Der Jäger der Nacht
Artensteckbrief zum Sulawesi-Koboldmaki
Der NABU leistet gemeinsam mit seinen Partnern einen aktiven Beitrag zum Schutz des Sulawesi-Koboldmakis im aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderten Regenwaldschutzprojekt in der Region Gorontalo auf Nord-Sulawesi.
Art: Sulawesi-Koboldmaki (Tarsius tarsier)
Größe: 10 – 11 Zentimeter
Gewicht: 100 – 130 Gramm
Nahrung: Insekten, Spinnen, Skorpione, kleine Krebse und Schnecken gehören genauso zu ihrem Speiseplan wie kleinere Echsen, Jungvögel und Fledermäuse.
Verbreitung
Der Sulawesi-Koboldmaki bewohnt die östliche Halbinsel Sulawesis sowie weitere noch bewaldete Teile der Insel, außerdem die vorgelagerten Inseln Buton, Kabaena, Selayar, Muna sowie die Togischen Inseln. Allerdings gilt es als wahrscheinlich, dass die heute als Sulawesi-Koboldmaki bekannte Art in Wirklichkeit einen ganzen Komplex verschiedener kleinräumig verbreiteter Arten darstellt. So sprechen Unterschiede in Lautäußerungen und äußeren Merkmalen dafür, dass die auf der Nordhalbinsel einschließlich der Provinz Gorontalo lebende Population eine eigene Art darstellt, die aber noch nicht wissenschaftlich beschrieben wurde.
Sulawesi gilt als Hotspot der biologischen Vielfalt und beheimatet viele endemische Arten. Tiefseegräben und Meereströmungen verhinderten weitestgehend eine Besiedlung mit Tieren und Pflanzen vom südasiatischen Festland auf Sulawesi. So fehlen auf Sulawesi die auf den Nachbarinseln Sumatra und Borneo vorkommenden Vertreter der Megafauna wie der Asiatische Elefant, der Tiger oder der Orang-Utan.
Besondere Merkmale
Besonders auffällig sind die stark vergrößerten Augen. Das Verhältnis von Augengröße zu Kopfgröße ist das größte unter allen Trockennasenprimaten. Der Kopf sitzt auf einem kurzen sehr beweglichen Hals, der Drehungen um bis zu 200 Grad ermöglicht. Ebenfalls sehr beweglich sind die vergrößerten unbehaarten Ohren.
Fortpflanzung
Mit 2 bis 3 Jahren werden Koboldmakis geschlechtsreif. Aufgrund der ganzjährig günstigen klimatischen Bedingungen ist das ganze Jahr über Paarungszeit. Nach etwa 6-monatiger Tragezeit wird ein einzelnes, bei der Geburt bereits sehr großes und schweres Jungtier geboren. Die Jungtiere beginnen schon mit 4 Wochen selbstständig zu jagen und zweieinhalb Monate nach ihrer Geburt werden sie bereits nicht mehr gesäugt.
Gefährdung
In den letzten 20 Jahren hat die Art mindestens 30 Prozent ihres Lebensraums durch Abholzung der Wälder und Umwandlung in Palmölplantagen insbesondere im Süden von Sulawesi verloren.
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