Foto: Christian Martischius und Sara Sun Hee Schuh
Zahlen, Daten und Fakten
Artensteckbrief Schneeleopard
Kurzsteckbrief
Die perfekte Anpassung an das Leben im Hochgebirge
Lateinischer Name: Panthera uncia
Familie: Felidae (Katzenartige)
Länge: 100 bis 130 Zentimeter, der Schwanz ist 80 bis 100 Zentimeter lang
Schulterhöhe: Ausgewachsene Männchen rund 60 Zentimeter, Weibchen sind kleiner
Gewicht: 37- 55 Kilogramm (Männchen), 35- 42 Kilogramm (Weibchen)
Fell: Dicht, gräulich-beige meliert mit langem Unterfell
Lebenserwartung: circa 12 bis 13 Jahre, in Gefangenschaft bis 21 Jahre
Geschlechtsreife: Im Alter von 2 bis 3 Jahren
Paarungszeit: Januar bis März
Tragzeit: circa 93 bis 110 Tage
Anzahl Junge: normalerweise 2 bis 3 Junge
Sozialstruktur: Einzelgänger
Nahrung: Kleine bis mittelgroße Huftiere, kleine Säugetiere, gelegentlich Vögel
Lebensraum: Hochsteppen und felsige Gelände oberhalb der Waldgrenze (2700 bis 5000 m NN)
Population: Der Gesamtbestand wird weltweit auf knapp 4000 bis 6400 Tiere geschätzt
Wie Tiger und Löwen gehören Schneeleoparden zu den Großkatzen. An ihr Leben im kalten Hochgebirge sind sie bestens angepasst. So dienen die vergrößerten Nasenhöhlen dazu, die bis zu minus 40 Grad kalte Gebirgsluft vorzuwärmen, bevor sie in die Lungen des Schneeleoparden gelangt. Die Luft oberhalb der Waldgrenze, dem bevorzugten Lebensraum der Schneeleoparden, ist dünn - deshalb brauchen sie starke Lungen, um ausreichend Sauerstoff zu erhalten. Dementsprechend haben die Tiere einen besonders großen Brustkorb.
Schneeleoparden haben extrem große Pfoten. Sie funktionieren ähnlich wie Schneeschuhe und sorgen dafür, dass die Tiere im Schnee nur wenig einsinken. Um breite Gletscherspalten zu überwinden, kann der Schneeleopard bis zu 16 Meter weit springen. Bei dieser Meisterleistung – Schneeleoparden sind in dieser Disziplin Rekordhalter im Tierreich – hilft ihnen der fast einen Meter lange, buschige Schwanz. Doch der Schwanz hat noch einen weiteren Vorteil: Bei großer Kälte kann er wie eine wärmende Stola um den Körper gewickelt werden.
Das dichte, gräulich-beige melierte Fell des Schneeleoparden hat ein langes Unterfell, das am Bauch bis zu 12 Zentimeter Länge erreichen kann. Ihre Fellfärbung bietet ihnen optimale Tarnung sowohl zwischen Felsen, als auch im Schnee. Nur sehr geübte Augen werden sie zwischen den von ihnen bevorzugten Felsvorsprüngen ausmachen können.
Schnurren statt Brüllen - Gemeinsamkeiten mit der Hauskatze
Schneeleoparden nehmen innerhalb der Gattung Panthera eine besondere Stellung ein: Im Gegensatz zu anderen Großkatzen können sie nicht brüllen. Stattdessen schnurren sie wie Hauskatzen. Der Grund dafür ist, dass der Kehlkopf aller anderen Großkatzen wie Löwe, Jaguar, Leopard und Tiger anders geformt ist. Hauskatzen und Schneeleoparden haben weitere Gemeinsamkeiten: Beide sind Einzelgänger, haben eine Vorliebe für erhöhte Aussichtsplätze, spielen gern und meiden Hektik und Lärm. Schneeleoparden sind ebenso wie Hauskatzen sogenannte Ansitzjäger und nehmen ihre Nahrung nicht in liegender, sondern in kauernder Stellung zu sich.
Anatomisch aber gibt es wesentliche Unterschiede, begründet in den verschiedenen Lebensräumen und der jeweiligen Anpassung daran. Weil Schneeleoparden in einer harschen, kalten und felsigen Umgebung leben, haben sie dickeres Fell, viel größere Pfoten und einen längeren Schwanz als Hauskatzen. Zudem paaren sich Schneeleoparden nur in einer klar definierten Jahreszeit (Januar bis März) und bekommen durchschnittlich weniger Junge.
Mehr zum Schneeleoparden
Schneeleoparden sind typische Einzelgänger, die in einem festen Revier leben, welches je nach Nahrungsangebot, also dem Vorhandensein von Beutetieren, an Größe variieren kann. Auch der Speiseplan ist vom Territorium der Tiere abhängig. Mehr →
Erwachsene Schneeleoparden führen die meiste Zeit ein solitäres Leben. Nur während der Paarungszeit gehen Sie einige Tage lang gemeinsame Wege. Bei der Suche nach einem Partner geben die Geister der Berge Paarungsrufe von sich, in denen so mancher das Heulen des Yetis hört. Mehr →