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Jetzt spenden!Fünfarmiger Überlebenskünstler
Gemeiner Seestern (Asterias rubens)
Obwohl er nicht gerade zu den Sprintern gehört, ist er doch ein Überlebenskünstler an unseren Küsten: der Gemeine Seestern. Werden Seesterne an einem ihrer fünf Arme angegriffen, schnüren sie ihn einfach am Ansatz ab und suchen das Weite. Der fehlende Arm wächst später wieder nach.
Als violetter Farbtupfer auf sandigen Böden schön anzusehen, wirken Seesterne, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Doch der Eindruck täuscht. Auf der Suche nach Nahrung vertilgen große Gruppen dieser Stachelhäuter ganze Muschelbänke. Der Seestern verdeckt dabei die Atemöffnung der Muschel, bis dieser die Luft weg bleibt. Mit seinen kräftigen Armen zieht er dann die Beute auseinander, bevor er seinen Magen ausstülpt und sich über sie hermacht. Der Verwandte von Seeigel und Seegurke ist also ein erfolgreicher Jäger – und ganz schön clever, obwohl er weder Hirn noch Herz besitzt.
Merkmale und Lebensraum
Der Gemeine Seestern hat normalerweise fünf Arme und weist in der Regel einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter auf. Er ist auf der Oberseite meist orange-rot bis violett und auf der Unterseite etwas heller gefärbt. Während die Körperoberseite unregelmäßig und kurz bestachelt ist, befinden sich auf der Unterseite zahlreiche Reihen aus- und einziehbarer Saugfüßchen. Diese dienen der Fortbewegung.
Der Gemeine Seestern ist ein reines Meerestier und in den europäischen Meeren – abgesehen vom Mittelmeer – sowie im Nordatlantik weit verbreitet. Er kommt in bis zu 200 Metern Tiefe auf Weich- und Felsböden vor.
Das ist besonders am Seestern
Werden Seesterne an einem Arm angegriffen, können sie diesen am Ansatz abschnüren und fliehen. Der fehlende Arm wächst wieder nach. Seesterne haben weder ein Gehirn noch ein Herz. Stattdessen besitzen sie einfache Sinneszellen, mit denen sie mechanische, chemische und optische Reize wahrnehmen können. So haben sie zum Beispiel an den Armspitzen mehrere Lichtsinneszellen, die eine Art primitives Auge bilden.
Ernährung und Fortpflanzung
Seesterne leben räuberisch, fressen aber auch Aas. Ihre Hauptnahrung sind Miesmuscheln. Mit ihren kräftigen Armen verdecken sie die Atemöffnung der Muscheln, so dass diesen die Luft ausgeht. Zugleich heften sie sich mit ihren Saugfüßchen fest an die Schalenklappen und ziehen die Muschel langsam auseinander. Das dauert oft mehrere Stunden. Dann stülpen sie ihren Magen ins Muschelinnere, um die Weichteile zu verdauen. Ist die Nahrung vorverdaut, zieht der Seestern den Magen wieder in seinen Körper zurück. Um kleine Algen und andere organische Teilchen aufzunehmen, können Seesterne ihren Magen auch flach auf dem Boden ausbreiten.
Der Gemeine Seestern ist getrenntgeschlechtlich. Die Männchen geben im Sommer ihren Samen sowie bestimmte Signalstoffe ins Wasser, die die Weibchen veranlassen, ebenfalls ihre Eier ins Meer zu entlassen. Dort werden sie befruchtet und entwickeln sich zu Schwimmlarven, aus denen schließlich die jungen Seesterne entstehen. Aufgrund des nach Osten abnehmenden Salzgehalts der Ostsee können sich die Seesterne in der mittleren Ostsee nicht fortpflanzen, vertragen aber Brackwasser grundsätzlich besser als verwandte Arten.
Gefährdung
Der Gemeine Seestern ist eine häufige Art und nicht geschützt. Aufgrund der millionenfachen Produktion von Eiern zur Fortpflanzung können Seesterne in so großen Mengen vorkommen, dass sie in kurzer Zeit ganze Muschelbänke zerstören können.