nationalpark Hortobágy. Statt wie die Mehrzahl der Ostzieher dann weiter über den Balkan, die Türkei, Jordanien und Israel zu ziehen, biegen die Vögel nach Westen ab. Sie fliegen entlang des Alpennordrandes und vereinigen sich teils mit den Westziehern, teils ziehen sie dann aber auch über Italien nach Nordafrika.
Warum sich die neue Zugroute etabliert hat, ist nicht geklärt. Kraniche haben keine genetisch fixierten Zugwege. Wahrscheinlich haben die allgemeine Ausdehnung des Brutareals sowie der Klimawandel mit zu den neuen Zugrouten beigetragen.
Wie schon im Vorjahr zur gleichen Zeit zeigen sich momentan außerdem Kraniche punktuell in weiteren Teilen Bayerns und Baden-Württembergs, im Norden von Würzburg und Schweinfurt bis nach Erlangen, Nürnberg und Amberg, weiter südwestlich entlang des Mittleren Neckartals und der Enz. Naheliegend wäre, dass zumindest ein Teil dieser Vögel von den Rastplätzen in Thüringen und Sachsen gestartet ist. Es können aber auch Ostzieher sein, die noch früher als die Vögel im Alpenvorland nach Westen abgebogen sind.
02. November 2018 – Für das Wochenende ist verbreitet Sonnenschein angekündigt. Der Wind ist zwar nicht ganz ideal, weht aber zumindest an der Küste in Zugrichtung der Kraniche. Es dürften sich daher weitere tausende Vögel auf den Weg nach Frankreich und Spanien machen.
Zu Wochenbeginn rasteten in der Diepholzer Moorniederung immer noch über 40.000 Kraniche, während es im Rhin- und Havelluch 34.300 und an der Ostsee-Boddenküste nur noch 6.500 waren. Nachdem am Sonntag bereits etwa 40.000 Kraniche unterwegs waren – rund 30.000 über Hessen, weitere 10.000 über NRW –, war danach zunächst wenig Verkehr. Am Mittwoch zogen dann noch einmal 15.000 bis 20.000 Kraniche über die Hessenroute.
Vor allem in Vorpommern und in Brandenburg dürften sich die Rastplätze nun weitgehend leeren, in Niedersachsen halten die zugwilligen Vögel üblicherweise etwas länger aus. Viele Kraniche werden aber auch abwarten, wie streng der Winter wird. Die Zahl der Überwinterer hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Kommt es kurzfristig zu einem Kälte- und Schneeeinbruch, unternehmen die Kraniche Ausweichflüge nach Westen.
Hunderttausendfaches Trompeten
Das große Kranichspektakel ist in vollem Gang
24. Oktober 2018 – Zu viel Gegenwind: Angesichts der steifen Brise aus West bis Nordwest, teils mit orkanartigen Böen, findet heute so gut wie kein Kranichzug statt. Die Vögel müssten zu viel Kraft aufwenden, um voranzukommen.
Das gibt Gelegenheit, kurz die letzten Tage zu bilanzieren. Wie die jüngsten Synchronzählungen an den Restplätzen zeigen, nimmt die Zahl der Kraniche im Nordosten langsam ab. Von der Boddenküste gibt es noch keine belastbaren Informationen, im Rhin- und Havelluch haben sich die Rastbestände von 76.000 auf 39.000 fast halbiert. In der Diepholzer Moorniederung dagegen halten sich Ab- und Zugänge noch die Waage. Obwohl zu Wochenbeginn mehr als 10.000 Kraniche Richtung Frankreich aufbrachen, stiegen die Rastbestände dort sogar leicht auf 43.000 an.
Im Norden Frankreichs rasten 55.000 Kraniche am Lac du Der Chantecoq, 15.000 weitere Kraniche sind bereits in den Süden des Landes geflogen und halten sich jetzt an den Braunkohleseen von Arjuzanx auf. Nur knapp 2000 Kraniche haben bisher die Pyrenäen überflogen und sind in Spanien angelangt; erster Rastplatz ist dort die Laguna de Gallocanta südlich von Saragossa.
23. Oktober 2018 – Nach dem gewaltigen Aufkommen auf der hessischen Zugstrecke am Wochenende wollen die über NRW ziehenden Kraniche wohl nicht zurückstecken. Bei teils wechselhafter Witterung ziehen heute mehrere tausend Kraniche quer über Nordrhein-Westfalen. Über Hessen dagegen scheint der Himmel wie leergefegt. Der größte Teil der „NRW-Kraniche“ dürfte von den Rastplätzen in den niedersächsischen Moorgebieten gestartet sein. Dort hielten sich bisher mindestens 40.000 Kraniche auf.
22. Oktober 2018 – Das war nicht zu übersehen und nicht zu überhören: Mehrere zehntausend Kraniche verließen am Wochenende die norddeutschen Rastplätze und machten sich auf die Weiterreise nach Süden und Westen. Hauptreisetag war der Samstag und Hauptfluglinie war die über Hessen und Rheinland-Pfalz, aber auch über Nordrhein-Westfalen zogen einige tausend Kraniche. Nächstes Etappenziel ist für die meisten Kraniche der flache Stausee Lac du Der-Chantecoq in der Champagne. Innerhalb einer Woche stieg dort die Zahl rastender Vögel um 40.000 auf 55.290. Gezählt wurde am Samstag, inzwischen werden dort sicher noch einige tausend Kraniche mehr angekommen sein.
Mehr als 900 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde haben am Wochenende ihre Kranichbeobachtungen bei naturgucker.de gemeldet. Der Weg der Kraniche lässt sich so gut nachvollziehen. Wie viele Kraniche genau unterwegs waren, wird aber erst der Abgleich mit den nächsten Rastzählungen ergeben.
19. Oktober 2018 – Nach dem großen Hessen-Überflugtag am Mittwoch und Nachzüglern am Donnerstag, lassen sich am Freitag auch über Nordrhein-Westfalen vermehrt Kraniche blicken. Zahlreiche Trupps von insgesamt mehreren tausend Vögeln zogen am Mittag von den Rastgebieten in den niedersächsischen Mooren kommend in breiter Front über das Münsterland und das Ruhrgebiet. Teils flogen die Kraniche weiter via Niederrhein, in westlicher Richtung am Nordrand von Eifel und Venn entlang, teils flogen sie südlich bis Köln, um dann über die Zentraleifel Richtung Frankreich abzubiegen.
17. Oktober 2018 – Heute scheint ein recht großer Abflugtag zu sein. Über Osthessen wurden schon 8.000 bis 10.000 Kraniche gesichtet. Wahrscheinlich fliegen sie danach weiter über das Lahntal und biegen Richtung Frankreich ab. Auch über dem Taunus und über Frankfurt am Main sind derzeit immer wieder Kraniche zu sehen.
Unterdessen zeigen die neuesten Zählungen, dass innerhalb einer Woche mindestens weitere 50.000 Kraniche in Deutschland angekommen sind. Währen die Zahlen der Boddenküste stabil bei 63.000 liegen, rasten im Rhein- und Havelluch bei Linum mit 75.760 Vögeln rund 34.000 mehr als in der Vorwoche. In der Diepholzer Moorniederung haben die Rastzahlen um 15.000 auf jetzt 40.089 zugenommen. In der Summe dürften aktuell mehr als 200.000 Kraniche in Deutschland rasten.
Während „unsere“ Kraniche nach Südwesten ziehen und in Frankreich sowie auf der iberischen Halbinsel überwintern, steuern andere europäische Kraniche über eine Ostroute Afrika an. Auch dort herrscht reger Verkehr: In den Weiten der ungarischen Hortobágy-Puszta rasten aktuell mehr als 160.000 Kraniche. Das ist die größte gleichzeitige Anzahl, die von dort jemals gemeldet wurde.
16. Oktober 2018 – Das Zugeschehen verläuft derzeit ruhig. Von den deutschen Hauptrastplätzen starten täglich 2000 bis 3000 Kraniche die Weiterreise, so dass am Lac du Der in der französischen Champagne inzwischen rund 15.000 Vögel angekommen sind. Für Vogelfreunde aus Süddeutschland ist der Stausee auf der Höhe von Nancy daher eine echte Alternative zur Kranichbeobachtung. Die norddeutschen Rastplätze liegen nicht viel näher.
Allerdings sind die deutschen Rastplätze nach wie vor besser besucht. An der Ostseeküste bei Stralsund rasten seit Tagen stabil mehr als 60.000 Kraniche, im Rhin- und Havelluch westlich von Berlin sind es mehr als 40.000 und in der Diepholzer Moorniederung immerhin 25.000. Auch im polnischen Nationalpark Warthemündung lohnt sich ein Besuch. Nahe der deutschen Grenze bei Küstrin, 90 Kilometer von Berlin entfernt, werden aktuell über 20.000 Kraniche gemeldet.
09. Oktober 2018 – Der Nachschub aus dem Norden und Osten hält an. Innerhalb einer Woche hat sich der Rastbestand an der Ostseeküste um weitere 15.000 auf nun 63.000 Kraniche erhöht. Gleichzeitig machen sich seit Montag erstmals Trupps von mehreren tausend Vögeln auf den Weiterflug Richtung Frankreich, bevorzugt über die mittlere Zugschiene quer durch Hessen.
02. Oktober 2018 – Törööh! Es ist wieder soweit: Abend für Abend fliegen zehntausende Kraniche laut trompetend ihre Schlafplätze an den Linumer Teichen unweit der NABU-Storchenschmiede an. Bei diesem eindrucksvollen Naturschauspiel würde wohl selbst Benjamin Blümchen ganz still. Aktuell rasten im Havelland 51.430 Kraniche, innerhalb nur einer Woche hat ihre Zahl um fast 35.000 zugenommen. Den ganzen Oktober über lassen sich die Kraniche hier beobachten, tagsüber verteilt auf den Äckern der Umgebung, früh morgens und gegen Abend konzentriert an den Schlafplätzen am nördlichen Ortsrand Linums.
Insgesamt dürften sich in Norddeutschland wohl um die 150.000 Kraniche aufhalten – und es werden täglich mehr. Alleine an der Boddenküste rund um Stralsund, am Darß und an der Küste Rügens wurden am Wochenende 48.514 Kraniche gezählt. Weiter im Westen, in der Diepholzer Moorniederung im Städtedreieck Bremen–Hannover–Osnabrück, sind es immerhin auch schon 14.000. Dazu kommen noch das Odertal, die Tagebauseen der Lausitz, der Helmestausee (Talsperre Kelbra) am Kyffhäuser und zahlreiche kleine Rastplätze.
Jährlich, besonders im Herbst, rasten in den Linumer Teichgebieten zehntausende Kraniche. Die Storchenschmiede Linum bietet zahlreiche Exkursionen und Veranstaltungen zum morgendlichen und abendlichen Einflug der faszinierenden Vögel an. Mehr →
Gute Sicht auf das Naturschauspiel der Kranichrastflächen: Das Kranorama ist eine moderne Beobachtungsstation in Mecklenburg-Vorpommern. Betreut wird die Station durch Mitarbeiter des Kranichinformationszentrums Groß Mohrdorf. Mehr →
Die Kraniche sind früh dran
Zehntausende skandinavische und kontinentale Vögel rasten
19. September 2018 – Der trockenheiße Sommer scheint auch den Zeitplan der Kraniche etwas durcheinander gebracht zu haben. Schon früh haben sich Zehntausende an den Rastplätzen versammelt, die Zahlen sind aktuell doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Innerhalb von knapp drei Wochen haben sich die Rastbestände an der Ostseeboddenküste rund um das NABU-Kranichzentrum Groß Mohrdorf von 1000 auf 19.000 erhöht. Dies sind nun natürlich nicht mehr nur mitteleuropäische Vögel, sondern viele skandinavische. Auch in Schweden hatte wegen des warmen und trocknen Sommers die Ernte früher eingesetzt. Das hat die Vögel wohl zu einem ungewöhnlich zeitigen Aufbruch veranlasst, vermutet Günter Nowald, Leiter des Kranichzentrums.
Jedenfalls lohnt es sich dieses Jahr besonders, zur am Sonntag beginnenden Kranichwoche an die Boddenküste zu kommen – es gibt viel zu sehen. Neben dem NABU-Kranichzentrum mit seiner Dauerausstellung hat auch die Beobachtungsstation „Kranorama“ geöffnet. Dort stehen Rangerinnen und Ranger mit moderner Beobachtungstechnik für Fragen zur Verfügung. Mobile Toiletten, Informationstafeln und ein kleiner Kranich-Shop bereichern das Innenleben der zweistöckigen Station.
Stoppeläcker ziehen Kraniche magisch an
Die Vögel stärken sich nun vor dem Flug in die Winterquartiere
31. August 2018 – Etwa 1.000 heimische Kraniche sind bereits in der Rastregion Vorpommersche Boddenküste und Rügen eingetroffen. Das Sammeln hat in diesem Jahr vergleichsweise früh begonnen, da viele Feuchtgebiete ausgetrocknet sind und die Kraniche in ihren Revieren keine sichere Schlafmöglichkeit mehr finden.
Monatelang machten sich die meisten Kraniche rar, denn es war Brutzeit und da führen die langbeinigen grauen Vögel ein weitgehend heimliches Leben. Ausnahme bilden die Junggesellen, die „Nichtbrüter“, wie Vogelkundler sie nennen, die noch zu jung sind oder aus irgendwelchen Gründen kleinen Partner abbekommen haben. Auch kommt es vor, dass ein Partner während der Brutsaison stirbt, für eine neue Beziehung ist es dann meist spät.
Wenn also im Frühjahr im Norden und Nordosten Deutschlands Trupps von zehn, zwanzig oder mehr Kranichen zu sehen waren, dann handelte es sich in der Regel um die beschriebenen Junggesellen. Nun aber ist die Brutsaison vorbei, der Nachwuchs, wenn er nicht gerade aus einem späten Nachgelege stammt, hat weitgehend die Größe der Eltern erreicht. Nur noch durch das etwas schlichtere Federkleid unterscheiden sich die Jungtiere von den Erwachsenen, zunächst sind Kopf und Hals noch bräunlich und es fehlen die lang gebogenen Schwanz-Schmuckfedern.
Alles über Kraniche
Jetzt ist Saison: Im September und Oktober hat das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf, unweit von Stralsund, wieder täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Schautafeln, Präparate und audiovisuelle Medien informieren über das Leben der Kraniche.
Immer mehr Familien verlassen nun das Brutrevier und treffen mit den Junggesellen zusammen. „Durch die Getreideernte entstehen ständig neue Nahrungsflächen und sie können frei wählen“, erläutert hierzu das NABU-Kranichschutzzentrum Groß Mohrdorf. „Jeden Tag sieht man sie auf einem anderen Stoppelfeld.“ Bisher sind die heimischen Kraniche noch unter sich, in den nächsten Tagen können aber bereits erste Zuzügler aus Skandinavien hinzukommen.
Zehntausende Kraniche über NRW
Die Rückreise aus dem Süden ist noch in vollem Gang
05. März 2018 – Ob es am Ende des Frostwetters lag? Zwei Wochen lang tat sich wenig am Himmel und dann zog am Sonntag plötzlich eine Kranich-Welle nach der anderen. Hunderte Vogelfreundinenn und Vogelfreunde meldeten ihre Beobachtungen bei naturgucker.de, in der Summe waren mehrere Zehntausend Kraniche unterwegs. Dabei mieden die Vögel die zentrale Flugroute über Hessen nahezu komplett und flogen stattdessen über NRW, vom Rheinland über Ruhrgebiet und Münsterland. Auch am Montag waren noch einmal reichlich Kraniche unterwegs; nicht so viele wie am Vortag, aber wieder fast ausschließlich über NRW und in der Fortsetzung der Route über Niedersachsen. Gestartet sind die Kraniche am Stausee „Lac du Der“ in der französischen Champagne. Dort wurden Sonntag früh noch fast 90.000 Kraniche gezählt.
23. Februar 2018 – Von Sonntag bis Mittwoch haben mehr als 25.000 Kraniche den Rastplatz Laguna de Gallocanta südwestlich von Saragossa verlassen, um die Pyrenäen Richtung Frankreich zu überfliegen. Nach weiteren Raststopps werden diese Vögel über kurz oder lang Deutschland erreichen.
Im Süden Spaniens wartet weiterer „Nachschub“, die Zählung am Sonntag im Haupt-Überwinterungsgebiet Extremadura ergab einen Bestand von immerhin noch 116.000 Kranichen. Insgesamt wurden auf der Iberischen Halbinsel 214.302 Kraniche erfasst, davon 201.630 in Spanien und 12.672 in den Korkeichenwäldern des portugiesischen Alentejo.
Aufbruchstimmung herrscht auch auf der Ostroute von Afrika über den Sinai und Kleinasien. Im Hulatal am Fuß der Golanhöhen im Norden Israels rasteten am Donnerstag immerhin 51.000 Kraniche.
Aktuell
Im Herbst hatte die Lufthansa nach 26 Jahren ihren Ausstieg als Sponsor des Kranichschutzes angekündigt. Nun setzt der Luftfahrtkonzern die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem NABU und dessen Kranichschutz Deutschland gGmbH aber doch fort. Damit ist auch der Fortbestand des Kranichzentrums in Groß Mohrdorf gesichert. Mehr →
Kurs Nordost
Die ersten Kraniche kommen zurück
Update 13. Februar – Im Januar wichen bei uns überwinternde Kraniche noch in größerer Zahl nach Südwesten aus. Nun lassen sich am Himmel vermehrt Kraniche beobachten, die in umgekehrter Richtung unterwegs sind. Nach einigen ruhigen Tagen nehmen seit dem Wochenende die Kranichbeobachtungen wieder deutlich zu. Am Rosenmontag wurde fast ausschließlich die zentrale Zugschiene vom Saarland über Rheinland-Pfalz und Hessen beflogen. Am Fastnachtsdienstag ließen sich die Kraniche dann auch in großer Zahl über Nordrhein-Westfalen blicken.
Update 2. Februar – Der Zug der Kraniche zurück in die Brutreviere hält an. Alleine über dem Marburger Lahntal, einem „Flaschenhals“ des hessischen Zugkorridors, zählte eine Beobachtergruppe um Prof. Martin Kraft am Dienstag fast 4000 und am Donnerstag über 2500 ziehende Kraniche.
30. Januar 2018 – Ob das die Winterflüchtlinge von Anfang des Monats sind oder doch schon „echte“ Rückkehrer aus den Winterquartieren, lässt sich schwer sagen. Jedenfalls geben nun immer mehr Kranichbeobachter „Nord“ oder „Nordost“ als Zugrichtung an. Entlang der klassischen Routen über Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und vor allem Hessen stehen die Chancen derzeit gut, die Vögel des Glücks am Himmel zu sichten oder zumindest aus der Ferne ihre Rufe zu hören.
Der Zug in die Winterquartiere ist (fast) beendet
Viele Überwinterer - Kranichbeobachtungen sind immer noch möglich
07. Januar 2018 - Während der allergrößte Teil der europäischen Kraniche nun in den Winterquartieren ist, harren einige Vögel noch bei uns aus. In diesem Winter sind es sogar relativ viele. Sollte es sehr kalt werden, unternehmen sie Ausweichflüge ins mildere Meeresklima nach Westen. Ein nicht allzu dicke Schneedecke macht ihnen dagegen nichts aus.
Kraniche sind nicht gerade die typischen Gartenvögel. Aber wenn sie den Garten überfliegen, werden auch sie bei der Stunde der Wintervögel mit erfasst. Und so wurden am heutigen Sonntag mehr als 3500 Kraniche erfasst, auch in den Kranich-Kerngebieten im Norden und Nordosten Deutschlands, vor allem aber über Niedersachen und NRW bis zum Saarland.
Bei beständigem Nordostwind hatten sich viele der bisher noch in Deutschland überwinternden Kraniche entschieden, doch noch in mildere Regionen wegzuziehen. Der Nordostwind wird auch morgen noch blasen, ein Blick in den Himmel kann sich also lohnen. Einen ähnlichen Kranichabzug pünktlich zur Stunde der Wintervögel hatte es schon 2016 gegeben, damals auch entlang der mittleren Zugschiene quer über Hessen.
Mehr zur Stunde der Wintervögel
Vor allem Arten die sich 2017 rar gemacht hatten, finden nun wieder in die Gärten zurück, allen voran die verschiedenen Meisen, aber auch Kleiber, Buntspecht und Kernbeißer. Mehr →
11. Dezember 2017 - Das NABU-Kranichschutzzentrum in Groß Mohrdorf bei Stralsund macht jetzt Winterpause. Die dortige Ausstellung kann von Gruppen aber auf Anfrage besucht werden. Kontakt: info@kraniche.de oder Tel. 38323-80540.
Unterdessen bereiten sich die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Zentrums und von „Kranichschutz Deutschland“ auf eine erneute Expedition nach Afrika vor, wo sie seit bereits zehn Jahren Kraniche kartieren und Überwinterungsplätze osteuropäischer Kraniche aufsuchen. Durch die individuelle Markierung einzelner Vögel werden zudem Daten zu den Wanderungen und den Lebensraumansprüchen des Schwarzen Kronenkranichs sowie des Klunkerkranichs erhoben. Beide Arten sind bedroht.
Überraschung am Himmel
60.000 Kraniche rasten bereits in Frankreich, wie viele sind noch bei uns?
13. November 2017 – Nach einigen ruhigen Tagen zeigten die Beobachtungsmeldungen am Montag wieder vermehrten Kranichzug über NRW und vor allem Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In Nordrhein-Westfalen querten die Vögel von Niedersachsen kommend das östliche Ruhrgebiet, das Sauerland und das Bergische Land Richtung Köln-Bonner Bucht, von dort aus weiter entlang der Mosel und über die Eifel. In Hessen flog nur ein kleiner Teil der Kraniche die Lahntal-Route, der Großteil zog auf breiter Front via Wetterau und Taunus nach Südwesten. Frankfurt am Main wurde dabei ebenso überflogen wie Darmstadt, Wiesbaden und Mainz. Auch wenn die Daten auf der folgenden Strecke etwas lückenhaft sind, zogen die Kraniche in Rheinland-Pfalz offensichtlich mehrheitlich weiter entlang eines Streifens von der Nahe bis zum Alzeyer Hügelland, weiter via Nordpfälzer Bergland, um schließlich das Saarland zu überfliegen und nach Frankreich weiterzuziehen.
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Karte der Kranichbeobachtungen am 7. und 8. November im Süden. - Quelle: www.naturgucker.de, Kartengrundlage: Google Maps
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Karte der Kranichbeobachtungen vom 6. November. Anders als vor einer Woche bleiben die Vögel nun alle nordwestlich von Frankfurt. - Quelle: www.naturgucker.de, Kartengrundlage: Google Maps
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Karte der Kranichbeobachtungen am 30. und 31. Oktober - Quelle: www.naturgucker.de, Kartengrundlage: Google Maps
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Detailkarte der Kranichbeobachtungen am 30. und 31. Oktober - Quelle: www.naturgucker.de, Kartengrundlage: Google Maps
In der Zwischenzeit schaffen die Kraniche in der Champagne Platz für Nachrücker. Von Samstag auf Sonntag zogen am Lac du Der Chantecoq rund 25.000 Vögel ab, es verblieben aber immer noch 30.000.
08. November 2017 – Vor einigen Jahren hat sich im Voralpenland einen neue „Nebenlinie“ des Kranichzugs ausgebildet, bei der die Vögel entlang und südlich der Donau ziehen, bevor sie am Nordrand der Alpen weiter nach Westen fliegen. Momentan wird diese Linie wieder beflogen, wie Beobachtungen am Dienstag und Mittwoch zeigen. Noch stärker und noch ungewöhnlicher war der Zug über das Mittlere Neckartal, entlang der Enz und über den Nordschwarzwald. Dabei ist zunächst unklar, ob diese Kraniche sich von der Alpenvorlandroute abgespalten haben oder woher sie genau kamen.
Die im Voralpenraum zu beobachtenden Kraniche starten im Baltikum und fliegen dann vom großen Rastplatz im ungarischen Nationalpark Hortobágy via Österreich nach Westen. Warum sich die neue Zugroute etabliert hat, ist nicht geklärt. Kraniche haben keine genetisch fixierten Zugwege. Expertinnen wie Miriam Hansbauer vom bayrischen NABU-Partner LBV nehmen an, dass die allgemeine Ausdehnung des Brutareals sowie der Klimawandel mit zu den neuen Zugrouten beitragen: „Es ist inzwischen bekannt, dass erfahrene Altvögel Informationen über Zugrouten weitergeben und somit andere Kraniche dazu veranlassen können, mit ihnen auf neuen Wegen zu ziehen.“
06. November 2017 – Nach einem ruhigen Wochenende flogen am Montag über Nordrhein-Westfalen und noch stärker über Hessen wieder rund 10.000 bis 15.000 Kraniche. Nachdem die Kraniche einige Tage zuvor auf sehr breiter Front bis nach Mainfranken und zum Neckar flogen, ziehen sie jetzt wieder mittig in den Hauptkorridoren. An den drei großen deutschen Hauptrastplätzen Rügen-Bock-Region, Rhein- und Havelluch sowie Diepholzer Moorniederung hielten sich vor einer Woche noch gut 85.000 Kraniche auf. Das werden jetzt deutlich weniger sein, aktuelle Zahlen gibt es aber noch nicht.
Am Lac du Der in der Champagne sind derweil binnen Wochenfrist aus Deutschland fast 40.000 Kraniche angekommen, am Sonntag wurden dort 49.400 Rastvögel gezählt. Weitere 11.000 Kraniche sind weiter bis fast zur Atlantikküste gezogen und rasten nun an den flachen Seen des ehemaligen Braunkohlegebietes von Arjuzanx.
Am Himmel ist die Hölle los
Starker Kranichzug auf allen Zugrouten
01. November 2017 – Auf breiter Front zogen am Montag und Dienstag mehrere Zehntausend Kraniche quer über die Republik. Haupt-Transitland war erneut Hessen. Nach dem Sturm „Herwart“ abgezogen war, fand auch ein Großteil der in Norddeutschland rastenden Kraniche, dass es Zeit wäre, weiterzuziehen. Wie viele Kraniche genau unterwegs waren, wird unter anderem der Abgleich mit den Vorher-Nachher-Zahlen an den Hauptrastplätzen zeigen. Die über 3500 alleine am Montag und Dienstag beim NABU-Naturgucker eingegangenen Beobachtungen (dafür vielen herzlichen Dank!) lassen darauf schließen, dass wohl zwischen 60.000 und 80.000 Kraniche die Republik überquerten. Wie schon in den Vortagen flogen die Kraniche auf sehr breiter Front, so dass selbst in Mainfranken mehr als 10.000 Kraniche notiert wurden.
29. Oktober 2017 – Anders als die Deutsche Bahn lassen sich die Kraniche auch vom stürmischen Wetter nicht beeindrucken. Auf sämtlichen Zugrouten herrscht weiter dichter Flugverkehr. Wo der Himmel aufreißt, bestehen gute Chancen, ziehende Kraniche zu sehen – zu hören sind sie allemal.
27. Oktober 2017 – Jetzt geht es rund: Nach einigen ruhigeren Tagen zeigen die beim NABU-Naturgucker eingehenden Beobachtungen seit gestern starken Kranichzug sowohl über Hessen als nun am Freitag auch über Nordrhrein-Westfalen. Während am Donnerstag in Hessen der Übertritt Richtung Rheinland-Pfalz vor allem über Taunus und Mittelrhein verlief, fielen am Freitag ungewöhnlich viele Meldungen aus Südhessen auf. Dazu passen auch Beobachtungen aus dem benachbarten bayrischen Mainfranken und weiter nördlich aus dem Spessart. Selbst aus Ladenburg am Neckar, also bereits auf baden-württembergischer Seite, wurden Kraniche gemeldet.
24. Oktober 2017 – Nachschub an den Kranich-Rastplätzen: Eine Erklärung für die bisher niedrigen Rastzahlen könnte sein, dass recht spät noch Kraniche in großer Zahl aus dem Norden und Osten nachkommen. So wurden heute früh an den Linumer Teichen im Havelland 54.229 Kraniche gezählt, im gesamten Havelland 71.480. Das sind 25.000 mehr als vor einer Woche.
Massiver Kranichzug Richtung Südwest
Alleine am Donnerstag waren rund 50.000 Kraniche über Hessen unterwegs
20. Oktober 2017 – Am Donnerstag sind wie auf ein Kommando mehrere Zehntausend Kraniche von ihren Rastplätzen in Nordostdeutschland aufgebrochen. Der größte Teil überflog aus dem Weg Richtung Frankreich weite Teile Hessens, in geringerem Maße auch NRW. Entlang der zentralen Zugroute wurden alleine über dem Lahntal rund 50.000 Kraniche beobachtet.
Damit hat sich fast die Hälfte der derzeit in Deutschland rastenden Kraniche in Bewegung gesetzt. Insgesamt wurden an den Hauptrastplätzen zuletzt rund 100.000 Kraniche gezählt. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren relativ wenig, zumal in den Wochen davor noch keine größeren Abflüge zu beobachten waren. So wurden am nächsten großen Rastplatz, dem Lac du Der Chantecoq in der Champagne, bis vorgestern lediglich 3700 Kraniche registriert.
Im Havelland mit dem zentralen Schlafplatz Linumer Teiche halten sich vermutlich deutlich mehr als die zu Wochenbeginn gezählten 29.840 Kraniche auf, da diese in diesem Jahr im Umland viele Senken finden, in denen sie von Wasser umgeben gut schlafen können. Ob dies als Erklärung für die niedrigen Maxima reicht und ob dies auch für andere Regionen zutrifft, bleibt abzuwarten. Die Auswertung als Zugbeobachtungen zum Ende der Saison wird hoffentlich Klarheit schaffen.
Die Kranichansammlungen wachsen jetzt rasch
Je 40.000 Kraniche am Ostseebodden und im Havelluch, 20.000 in der Diepholzer Moorniederung
18. Oktober 2017 – Seit letzten Freitag werden vor allem über Hessen vermehrt ziehende Kraniche beobachtet. Der Abflug zumindest von den östlichen Hauptsammelplätzen hat also begonnen. Noch ist das Wetter stabil und freundlich, es sind daher ständig weitere in Richtung Frankreich abziehende Kranichen unterwegs. Ein Blick in den Himmel lohnt sich also. Zum Wochenende wird es dagegen wieder trüb.
10. Oktober 2017 – Aus Skandinavien und dem Baltikum fliegen fleißig weitere Kraniche ein. An der Boddenküste und rund um Rügen stiegen so die Rastzahlen innerhalb einer Woche um 21.000 auf nun 42.777. Im Havelland flogen dagegen in den letzten Tagen mindestens 16.000 Kraniche ab, derzeit sind es 40.980. Einige davon, aber längst nicht alle, zog es in die Diepholzer Moorniederung, wo jetzt 20.533 Kraniche rasten.
04. Oktober 2017 – Von der Boddenküste über das Havelland bis zur Moorgeest versammeln sich immer mehr Kraniche. Insgesamt sind schon rund 100.000 der grauen Schreitvögel im Land. Zur Nahrungssuche nutzen sie vor allem Stoppeläcker. Besonders nahrhafte Maiskörner haben es ihnen angetan.
In weniger als einer Woche hat sich die Zahl an den Linumer Teichen im Havelland rastenden Kraniche mehr als verdoppelt. Hielten sich am Donnerstag dort noch rund 20.000 Kraniche auf, ergab die Zählung am gestrigen Tag der Deutschen Einheit bereits 48.985 Rastvögel. Da die Saison etwas schleppend in Gang kam, war dies die erste genaue Zählung in diesem Herbst, durchgeführt vom Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch, der NABU-Storchenschmiede und der Naturschutzstation Rhinluch.
An der Boddenküste rund um das NABU-Kranichschutzzentrum Groß Mohrdorf treffen ebenfalls immer mehr Kraniche ein. Binnen Wochenfrist stieg die Zahl an der Darß-Zingster-Boddenkette und rund um Rügen von 16.000 auf knapp 22.000. Am Beobachtungspunkt „Kranorama“ mit seinen Fütterungsflächen lassen sich derzeit tagsüber mehr als 3000 Kraniche, Grau-, Saat- und Blässgänse sowie Spieß-, Pfeif- und Stockenten sehen. Auch Stare sind jetzt in Schwärmen unterwegs, bei Linum waren es zwischenzeitlich mehrere Zehntausend.
Im gesamten Nordosten hat aufgrund des feuchten Sommers in diesem Jahr die Maisernte sehr spät begonnen, so dass zum Beispiel im Havelland schon die Flächen für die Nahrungssuche der Kraniche knapp zu werden schienen. Ebenso wie die Wildgänse suchen die Kraniche mit Vorliebe auf abgeernteten Maisäckern nach heruntergefallenen Körnern – soweit Körnermais angebaut wird und nicht Silomais, bei dem die Pflanzen komplett gehäckselt und eingefahren werden. Um an das energiereiche Futter zu gelangen, pendeln die Vögel teils mehr als 20 Kilometer zwischen Schlafplatz und Futterplatz.
Die „Vögel des Glücks“ beginnen sich zu sammeln
Zu den Junggesellen kommen nun immer mehr Familien
01. September 2017 – Waren zur Synchronzählung Mitte August bereits knapp 1000 Kraniche in der gesamten Rastregion Region Darß-Zingster Boddenkette und Insel Rügen anwesend, hat sich nach Angaben des NABU-Kranichschutzzentrums die Anzahl rastender Kraniche durch Zuzug innerhalb von zwei Wochen auf mindestens 2000 Vögel verdoppelt. Tagsüber sind die Kraniche vorwiegend auf Getreidestoppeln anzutreffen, wo sie sich von Ernteresten ernähren. Vor allem in den Morgenstunden sind die Kraniche oft mit großen Trupps von Graugänsen vergesellschaftet, die aktuell zu Tausenden an der Boddenküste rasten.
Im Kranichschutzzentrum ist nun Hochsaison, es ist daher täglich von 9.30 bis 17.30 geöffnet. Das Kranorama öffnet voraussichtlich ab dem 11. September (jeweils von 10 bis 14 Uhr).
Eine Welle nach der anderen
Nach den „deutschen“ Kranichen ziehen jetzt die Skandinavier
07. März 2017 – Wer einen weiten Weg hat, müsste eigentlich besonders früh abreisen, oder? Bei den Kranichen trifft das nicht zu, denn wenn in Mitteleuropa schon der Vorfrühling lockt, regiert in Skandinavien oder im Baltikum oft noch der Winter. Die erste große Rückreisewelle Mitte Februar betraf daher vor allem Kraniche mit Brutrevieren in Mitteleuropa. Inzwischen sind diese Reviere fast alle besetzt. Bei der zweiten Welle Ende Februar waren dann schon mehr Skandinavier unterwegs und für die seit dem Wochenende laufende dritte Welle trifft das besonders zu.
Währen die heimischen Brutvögel ohne großes Federlesen ihre Reviere angesteuert haben, müssen die Skandinavier und Balten auf der längeren Strecke auch mal Pause machen. Damit lassen sich jetzt für kurze Zeit wieder Kraniche an den klassischen Zwischenstopps beobachten, von der Diepholzer Moorniederung in Niedersachsen über das brandenburgische Havelland bis zur Vorpommerschen Boddenlandschaft. Das gilt auch für das im Herbst 2015 eröffnete „Kranorama“ am Günzer See, unweit des Kranichschutzzentrums von NABU und WWF.
20. Februar 2017 – Der starke Kranichzug über Deutschland hielt auch über das Wochenende hin an. Es sind bereits mehrere Zehntausend Kraniche unterwegs. Aus Spanien gibt es zwar noch keine neuen Zahlen, aber auch die Zählungen in Frankreich geben einen Eindruck. So rasten derzeit am Lac du Der Chantecoq in der Champagne nur noch 5000 Kraniche, während es Ende Januar noch 34.000 waren. In Arjuzanx im Departement Landes nahe der Atlantikküste südlich von Bordeaux sanken die Werte innerhalb von nur einer Woche von 22.000 auf 2000 Vögel.
16. Februar 2017 – Am Mittwoch hat sich der Kranichzug weiter verstärkt. Dabei nutzten die Vögel die gesamten Zugkorridore aus. Die Hauptstränge liefen von Frankreich via Belgien und Luxemburg beiderseits der Mosel über Eifel und Hunsrück, dann weiter in der mehr nördlichen Teilroute über Ruhrgebiet und Münsterland sowie über Bergisches Land und Sauerland, in der südlichen Route im Lahntal zwischen Westerwald im Norden und Taunus im Süden. Dazu kommt in geringerer Stärke eine Route aus dem Saarland über das Pfälzer Bergland zu Untermain und Kinzigtal. Insgesamt waren mehrere tausend Kraniche unterwegs.
Die ersten Kraniche kommen zurück
Rückflug aus der Champagne über Eifel und Ruhrgebiet
14. Februar 2017 – Nach der ersten kleinen Welle Anfang des Monats hat der Kälteeinbruch viele Kraniche erst einmal vom Weiterflug abgehalten. Die schon im Land waren, kamen nur schleppend nach Nordosten voran, und die übrigen blieben in Frankreich. Nun bessert sich das Wetter aber deutlich. Bei blauem Himmel und einer Süd- bis Südostströmung machten sich heute bereits vermehrt wieder Kraniche auf den Weg via Eifel und Rheinland. Am Donnerstag dreht der Wind sogar auf West, die Kraniche haben also noch mehr Rückenwind. Allerdings wird es wolkig und regnerisch, so dass sich die Vögel am Himmel schlechter beobachten lassen.
In Westeuropa überwinterten dieses Jahr über 400.000 Kraniche. Nach Angaben des gemeinsamen Kranichschutzzentrums von NABU und WWF entfiel der größte Teil auf Spanien, wo im Januar 255.000 Kraniche gezählt wurden. Weitere 10.000 überwinterten „gleich nebenan“ in Portugal. Der Winterbestand in Frankreich addierte sich auf 133.000, während gut 5.000 in Deutschland verblieben waren.
03. Februar 2017 – Kraniche sind flexibel. Als große Vögel frieren sie nicht so leicht und kommen Frost und Schnee ganz heftig, können sie leicht innerhalb von ein bis zwei Tagen in mildere Gegenden ausweichen. Solche Ausweichbewegungen in die eine oder in die andere Richtung lassen sich daher im Winter öfter beobachten. Nun kehren aber offensichtlich die ersten Vögel mit „ernsthaften Absichten“ wieder aus den Winterquartieren zurück. Über der Eifel wurden am Donnerstag mehrere hundert Kraniche mit Flugrichtung Nordost beobachtet. Weiter ging es teils über das Ruhrgebiet, teils über das Siegerland und in geringem Umfang entlang der Lahn.
Der Massenaufbruch aus den Winterquartieren hat zwar noch nicht stattgefunden. In der spanischen Extremadura wurden vor einer Woche noch 130.000 Kraniche gezählt – und damit genauso viele wie an Weihnachten. Weitere 100.000 Kraniche überwintern in verschiedenen Regionen Frankreichs. Immerhin sind die Rastbestände am Lac du Der Chantecoq in der Champagne binnen Wochenfrist bereits von 20.000 auf 34.000 Vögel gestiegen. Von dort ist es nicht mehr weit bis Deutschland und von dort sind sicher auch die jetzt bei uns zu beobachtenden Kraniche gestartet.
Aus Spanien und Frankreich kommend, überqueren die Vögel auf ihrer Reise in die Brutreviere Deutschland. Überflogen wird ein rund 150 Kilometer breiter Korridor, ausgehend vom Zwischenstopp in der Champagne über Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bis nach Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Nur ein kleiner Teil der Kraniche brütet in Deutschland, die meisten ziehen nach kurzen Zwischenstopps weiter nach Skandinavien. Seinen Höhepunkt erreicht der Frühjahrszug der Kraniche in Normaljahren in der zweiten Märzhälfte. Im Vergleich zum Herbstzug ist der Frühjahrszug schwierig vorherzusehen und er verläuft viel stärker verstreut. Beim Frühlingszug gibt es keine großen, einheitlichen Rastgebiete. Große Ansammlungen an den deutschen Rastplätzen sind eher die Ausnahme. Die skandinavischen Vögel ziehen rasch weiter, die hiesigen Brutvögel beginnen direkt mit der Balz und fliegen ihre Reviere an.
Niemals geht man so ganz…
Werden die Kraniche immer zugfauler? / Sichtungen beringter Vögel melden
16. Dezember 2016 – Nach Angaben des von NABU und WWF betriebenen Kranichschutzzentrums Groß Mohrdorf werden auch in Mecklenburg-Vorpommern noch reichlich Kraniche gesichtet. So halten sich in der Schaalsee-Region bis zu tausend Kraniche auf, weitere mehrere hundert an verschiedenen Plätzen nahe der Ostseeküste zwischen Wismar und Ribnitz-Damgarten beobachtet. Darunter sind auch mehrere beringte Vögel, die alle aus Nordvorpommern stammen.
Wie viele Kraniche halten sich noch in Deutschland auf?
Auch die alljährliche „Stunde der Wintervögel“ trägt zu Beantwortung dieser Frage bei. Zwar stehen dabei Gartenvögel im Mittelpunkt, gezählt werden aber nicht nur die Vögel im Garten, sondern auch alle, die den Garten überfliegen. Mit etwas Glück werden am Aktionswochenende 2017 erneut Kraniche unterwegs sein. 2016 wurden so bundesweit immerhin 8000 „Überflieger“ gezählt.
Ein Teil der Vögel war im Herbst bereits nach Niedersachsen gezogen und ist jetzt wieder in den Osten zurückgekehrt. Ob die Tendenz zur Zugwegverkürzung und zeitigen Rückkehr weiter anhält, lässt sich besonders gut mit individuell beringten Kranichen nachverfolgen. Auch Laien können einen Beitrag leisten, indem sie Sichtungen beringter Kraniche online unter www.icora.de melden.
Die Rückkehr der Kurzstreckenzieher aus den französischen Winterquartieren wird je nach Wetter bereits Mitte Februar oder auch sogar Ende Januar einsetzen. Kraniche, die bis Spanien gezogen sind, folgen dann zwei bis drei Wochen später.
Der letzte große Schwung
Nach dem Osten verlassene die Kraniche jetzt auch den Nordwesten
Nachtrag 25. November – Dankeschön, das war es dann für dieses Jahr. Am Wochenende waren noch einmal Zehntausende Kraniche unterwegs, nun sind die Rastplätze leer. In kleineren Trupps lassen sich Kraniche aber auch im Winter in Norddeutschland beobachten. Immer mehr Vögel bleiben hier, solange es zu keinem schweren Kälte- und Schnee-Einbruch kommt. Am Donnerstag (24.) flogen über Nordrhein-Westfalen noch einmal mehrere tausend Kraniche. Gestartet waren sie wohl in den Moorniederungen Niedersachens. Offizielle Zählungen finden so spät in der Saison leider nicht mehr statt, so dass keine gesicherten Daten zu den Restbeständen an den großen Rastplätzen vorliegen.
15. November 2016 – Während sich an der Ostseeküste und an der Havel nur noch wenige Kraniche aufhalten, ist der Rastbestand in der Diepholzer Moorniederung (Niedersachsen) letzte Woche noch einmal kräftig angestiegen. 83.189 Kraniche bedeuteten plus 27.000 zur Vorwoche und Jahreshöchstwert.
Doch dann kam das Wochenende. Am Mittwoch und Donnerstag noch verhalten startend, erschienen am Freitag am Himmel über Südniedersachen und Nordrhein-Westfalen schier unendliche Flugformationen und zogen weiter nach Frankreich. Ab Samstag setzte auch via Hessen und Rheinland-Pfalz starker Flugverkehr ein. Noch liegen keine genauen Zahlen vor, doch bis Montag hatten sich die Rastplätze weitgehend geleert. Bereits am Sonntag meldete der Lac du Der Chantecoq in der Champagne rund 130.000 Kraniche und damit fast 90.000 mehr als in der Vorwoche. In Deutschland dürfte damit der Kranichzug für diesen Herbst beendet sein.
Die große Flatter
Die Kranichsammelpunkte leeren sich nun rasch
01. November 2016 – Kraniche, Kraniche, Kraniche. Bei verbreitet blitzblank blauem Himmel haben seit Samstag Zehntausende Kraniche die großen Sammelplätze im Norden Deutschlands verlassen. Vor allem auf der Rhein-Ruhr-Route, aber auch über Hessen konnten Naturfreunde stundenlang eine Zugkette nach der anderen beobachten.
Hielten sich im Rhin- und Havelluch nordwestlich von Berlin vor einer Woche mehr als 70.000 Kraniche auf, wurden heute früh nur noch 7000 gezählt. Noch gründlicher war der Abflug an der Ostsee-Boddenküste. Hier blieben von 54.000 Vögeln der Vorwoche gerade mal 1130 übrig. Folgerichtig macht die Beobachtungsanlage „Kranorama“ nun bereits Winterpause, die neue Saison startet dann im März zur Kranichbalz.
Im Nordosten sind also mehr als 110.000 Kraniche losgeflogen, die meisten Nonstop nach Frankreich. Einige haben in Niedersachsen einen weiteren Zwischenstopp eingelegt – in der Diepholzer Moorniederung stiegen die Rastzahlen noch einmal leicht an, von 53.000 auf 56.000. Hier halten sich derzeit also die meisten Kraniche auf deutschem Boden auf.
Die Kranichrast steuert auf den Höhepunkt zu
200.000 Vögel in Deutschland / Ältester Kranich Europas beobachtet
19. Oktober 2016 - In Deutschland sammeln sich immer mehr Kraniche und tanken Kraft für den Weiterflug nach Frankreich und Spanien. Alleine an den drei größten Rastplätzen halten sich derzeit 195.000 Kraniche auf, darunter auch der mit 27,5 Jahren älteste Kranich Europas. Immer noch strömen Kraniche zu Zehntausenden aus Skandinavien und Osteuropa kommend nach Deutschland ein. Bei dem teils nebligen Wetter im Norden fällt das kaum auf. Dementsprechend werden im NABU-Naturgucker momentan nur relativ wenige Beobachtungen gemeldet.
Ein Blick auf die im Wochenabstand erhobenen Zahlen rund um die Linumer Teiche nordwestlich von Berlin macht es aber deutlich: Vor zwei Wochen wurden dort 61.000 rastende Kraniche gezählt, eine Woche später waren es nur noch 46.000, es waren in der Zwischenzeit also 15.000 weitergezogen. Und nun haben sich innerhalb einer Woche die Bestände fast wieder verdoppelt: Die gestern gezählten 89.760 (93.800 im gesamten Rhin- und Havelluch) bedeuten einen Zuflug von über 40.000 in kürzester Zeit.
Rechnet man nun noch die Rügen-Bock-Region (58.795) und die Diepholzer Moorniederung (42.500) hinzu, halten sich jetzt alleine an den drei größten Rastpunkten 195.000 Kraniche auf. Dazu kommen weitere Vögel im Oderland, im Spreewald und an den mitteldeutschen Stauseen, so dass man von deutlich mehr als 200.000 Rastvögeln ausgehen kann.
Zehntausende weitere Kraniche haben bereits Frankreich erreicht. Am Lac du Der Chantecoq standen am Sonntag 27.000 Kraniche zu Buche, am gleichen Tag fand über der Route Hessen-Rheinland-Pfalz-Saarland starker Kranichzug statt. Intensiv beobachtet wurde vor allem im Marburger Lahntal, wo sich die Zugroute stark verengt. Dort notierte ein Ornithologenteam rund um Manfred Kraft vom Nachmittag bis zum frühen Abend innerhalb von nur vier Stunden 59 Trupps mit zusammen 27.500 Kranichen.
Bei all den großen Summen scheinen 27,5 eine vernachlässigbare Zahl. Und doch ist es ein neuer Rekord: Am Beobachtungshaus „Kranorama“ bei Günz unweit des Kranich-Informationszentrums Groß Mohrdorf wurde heute ein Kranich beobachtet, der laut Aufzeichnungen am 11. Juli 1989 als Jungvogel in Mittelschweden beringt worden war. Damit ist der Vogel jetzt ungefähr 27,5 Jahre alt und das ist neuer europäischer Altersrekord für freilebende Kraniche. Schwedische Vogelkundler haben den Kranich einst „Hans“ getauft, es handelt sich allerdings um ein Weibchen.
Starker Kranichzug über Deutschland
Mehr als 100.000 rasten jetzt in Deutschland, Tausende sind bereits auf dem Weg nach Frankreich
Update 7. Oktober: In der Diepholzer Moorniederung wurden nun 30.000 weitere Kraniche gezählt. Das ist für Niedersachsen eine ungewöhnlich hohe Zahl so früh im Oktober. Bundesweit geht es also stark auf 150.000 rastende Kraniche zu.
Update 6. Oktober: Bei den Rastbeständen ist die 100.000er-Marke nun geknackt und bereits deutlich überschritten. Alleine an der Darß-Zingster Boddenkette und um Rügen wurden am Wochenende über 45.000 Kraniche gezählt (plus 15.000 zur Vorwoche), im Rhin- und Havelluch waren es gestern 61.440 (plus 13.000 zur Vorwoche), davon 59.170 an den Linumer Teichen. Gleichzeitig gab es einen ersten massiven Abflug via Hessen und Rheinland-Pfalz. Am Dienstag zogen viele tausend Kraniche quer über Deutschland Richtung Frankreich. Am Mittwoch gab es auch über Nordrhein-Westfalen erste Zugmeldungen. Nächster großer Halt der Kraniche ist der Stausee Lac du Der Chantecoq in der Champagne. Dort wurden nach wenigen hundert Vögeln in der Vorwoche nun rund 10.000 Kraniche gezählt.
Update 28. September - Die Rastbestände wachsen weiter kräftig. In der Rügen-Bock-Region wurden am Wochenende 23.000 Kraniche gezählt (Vorwoche 13.774), im Rhin- und Havelluch waren es gestern 47.650 (Vorwoche 32.970), davon alleine 45.350 an den Linumer Teichen. Einschließlich der zahlreichen weiteren kleineren Rastplätze halten sich jetzt mindestens 80.000 Kraniche in Deutschland auf.
22. September 2016 - In der Rügen-Bock-Region an der Ostseeküste um Zingst wurden am Samstag 13.774 Kraniche gezählt, der Besuch der gerade laufenden Kranichwoche lohnt sich also. Im brandenburgischen Havelland kamen die Zähler am Dienstag (20.) sogar auf 32.970 Kraniche, der größte Teil davon an den Linumer Teichen. Dazu kommen weitere zerstreute Bestände im gesamten Nordosten, darunter zum Beispiel 1600 rastende Kraniche am Galenbecker See südwestlich des Stettiner Haffs.
Während aus Skandinavien und Osteuropa weitere Vögel einfliegen, machen sich die ersten Kraniche bereits auf den Weiterflug Richtung Frankreich und Spanien. Vor allem entlang der Zugroute über Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland sind täglich mehrere Hundert Kraniche unterwegs. So zählte Karl-Heinz Fuldner vom NABU Bad Sobernheim über Boos an der Nahe am Dienstag insgesamt 435 ziehende Kraniche.
Aktuell
Galenbecker See und Friedländer Große Wiese sind ein international bedeutendes Rastgebiet für Kraniche und Gänse. Jetzt hat der diesjährige Kranichzug begonnen. Die geplante Errichtung von Windkraftanlagen wäre ein gravierender Eingriff in diesen Lebensraum. Mehr →
Kranichansammlungen: Aus Hunderten werden Tausende
Beobachtungsplattform „Kranorama“ ab September wieder täglich geöffnet
29. August 2016 – Täglich stoßen neue Kraniche zu den sich sammelnden Trupps an der Boddenküste. Allein in der Region Darß-Zingster Boddenkette und Rügen rasten aktuell schon über 2000 Vögel. 1000 weitere Kraniche versammeln sich im Raum Greifswald. Wie das Kranichschutzzentrum von WWF und NABU in Groß Mohrdorf berichtet, ergaben Ringablesungen von Familien mit bekannten Brutrevieren eine Entfernung von bis zu 41 Kilometern zwischen dem Brutplatz und den jetzigen Sammelplätzen. Die sich an der Boddenküste versammelnden Vögel stammen also aus einem recht großen Einzugsgebiet, das im Süden bis zur A20 reicht.
Zu den Kranichen gesellen sich auch zahlreiche Wasservögel. Besonders auffällig sind die Graugänse, die sich oft gemeinsam mit den Kranichen auf den Getreidestoppel-Flächen zur Nahrungssuche einfinden. Entlang der Darß-Zingster Boddenkette und Rügen können dabei bis zu 20.000 Gänse rasten. Anhand von Ablesungen markierter Vögel konnte festgestellt werden, dass neben in Mecklenburg-Vorpommern brütenden Graugänsen ein großer Teil aus Polen und Osteuropa stammt und jetzt in einem sommerlichen Zwischenzug nach Nordwest an die Küste zieht.
Noch eindrucksvoller wird es an deutschen Haupt-Kranichrastplätzen (Rügen-Bock-Region, Rhin- und Havelluch, Diepholzer Moorniederung), wenn ab September Durchzügler aus Skandinavien und Osteuropa halt machen, um sich vor dem Weiterflug zu stärken. Im Oktober und November sind dort dann durchgehend jeweils mehrere Zehntausend Kraniche zu erleben, in der Spitze sogar mehr als 100.000.
Die Kraniche kommen bereits zurück
Früher Einflug aus Frankreich / Erste Paare suchen Brutreviere auf
27. Januar 2016 - „Sind Kraniche besonders jecke Vögel?“ fragten wir im letzten Jahr, als pünktlich zu Beginn der tollen Tage erste größere zurückkehrende Kranichtrupps über der Eifel und dem Rheinland gesichtet wurden. In diesem Jahr liegt Karneval eine Woche früher und prompt kehren auch die Kraniche früher zurück.
An Karneval, Fasching oder Fastnacht liegt es natürlich nicht – zumal die Kraniche nicht nur eine, sondern sogar gut zwei Wochen früher dran sind als 2015. Das Wetter treibt die Kraniche an, denn viel wärmer als jetzt kann es im Januar kaum werden und auch die Windrichtung stimmt. Nach dem kurzen Gastspiel des Winters sorgt seit Wochenanfang ein Azorenhoch für Frühlingsgefühle. Als Spitzenwert wurden am Montag in der Zülpicher Börde am Nordrand der Eifel 18 Grad Celsius gemessen.
Die Natur zeigt sich beeindruckt. Gerade drei Wochen ist es her, dass die letzten Kraniche vor dem Frost aus Deutschland nach Westen ausgewichen sind. Zur „Stunde der Wintervögel“ vom 8 bis 10. Januar wurden dabei auf den Zugrouten fast 8000 Kraniche gemeldet. „Ein ewiges hin und her. Jetzt geht es schon wieder in die andere Richtung“, kommentierte Michael Nickel im NABU-Naturgucker die aktuellen Kranichsichtungen.
Zugrichtung ist jetzt nicht mehr Südwest, sondern Nord und Nordost. „Zugleich kommen jetzt wieder verstärkt Meldungen von Kranichen, die paarweise in der Nähe der Brutreviere auftauchen“, weiß Günter Nowald vom Kranichschutzzentrum in Groß Mohrdorf. „ Der Hauptrückzug aus Spanien und Frankreich startet in der Regel ab Mitte Februar, sodass vermutlich hauptsächlich Vögel zurückkehren, die zuvor nach Nordost-Frankreich ausgewichen waren.“
Das milde und windige Wetter wird noch mindestens bis Ende kommender Woche anhalten. „Mild und wechselhaft mit teils anhaltendem Regen, sehr windig bis stürmisch“, lautet die Überschrift zur Zehntagesvorhersage des Deutschen Wetterdienstes. Sollte statt des erhofften Frühlings der Winter noch einmal zurückkehren, macht dies den Kranichen wenig aus. Als große Vögel frieren sie nicht so leicht und kommt der Winter ganz heftig, können sie leicht innerhalb von ein bis zwei Tagen erneut in mildere Gegenden ausweichen.
Am Wochenende wieder Gegenwind
Noch bis zu 40.000 Kraniche harren aus
26. November 2015 – Wie viele Kraniche sich momentan noch in Deutschland aufhalten, ist ungewiss. Die Angaben aus den wichtigsten Rastplätzen summieren sich auf knapp 40.000, teils sind diese aber schon zwei Wochen alt. Fest steht, dass der Temperaturrückgang und das zeitweise Drehen des Windes auf nördliche Richtungen vor allem am Sonntag und Montag (22./23.) mindestens 20.000 Kraniche zur Abreise aus Deutschland veranlasst hat. Auf allen Hauptzugrouten waren die Vögel unterwegs.
Inzwischen sind die Zugaktivitäten wieder deutlich abgeflaut. Die kommenden Tagen wird der Wind zudem erneut aus Westen und Südwesten wehen. Für die Kraniche bedeutet das Gegenwind, teils in Sturmstärke.
Kräftiger Gegenwind hält Kraniche am Boden
Rund 70.000 harren noch aus / Kurzfristig keine Besserung in Sicht
16. November 2015 - Pech gehabt: Nachdem die Kraniche im Oktober durchgehend gute Zugbedingungen hatten, bläst der Wind den verbliebenen Vögeln nun schon seit anderthalb Wochen kräftig ins Gesicht und erreicht teils Sturmstärke. An einen Weiterflug in die Winterquartiere ist momentan nicht zu denken und so haben sich die deutschen Hauptrastplätze doch noch mal gut gefüllt. An der Ostseeküste harren im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft nach Schätzung des Kranichschutzzentrums Groß Mohrdorf rund 10.000 Kraniche aus. Im Rhin- und Havelluch hat sich die Kranichzahl innerhalb einer Woche von knapp 8.000 auf fast 25.000 erhöht und aus der Diepholzer Moorniederung werden noch rund 40.000 Kraniche gemeldet.
Im Laufe der Woche sollen die Windgeschwindigkeiten sogar noch zunehmen, ein grundlegender Wechsel der Windrichtung ist zunächst nicht in Sicht.
Starker Flugbetrieb über Ruhr, Rhein und Lahn
Frühe Schlussetappe beim Zug der Kraniche in die Winterquartiere
05. November 2015 – Wer in diesem Herbst noch größere Kranichtrupps sehen möchte, muss sich langsam sputen. Die großen deutschen Rastplätze leeren sich rasch und im Vergleich zu den Vorjahren auch recht früh. Insgesamt halten sich wohl nicht mehr als 70.000 Kraniche bei uns auf.
Dichter Reiseverkehr auf den Hauptrouten über Nordrhein-Westfalen sowie über Hessen und Rheinland-Pfalz: Wohl mehr als 50.000 Kraniche haben sich seit dem Wochenende von den Rastplätzen erhoben und den Weiterflug nach Frankreich und Spanien angetreten. Während am Sonntag (1.) insgesamt rund 30.000 Kraniche unterwegs waren, wurden am ebenfalls stark beflogenen Dienstag (3.) im NABU-Naturgucker vor allem Kraniche über Ruhr und Rhein gemeldet – mindestens 10.000 –, dazu aber auch rund 5000 über Hessen. Auf der noch jungen Südroute über Bayern scheint bereits Samstag (31.) der Hauptflugtag gewesen zu sein, hier wurden rund 5000 Kraniche gemeldet.
Alles auf Durchzug…
80.736 rastende Vögel zählten die Kranichschützer am 20. Oktober im Rhin- und Havelluch. Das war Höchststand für diesen Herbst, dieser lag jedoch weit entfernt von den 131.450 Kranichen genau ein Jahr zuvor. An den weiteren deutschen Hauptrastplätzen sah es nicht anders aus, die Zahl gleichzeitig rastender Kraniche blieb deutlich unter den Vorjahren.
Heißt das, dass die Kraniche weniger geworden sind, wie nun einige besorgte Vogelfreunde fragen? Überhaupt nicht: Die niedrigeren Zahlen zeigen lediglich, dass die Kraniche in diesem Herbst fast durchgängig gute Zugbedingungen hatten. Die Vögel mussten jeweils nur kurz rasten, folglich gab es weniger Staus, erläutert Günter Nowald, Leiter des gemeinsamen Kranichschutzzentrums von NABU und WWF in Groß Mohrdorf bei Stralsund. 2014 dagegen waren Witterung, Sicht und Windrichtung lange ungünstig, so dass immer mehr Kraniche hinzukamen, ohne dass die bereits länger rastenden Vögel dafür weiterzogen.
An den Rastplätzen an der Boddenküste bei Stralsund und Rügen wurden am Samstag noch 11.000 Kraniche gezählt, inzwischen sind es wohl deutlich weniger. Auch das Rhein- und Havelluch nordwestlich von Berlin leert sich rasch, am Dienstag wurden dort noch 7.680 Kraniche registriert. Immerhin 41.000 Kraniche waren es am Sonntag noch in der Diepholzer Moorniederung, der starke Zug via NRW am Dienstag weist aber auch dort auf einen weiteren starken Abzug hin.
Die Kraniche machen sich vom Acker
Abzug leert die Ost-Rastplätze, Verlagerung nach Westen
28. Oktober 2015 - Die Kraniche nutzen weiterhin das gute Flugwetter. So zeigten die Meldungen im NABU-Naturgucker am Montag starken Zug über Nordrhein-Westfalen, gefolgt von noch größeren Kranichketten am Dienstag über Hessen. Ungewöhnlich: Selbst Bayern und Baden-Württemberg werden überflogen.
Der starke Wegzug bleibt natürlich nicht ohne Folge für die Großrastplätze. Innerhalb einer Woche halbierten sich die Rastzahlen im brandenburgischen Rhin- und Havelluch von über 80.000 auf nun nur noch 37.630 Kraniche. Dafür stiegen weiter westlich in der Diepholzer Moorniederung (Niedersachsen) die Kranichbestände gegenüber der Vorwoche um 15.000 auf 53.923 an (gezählt am Sonntag und Montag). Noch weiter im Westen kamen am riesigen Rückhaltebecken Lac du Der Chantecoq in der französischen Champagne innerhalb von drei Tagen 22.000 Kraniche neu an, die heutige Zählung ergab rund 60.000.
Besonders interessant: Die neue sogenannte Südroute via Bayern und Baden-Württemberg wird auch in diesem Jahr beflogen, wenn auch nicht in besonders großer Zahl. Dabei fliegen die Kraniche momentan nicht nur entlang des Alpenrandes nach Westen, sondern auch in Südwestrichtung von Thüringen und Sachsen über Franken und weite Teile Baden-Württembergs.
Am Wochenende wieder gutes Flugwetter
Rastzahlen steigen auf rund 200.000 an
22. Oktober 2015 - Für die kommenden Tage ist erneut gutes Flugwetter angesagt. Entlang der Zugkorridore vom Nordosten über Südniedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie aus dem westlichen Niedersachsen über Nordrhein-Westfalen dürften am Himmel Zehntausende Kraniche zu beobachten sein.
Die Rastplätze der Kraniche haben sich die letzten Tage wieder deutlich gefüllt. Alleine an den Hauptrastplätzen halten sich momentan über 170.000 Kraniche auf: 53.690 in der Rügen-Bock-Region, 80.736 im Rhin- und Havelluch sowie 37.156 in der Diepholzer Moorniederung.
Damit dürften insgesamt rund 200.000 Kraniche in Deutschland rasten, so wurden im NABU-Naturgucker unter anderem noch 8474 Kraniche vom Helmestausee und 2000 von den Aulebener Fischteichen gemeldet. Das sind gewaltige Zahlen, aber doch weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Ende Oktober wurden damals sämtliche Rekorde gebrochen, so rasteten alleine im Rhin- und Havelluch 130.000 Kraniche. Grund dafür ist das optimale Flugwetter am zweiten Oktoberwochenende, weshalb nun schon wesentlich mehr Kraniche Deutschland Richtung Frankreich und Spanien verlassen haben als im Vorjahr.
Für die kommenden Tage ist nun erneut gutes Flugwetter angesagt. Entlang der Zugkorridore vom Nordosten über Südniedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie aus dem westlichen Niedersachsen über Nordhrein-Westfalen dürften am Himmel Zehntausende Kraniche zu beobachten sein.
Absolute Kranich-Garantie gibt es natürlich an den Hauptrastplätzen. Hier lassen sich die Kraniche nicht nur im Flug, sondern auch beim Äsen auf den Äckern oder an den Schlafplätzen beobachten. Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis ist der mit Anbruch der Dämmerung startende Einflug der Vögel zu den Schlafplätzen, wenn zum Beispiel an den Linumer Teichen mehr als eine Stunde lang eine Kranichwelle nach der anderen ankommt.
Rasten, fliegen, rasten
Mehr als 100.000 Kraniche über Deutschland unterwegs
13. Oktober 2015 - Die neuesten Rastzahlen: Boddenküste 55.700 (Zählung von Samstag), Rhin- und Havelluch 66.680 (Zählung heute), Diepholzer Moorniederung 28.155 (Zählung von Sonntag). Macht also 150.000 alleine an den drei Großrastplätzen.
12. Oktober 2015 - Jetzt wissen wir es besser: Samstag war nur der Aufgalopp, so richtig Betrieb am Himmel gab es dann am Sonntag. Beim NABU-Naturgucker wurden gestern insgesamt 134 000 Kraniche in rund 400 Einzelbeobachtungen gemeldet. Hauptbeobachtungsbereiche waren die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Auch wenn davon auszugehen ist, dass einige Kranichgruppen auf der Zugstrecke mehrfach gesichtet und gemeldet wurden, sind damit mehrere Zehntausend Kraniche unterwegs gewesen. Der Gesamtbestand auf dem westlichen Zugweg nach Frankreich und Spanien liegt derzeit bei rund 350.000 Kranichen.
11. Oktober 2015 - Sonnenschein und kräftiger Ostwind: Besser als an diesem Wochenende könnten die Bedingungen für den Zug der Kraniche in die west- und südeuropäischen Winterquartiere kaum sein. So flogen am gestrigen Samstag insgesamt mindestens 5.000 Kraniche über die Route quer durch Hessen und Rheinland-Pfalz. Aus Skandinavien und dem Baltikum kommend, steuern unzählige Kraniche die großen Ratsplätze an der Ostsee-Boddeenküste und im Havelland an, fliegen später gestärkt weiter Richtung Südwest und überqueren dabei weite Teile Deutschlands.
Alleine an der Boddenküste, im Rhin- und Havelluch sowie in der Diepholzer Moorniederung wurden bei den Synchronzählungen am vorigen Wochenende mehr als 103.000 rastende Kraniche notiert. Jeweils mehrere tausend Kraniche rasten zudem an den Tagebauseen in der Lausitz sowie an verschiedenen Talsperren. Weitere knapp 10.000 hatten zu diesem Zeitpunkt bereits den Stausee „Lac du Der“ in der französischen Champagne erreicht.
Die Kraniche beginnen sich zu sammeln
Schon jetzt sind an der Boddenküste 12.000 der „Vögel des Glücks“ zu beobachten
Update 16. September - Die Zählung am vergangenen Wochenende hat in der Region Darß-Zingster Boddenkette und Rügen bereits mehr als 12.000 rastende Kraniche ergeben. Gute Voraussetzungen also für die am Sonntag (20.) beginnende 16. „Woche des Kranichs“ im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Update 3. September - An der Boddenküste wächst die Zahl der Kraniche beständig. Das gemeinsame Kranichzentrum von WWF und NABU schätzt die Zahl auf derzeit 3000. „Der Eindruck vermittelt einem einen enormen Zuzug aus Schweden, da auch bereits einige Farbringe mit rotem Landesring abgelesen wurden“, heißt es dazu bei Facebook. Die nächste genaue Zählung findet am Wochenende statt.
28. August 2015 - Am Wochenende sind für weite Teile Deutschlands noch einmal hochsommerliche Temperaturen angesagt. Ab Mitte kommender Woche wird es jedoch deutlich kühler, der Hoch- wird endgültig zum Spätsommer. Bis zum Abreisebeginn der Kraniche nach Süden sind zwar noch fast zwei Monate Zeit. Fest steht aber: Die Brutzeit ist beendet und so verlassen die Vögel nun ihre Reviere und beginnen sich zu sammeln. Ab Anfang September gesellen sich an den Sammelplätzen zu den unverpaarten Kranichen und den Paaren ohne Bruterfolg auch die Brutpaare mit ihrem Nachwuchs. Die Jungkraniche sind bereits im Alter von zehn Wochen flugfähig, so dass sie ihren Eltern jetzt gut folgen können.
Während sich die Vögel nachts an flache Seen und Teiche zurückziehen, wo sie stehend schlafen, halten sie sich tagsüber zur Nahrungssuche bevorzugt auf abgeernteten Getreideäckern auf, um dort nach am Boden liegenden Körnern zu suchen. Dadurch lassen sich momentan schon Ansammlungen von einigen Dutzend Kranichen beobachten. Die größte im Naturgucker gemeldete Gruppe der letzten Tage waren 300 Kraniche bei der Nahrungssuche nahe dem Peetzer Bruch bei Warnemünde. Besonders eilig hatte es ein Trupp von rund 50 Kraniche, der am Dienstag bei Bonn-Oberkassel bereits den Rhein Richtung Westen überquerte.
Die erste Kranichzählung der Herbstsaison fand am 15./16 August statt. Dabei wurden an der Boddenküste rund um Stralsund und auf Rügen 883 Kraniche notiert. Zehn Tage später ist nach Angaben des Kranich-Informationszentrums in Groß Mohrdorf die Zahl der rastenden Kraniche bereits auf 1500 gestiegen. Im südbrandenburgischen Naturpark Niederlausitzer Landrücken sollen sogar mehr als 2000 Kraniche gezählt worden sein. Aus anderen Regionen liegen noch keine Meldungen vor, Zahlen gibt es lediglich noch vom schwedischen Kvismaren-See südöstlich der Stadt Örebro. Dort rasten momentan rund 6000 Kraniche.
Richtig eindrucksvoll wird es an deutschen Haupt-Rastplätzen (Rügen-Bock-Region, Rhin- und Havelluch, Diepholzer Moorniederung) aber erst, wenn ab September Durchzügler aus Skandinavien und Osteuropa hier halt machen, um sich vor dem Weiterflug zu stärken. Im Oktober und November sind dort dann durchgehend jeweils mehrere Zehntausend Kraniche zu erleben. Den deutschen Tagesrekord hält derzeit das Rhin- und Havelluch mit 131.450 Kranichen – davon 123.100 in Linum – bei der Zählung am 21. Oktober letzten Jahres, in der Diepholzer Moorniederung waren es bis zu 104.000 und an der Boddenküste über 70.000. Am Lac du Der-Chantecoq in der Champagne hielten sich Anfang November sogar 206.000 Kraniche auf.
Ein Blick in den Himmel lohnt sich
Aus Frankreich sind 70.000 Kraniche im Anflug
09. März 2015 - Wie die zahlreichen Meldungen im NABU-Naturgucker zeigen, ist ein Teil der noch am Donnerstag über dem französischen Zentralmassiv beobachteten Kraniche nonstop bis nach Deutschland weitergeflogen. Bereits am Freitag füllte sich der Himmel merklich, die meisten Beobachtungen wurden dann am Samstag gemacht. Da sich die Punktbeobachtungen nicht einfach aufaddieren lassen, bleibt zunächst unklar, wie viele der 70.000 avisierten Kraniche Deutschland bereits überflogen haben.
06. März 2015 - Die bisher am Südrand der Pyrenäen rastenden Kraniche sind inzwischen aufgebrochen. Wie das Kranich-Informationszentrums Groß Mohrdorf mitteilt, haben französische Kranichschützer am Donnerstag (5.) innerhalb von vier Stunden insgesamt 69.100 Kraniche gezählt, die über das Limousin flogen. Ob die Vögel zunächst in der Champagne am großen Stausee „Lac du Der“ Rast machen werden oder gleich nach Deutschland weiterfliegen, bleibt abzuwarten. Die Flugwetterprognose ist jedenfalls sehr gut, so dass möglicherweise bereits am Wochenende ein Großteil der Kraniche bei uns einfliegen wird.
Viele Kraniche sind ja bereits in den letzten Wochen zurückgekehrt und haben sofort mit der Balz begonnen. Sehr gut geeignet zur Balzbeobachtung ist zum Beispiel die Beobachtungsplattform am Günzer See unweit des Kranich-Informationszentrums. Ab 14. März stehen dort allen Interessierten auch ehrenamtliche Kranichranger mit Fachwissen und Beobachtungstechnik im Kranich-Infomobil zur Verfügung.
Die erste Rückreisewelle ist durch
Direkt nach dem Eintreffen beginnen Balz und Brut
04. März 2015 - Die erste Rückreisewelle ist durch, die nächste steht bevor. Während am Lac du Der in der Champagne nahezu gähnende Leere herrscht, warten südlich der Pyrenäen momentan mehr als 80.000 Kraniche auf günstiges Flugwetter. Sobald das eintrifft, können die Vögel den Pyrenäenübertritt und den Überflug Frankeichs innerhalb weniger Tage bewältigen.
In Deutschland gibt es derzeit deshalb nur geringen Flugverkehr. Während am 22. und 24. Februar jeweils zwischen 5000 und 10.000 Kraniche am Himmel zu sehen waren, flogen nach einigen mauen Tagen am vergangenen Sonntag (1.3.) noch ingesamt gut tausend Kraniche über Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und am gestrigen Dienstag wurden über dem Marburger Lahntal innerhalb von vier Stunden immerhin mehr als 800 Kraniche notiert.
13. Februar 2015 - Sind Kraniche besonders jecke Vögel? Pünktlich zu Beginn der heißen Phase im Karneval (Fastnacht, Fasching…) wurden am Donnerstag über der Eifel und dem Rheinland die ersten größeren aus dem Winterquartier zurückkehrenden Kranichtrupps beobachtet. Ob nun tatsächlich „der Frühling nicht mehr weit“ ist, wie einige Vogelfreunde bereits meinen, sei dahingestellt. Ungewöhnlich sind die Beobachtungen nicht, der Beginn der Kranichrückkehr Mitte Februar ist völlig normal. In die Zukunft blicken können die Kraniche so wenig wie wir Menschen, ihre genaue Flug-Terminierung hängt vom aktuellen Wetter und günstigen Winden ab.
Etabliert sich eine neue Kranich-Zugroute?
Immer mehr Vögel fliegen via Südbayern und Bodensee parallel zu den Alpen nach Westen
Gleichzeitig haben innerhalb einer Woche fast 50.000 Kraniche den Lac du Der-Chantecoq in der Champagne verlassen, um weiter nach Südfrankreich oder nach Spanien zu ziehen. Die momentan noch 26.400 am Lac du Der-Chantecoq rastenden Vögel werde aber sicher bald wieder Zuwachs aus Deutschland bekommen. Auch zum ungewöhnlichen Massenüberflug von Kranichen in Südbayern am letzten Samstag gibt es neue Informationen:
Der Norden Bayerns liegt am Rande der klassischen Westroute der Kraniche. Bei entsprechender Wetterlage werden immer wieder mal Kranichtrupps verdriftet. Aufgrund der zunehmenden Gesamtpopulation überfliegen daher immer mehr Vögel auch Teile Nordbayerns. Nach Angaben von Dr. Miriam Hansbauer, Kranichexpertin des bayerischen NABU-Partners LBV, steigt seit drei Jahren aber auch die Zahl von Kranichen, die entlang und südlich der Donau ziehen, bevor sie am Nordrand der Alpen weiter nach Westen fliegen. Waren es 2011 über den gesamten Herbstzug verteilt in ganz Bayern etwa 5.000 Vögel, wurde diese Zahl 2012 schon alleine an sechs Tagen und nur südlich der Donau erreicht. Und heuer wurden am 1. November auf einen Schlag über 8.000 Kraniche südlich der Donau gemeldet. „Die sich offensichtlich neu etablierende Zugroute über Südbayern wird nach bisherigen Erkenntnissen von Kranichen aus Osteuropa genutzt. 2012 konnte dies anhand von Beobachtungen internationaler Kollegen und der Auswertung von Wetterdaten nachgewiesen werden“, so Hansbauer.