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Jetzt spenden!Feine Härchen als Aufprallschutz
Die Maskenschnecke im Porträt
„Gehäuse bedeckt durchbohrt, gedrückt kugelig, zart, zerbrechlich, durchscheinend, glanzlos, hornbraun, ganz und gar mit unendlich feinen Höckerchen bedeckt“ – so beschrieb Emil Adolf Rossmässler, Altmeister der deutschen Schneckenforscher, die Maskenschnecke (Isognomostoma isognomostomos). Mit ihr wählte das „Kuratorium Weichtier des Jahres“ für 2007 eine in Deutschland bislang nicht gefährdete Schneckenart. Der Schutz ihrer Lebensräume nützt jedoch auch vielen anderen mit ihr zusammenlebenden Tierarten.
Die Maskenschnecke lebt in den Wäldern des Mittelgebirges und der Alpen. Durch ihre Bindung an spezielle Lebensräume tritt sie im gesamten Gebiet nur sehr verstreut auf. Da sie eine feuchte Umgebung bevorzugt, besiedelt sie meistens die Hangfüße der Berge und die Kammlagen. Außer in Deutschland kommt sie auch westlich im spanischen Pyrenäenvorland bis östlich nach Russland, südlich im italienischen Alpenvorland über Slowenien nach Ungarn und nördlich bis Lettland vor.
Die Maskenschnecke ist ein Zwitter. Wahrscheinlich wird sie bis zu fünf Jahre alt. Bei der Begattung stimuliert sie ihren Partner mit einem 2,2 Millimeter langen Kalkpfeil, der im Genitalsystem gebildet wird. Wie bei der Weinbergschnecke bedingen dabei vermutlich abgegebene Pheromone die Vernichtung von Fremdspermien vergangener Paarungen. Die Eiablage wurde Ende Juni bis Anfang Juli beobachtet. Ansonsten ist - wie bei vielen anderen einheimischen Schneckenarten - ihre Biologie noch weitgehend unerforscht.
Drei Besonderheiten, das Epiphragma, die Form der Mündung und die Behaarung zeichnen die Maskenschnecke aus. Das Epiphragma ist ein vorübergehender Gehäuseverschluss, der aus verhärtetem Schleim mit eingelagertem Kalziumkarbonat besteht. Es dient zum Schutz gegen Trockenheit und Kälte.
Zähne in der Mündung sind Barrieren, welche die Gehäusemündung verengen. Diese treten bei vielen Landschneckenarten auf. Die Verengung der Mündung hat in wechselnder Gewichtung vor allem die beiden Aufgaben, das Tier vor Trockenheit zu schützen und Fressfeinde, wie zum Beispiel räuberisch lebende Käfer, am Eindringen zu hindern. Wegen dieser an einen grinsenden Mund erinnernden Mündung hat die Maskenschnecke ihren deutschen Namen erhalten.
Über die Bedeutung der Haare liegen nur ansatzweise Forschungsarbeiten vor. Haare dienen dazu, Camouflage, also Lehm oder ähnliche Stoffe zwecks Tarnung an das Schneckengehäuse zu binden und bei im Laub oder Mulm lebenden Tieren ein Verkleben mit dem Substrat zu verhindern. Haare binden länger Feuchtigkeit an das Tier und bilden einen isolierenden Wärmeschutz zum Beispiel bei in Blockschutthalden lebenden Tieren. Auch können sie zur besseren Anhaftung an Nahrungspflanzen dienen. Bei Felsenschnecken dämpfen sie den Fall bei einem Absturz, damit das Gehäuse beim Aufprall nicht zerspringt. Haare bei Schnecken schützen aber auch vor Fressfeinden, wie vor Vögeln und Kleinsäugern oder vor Insekten, welche oft versuchen, das Schneckengehäuse seitlich anzubohren.