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Gemeine Strandkrabbe (Carcinus maenas)
Regelmäßig stoßen wir beim Strandspaziergang auf Skelette der Gemeinen Strandkrabbe. Anders als erwartet handelt es sich dabei nicht um die Überreste einer Mahlzeit oder gar einen Friedhof. Im Gegenteil: Auf dem Weg zur erwachsenen Krabbe muss sie sich bis zu fünf Mal häuten. Dabei platzt ihr alter Panzer auf, wird abgestreift und häufig an die Küsten gespült.
Die zehnfüßigen Krebse sind geschickte Räuber. Mit ihren kräftigen Scheren können sie selbst Muscheln in der eigenen Körpergröße mühelos knacken. Manchmal werden Strandkrabben auch zu Kannibalen und fressen frisch gehäutete Artgenossen. Bei Vögeln und Fischen hingegen stehen sie selbst auf dem Speiseplan.
Auch, wenn sie mit ihren kräftigen Scheren schon mal schmerzhaft zukneifen können, so gemein wie ihr Name es vermuten lässt, sind die Gemeinen Strandkrabben aber ganz sicher nicht.
Merkmale und Lebensraum
Der einteilige Rückenpanzer der Strandkrabbe ist annähernd fünfeckig, wobei er etwas breiter als lang ist. Bei männlichen Tieren kann er bis zu acht Zentimeter breit werden. Am Vorderrand ist der Panzer gesägt mit jeweils fünf Zähnen auf jeder Seite. Zwei kurze Antennenpaare dienen der Geruchswahrnehmung.
Das erste Beinpaar ist zu kräftigen Kneifscheren umgewandelt, die übrigen Beine bilden vier gleich lange Laufbeinpaare. Schwimmbeine, wie sie etwa die Gemeine Schwimmkrabbe besitzt, hat die Strandkrabbe nicht. Während die Jungtiere oft hell und kontrastreich gemustert sind, weisen ältere Tiere meist eine grünliche bis braune Färbung auf.
Strandkrabben leben in der Gezeiten- und Flachwasserzone, meist an Sand- und Felsküsten sowie auf Muschelbänken und in Hafenanlagen. In den Wintermonaten halten sie sich bevorzugt in tieferen Gewässern auf, um der Kälte zu entgehen.
Die Strandkrabbe lebt an gemäßigten und subtropischen Küsten und ist von der Küste Norwegens bis zur Atlantikküste Nordafrikas zu finden. Auch in der Ostsee ist die Strandkrabbe zuhause, wenngleich ihre Verbreitung nach Nordosten aufgrund des sinkenden Salzgehaltes der Ostsee abnimmt.
Das ist besonders an Strandkrabben
Die Schwimmlarven durchlaufen fünf Häutungsstadien, bevor sie zu einem am Boden lebenden Krebs auswachsen. Dazu sind regelmäßige Häutungen notwendig, da der Panzer nicht mitwachsen kann. Nach jeder Häutung bläht sich der Krebs durch Schlucken von Wasser auf (Butterkrebs) und weitet so die neue, noch weiche Hülle. Die abgestreiften Panzer werden häufig an die Strände gespült.
Ernährung und Fortpflanzung
Die Tiere sind in ihrer Nahrung nicht wählerisch. Sie ernähren sich von Weichtieren und Krebsen, aber auch kannibalistisch von frisch gehäuteten Artgenossen. Mit ihren Scheren fangen die Strandkrabben ihre Beute. Dabei können sie mühelos Muscheln in der eigenen Körpergröße knacken. Als Räuber jagt die Strandkrabbe viele andere Arten – ist jedoch auch selber Beute für Vögel und Fische.
Die Fortpflanzung erfolgt unmittelbar nach der Häutung der Weibchen. Schon Tage zuvor greifen sich die Männchen eine häutungsbereite Partnerin, die sie an ihrem durch ein Häutungshormon veränderten „Geruch“ erkennen und tragen sie kopfüber unter ihrem Bauch umher. Nach der Häutung kommt es zur Kopulation, in dem das Weibchen den Schwanzteil hochklappt und so die Geschlechtsöffnung für das Männchen freigibt. Die bis zu 200.000 orange-braunen Eier klebt sich das Weibchen unter den Schwanz und trägt sie gut geschützt umher.
Gefährdungs- und Schutzstatus
Als anpassungsfähiger Allesfresser ist die Gemeine Strandkrabbe bereits in vielen Regionen verbreitet, in denen sie nicht ursprünglich gar nicht heimisch war – so beispielsweise an den Küsten Nordamerikas, Australiens und Südafrikas.