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Der Seehase (Cyclopterus lumpus)
Von Februar bis Mai können wir in den flachen Küstengewässern der Ostsee einen skurril anmutenden Besucher begrüßen. Denn dann ist Laichzeit für die Seehasen. Nachdem die blaugrauen Weibchen ihre Eier abgelegt haben, werden diese von den Männchen in ihrem orange leuchtenden Laichkleid weitergepflegt. Als verantwortungsvolle Väter bewachen sie das Gelege bis zur totalen Erschöpfung.
Als Speisefisch kommt das gallertartige Fleisch des „Lumpen“ kaum auf den Tisch. Doch wird der Rogen des Seehasen häufig schwarz eingefärbt und dann als sogenannter „Deutscher Kaviar“ im Handel angeboten.
Merkmale und Lebensraum
Der Seehase (Cyclopterus lumpus) gehört zu den Barschartigen. Sie besitzen keine Schuppen und ihre Bauchflossen haben sich im Laufe der Evolution zu einer Saugscheibe umgewandelt. Seehasen sind plump geformt und erinnern entfernt an Koffer- oder Kugelfische. Die schuppenlose Körperoberfläche ist blaugrün, beim Männchen zur Laichzeit leuchtend orange gefärbt. Charakteristisch sind die zur Saugscheibe umgewandelten Bauchflossen und das Fehlen der Schwimmblase. Erwachsene Exemplare können bis zu 70 Zentimeter groß und bis zu fünf Kilogramm schwer werden.
Seehasen leben bodennah über steinigem Grund im nördlichen Atlantik sowie der Nord- und westlichen Ostsee. Sie bevorzugen kühleres Wasser bis in Tiefen von 800 Metern. Zur Laichzeit suchen sie küstennahe Gewässer auf.
Das ist besonders
Der bis zu 70 Zentimeter große Fisch hat eine eher plumpe Gestalt und besitzt keine Schwimmblase. Diesen Mangel gleicht er aber hervorragend aus, denn seine Bauchflossen sind zu einer Saugscheibe umgeformt. So kann er sich am Grund festhalten und gegen die Strömung bestehen.
Im Finnischen wird der Seehase auch „Fröstelfisch“ genannt, da die gallertige Fettschicht anfängt zu zittern, wenn man ihn in die Hand nimmt.
Ernährung und Fortpflanzung
Seehasen ernähren sich von kleinen Fischen, Krebsen, Weichtieren und auch Rippenquallen. Sie sind schlechte Schwimmer und gehören selbst zum bevorzugten Nahrungsspektrum von Robben.
Die Laichzeit des Seehasen liegt in der Ostsee zwischen Februar und Mai. Dann „legen“ die Männchen ihr orange-leuchtendes Laichkleid an und schwimmen auf der Suche nach Weibchen in die flachen Küstengewässer der westlichen Ostsee. Dort legen die Weibchen zwischen 140.000 und 200.000 Eier an Algen und auf Steinen ab, die anschließend fürsorglich von den Männchen bewacht werden. Erst wenn die vier bis sieben Millimeter großen Larven schlüpfen, kehren auch die Männchen entkräftet zurück in die tieferen Bereiche der Ostsee.
Gefährdung
Der Seehase wird auf der Roten Listen des Meeresschutzübereinkommens HELCOM in der Vorwarnliste geführt, steht also an der Schwelle zur Kategorie „Gefährdet“. Insbesondere die Seehasen-Bestände in der Arkonasee - das sind unter anderem auch die Boddengewässer zwischen dem Darß und Rügen oder auch der Greifswalder Bodden - haben sich in den vergangenen 20 Jahren um bis zu 70 Prozent reduziert.
Verantwortlich für den Rückgang ist neben der gezielten Fischerei auch der ungewollte Beifang in Stellnetzen, die hohen Nährstoffeinträge in die Ostsee sowie der Verlust des Lebensraums durch Sand- und Kiesabbau.