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Freie Sicht auf die Vögel des Glücks
Kranichbeobachtung an den großen Rastplätzen
Mitte September sind die meisten unserer Weißstörche bereits nach Süden aufgebrochen, um in Spanien oder Afrika den Winter zu verbringen. Bald drängt es auch die Kraniche in wärmere Gefilde. Aus Skandinavien und aus Osteuropa kommend, sammeln sie sich die kommenden Wochen an den Rastplätzen, bevor sie sich dann später laut trompetend, quer über Deutschland ziehend auf den Weg nach Frankreich, Spanien und Nordafrika machen.
„Während der Brutzeit leben die faszinierenden Vögel meist gut versteckt in Bruchwäldern und anderen Feuchtgebieten“, berichtete Günter Nowald, Leiter des Kranich-Informationszentrums. Während des Zugs dagegen lassen sich nicht nur die großen keilförmigen Flugformationen am Himmel verfolgen. Auch an den Gemeinschafts-Schlafplätzen und bei der Nahrungsaufnahme auf abgeernteten Feldern können Naturfreunde einen Blick auf die Kraniche werfen. „Da die Vögel immer wieder die gleichen Rastplätze aufsuchen, gibt es inzwischen zahlreiche feste Beobachtungsplattformen“, so Nowald.
Bundesweite Übersicht: Kranich-Veranstaltungen Herbst 2024
Zahlreiche geführte Kranich-Touren zu Fuß, per Fahrrad, Kremser, Bus, oder auch Kanu und Schiff listet der NABU-Terminkalender jeden Herbst auf. Einen besonderen Schwerpunkt gibt es 2024 mit gleich zwei „Kranichwochen“: vom 22. bis 29. September am Ostseebodden rund um das Kranich-Informationszentrum des NABU in Groß Mohrdorf sowie vom 27. September bis 6. Oktober im Nationalpark Unteres Odertal in Gartz nahe Schwedt.
Geführte Kranich-Exkursionen
Nicht jeder Anbieter trägt seine Termine in den NABU-Kalender ein. Hier ist deshalb für die Eigenrecherche eine Übersicht.
Mecklenburg-Vorpommern
- Schiffstouren zum Rastplatz Pramort an der Ostspitze der Halbinsel Zingst. Anbieter: Reederei Zingst.
- Schiffstouren ab Zingst und Barth mit den Zielen Sundische Wiese und Pramort, Insel Kirr und Oie sowie Prerowstrom und Bülten. Anbieter: Reederei Poschke.
- Schiffstouren ab Prerow und Born zu Großem Kirr und Pramort. Anbieter: Reederei Rasche.
- Schiffstouren im Jasmunder Bodden im Norden Rügens, ab Breege. Anbieter: Reederei Kipp.
- Müritz-Nationalpark: Schiffstouren ab Waren zur Halbinsel „Großer Schwerin“. Anbieter: Blau-weiße Flotte.
- Nationalpark Unteres Odertal: Ranger-Touren ab Gartz entlang der Oder. Anbieter: Naturwacht der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg.
- Rhin- und Havelluch: Führungen zu den Äsungsflächen im Luch sowie zum Schlafplatzeinflug an den Linumer Teichen. Anbieter: Storchenschmiede Linum und Entdeckungshungrig.
- Niederlausitz: Kranich- und Gänse-Führungen mit Naturparkrangern zum Aussichtsturm am Borcheltsee bei Luckau. Anbieter: Naturwacht der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg.
- Stausee Kelbra: Kranichwanderungen entlang der Talsperre. Anbieter: Naturpark Kyffhäuser.
- Teufelsmoor nördlich von Bremen: Exkursionen Breddorfer Niederung und Schlafplatzeinflug Günnemoor. Anbieter: Biologische Station Osterholz.
- Diepholzer Moorniederung: Entdeckungstouren Neustädter Moor. Anbieter: Europäisches Fachzentrum Moor und Klima „Moorwelten“ und Naturpark Dümmer.
In vielen Regionen Europas haben die Kranichbestände in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So brüten in Schweden 30.000 Paare, in Polen etwa 21.000 und in Finnland mindestens 19.000. In Deutschland hat sich die Zahl der Kranichpaare in nur einem Jahrzehnt auf 9.000 mehr als verdoppelt, überwiegend in Mecklenburg-Vorpommern (4.200) und Brandenburg (2.600).
Mit dem Bruterfolg wachsen auch die Rastansammlungen auf bisher nicht gekannte Größen. So hielten sich nach Zählungen von Vogelkundlern im letzten Herbst im Rastgebiet Rhin- und Havelluch gleichzeitig bis zu 94.000 Kraniche auf; in der Rügen-Bock-Region des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft waren es mehr als 60.000 Vögel. Einige Tage später hatte sich der Schwerpunkt nach Niedersachsen in die Diepholzer Moorniederung verlagert, wo mehr als 80.000 Kraniche erfasst wurden.
- Programm 26. Woche des Kranichs im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
- Programm 19. Woche des Kranichs im Nationalpark Unteres Odertal
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