Bedrohte Riesen
Artensteckbrief zum Breitmaulnashorn
Art: Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) oder Weißes Nashorn
Unterarten: Südliches Breitmaulnashorn (C. s. simum), Nördliches Breitmaulnashorn (C. s. cottoni)
Größe: 3,40–3,80 Meter Kopf-Rumpf-Länge und 1,50–1,80 Meter Schulterhöhe.
Gewicht: Weibchen wiegen 1,8–2 Tonnen, Männchen 1,8–3,6 Tonnen
Nahrung: Das Breitmaulnashorn ist ein Grasfresser, es liebt Afrikas Kurzgrassavannen.
Verbreitung
Das Südliche Breitmaulnashorn ist heute über zahlreiche Schutzgebiete in Botswana, Kenia, Namibia, Südafrika, Swasiland, Sambia und Simbabwe fragmentarisch verstreut. Hier finden sich zeitweise Weidegemeinschaften von bis zu 20 Tieren zusammen. Dabei ist das Revier einer einzelnen Kuh 10 bis 15 Quadrat kilometer groß. Die Bullen beanspruchen ein eigenes Revier von bis zu drei Quadratkilometern. Dort leben sie gern allein. Von den Nördlichen Breitmaulnashörnern leben weltweit nur noch drei Tiere, die streng von Rangern bewacht werden.
Besondere Merkmale
Mit Hilfe des breiten und stumpfen Mauls und der hornigen Unterlippe können die Tiere Gräser wie ein Rasenmäher aufnehmen. Die Haut ihres ausgeprägten Nackenbuckels ist bis zu 4,5 Zentimeter dick.
Verhalten
Das Breitmaulnashorn gilt als tag- und nachtaktiver Einzelgänger. Fast die Hälfte des Tages verbringt es mit der Nahrungsaufnahme. Zur Parasitenbekämpfung suhlt es sich gerne in Schlamm- und Sandbädern.
Fortpflanzung
Im Alter von sechs bis sieben Jahren sind die Weibchen geschlechtsreif. Ihren Nachwuchs tragen sie 16 bis18 Monate lang aus. Die Neugeborenen wiegen bis zu 60 Kilogramm.
Gefährdung
Bis 1895 galt das Südliche Breitmaulnashorn aufgrund von Wilderei als ausgestorben, bis rund 100 Individuen in Südafrika entdeckt wurden. Heute zählt man 20.00 Individuen mit steigender Tendenz. Die Art ist laut IUCN „gering gefährdet“. Das Nördliche Breitmaulnashorn steht unmittelbar vor dem Aussterben.
Die Wilderei und der illegale Handel mit Wildtierprodukten sind längst zu einem organisierten, skrupellosen Geschäft geworden, mit dem jedes Jahr viele Milliarden US-Dollar umgesetzt werden. Derart hohe Gewinne lassen sich sonst nur mit Waffendeals, Drogenschmuggel oder Menschenhandel erzielen. Mehr →
Jährlich werden rund 40 Menschen von Wilderern auf ihrer Jagd nach Horn und Elfenbein getötet. Deshalb setzt sich NABU International für die finanzielle Versorgung von Hinterbliebenen ein, die Angehörige bei ihrem Einsatz als Ranger verloren haben. Mehr →