Es reicht nicht, nur darauf zu hoffen, dass die letzten Schneeleoparden überleben. Helfen Sie uns, die letzten Schneeleoparden zu retten und werden Sie jetzt Schneeleo-Pate oder Patin!
Jetzt informieren, wie Sie Schneeleoparden helfen können!Verlust zusammenhängender Ökosysteme
Schwindender Lebensraum und immer weniger Beutetiere
Schneeleoparden sind darauf angewiesen, sich frei in großen, zusammenhängenden Ökosystemen bewegen zu können. Ihr Lebensraum ist zwar nicht sehr dicht besiedelt, dennoch wird er stark genutzt, hauptsächlich von traditionellen Viehhirten. Mit steigenden Bevölkerungszahlen steigt auch der Druck auf das Land. Vielerorts sind die Bergwiesen bereits überweidet und die Böden ausgetrocknet, was zum Rückgang von Beutetieren führt.
Zerstörung, Austrocknung und die Zerschneidung des Lebensraums wirken sich in vielerlei Hinsicht negativ auf den Fortbestand der Schneeleoparden aus. Zum einen verdrängen menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Viehwirtschaft aber auch der Ausbau von Industrie und Infrastruktur die Tiere aus ihrem Lebensraum. Sie sind gezwungen, sich in immer höhere Gegenden zurückzuziehen. Gleichzeitig kommen sie stärker in Kontakt mit lokalen Bauern und Hirten, die ihre Nutztiere ebenfalls auch in höheren Regionen weiden lassen. Das wiederum verschärft den Konflikt und vermindert die Akzeptanz mit der lokalen Bevölkerung. Zum anderen wirkt sich der Weidedruck auch negativ auf die wichtigsten Beutetiere der Schneeleoparden aus: domestizierte Schafe und Ziegen treten in immer größer werdende Konkurrenz mit Schraubenziegen, Steinböcken, Argali und Blauschafen. Die zunehmende Übernutzung der Weiden zwingt auch diese Tiere in suboptimale Gebiete. Zudem fallen sie verstärkt illegaler Jagd zum Opfer und die Bestände der wichtigsten Beutetiere des Schneeleoparden nehmen vielerorts ab. Auch deshalb wenden sich Schneeleoparden häufig den Herden der Viehhirten zu, anstatt auf die Jagd nach ihren selten gewordenen natürlichen Beutetieren zu gehen.
Gründe für den Lebensraumverlust: Überweidung am Beispiel der mongolischen Wüstenbildung
Grasland, so weit das Auge reicht: 83 Prozent der Mongolei sind baumlose Steppen. Dieser Lebensraum gerät durch zunehmende Beweidung massiv unter Druck. Während der letzten Jahrzehnte sind die Viehherden auf enorm angewachsen. Allein die Zahl der Schafe und Ziegen hat sich durch die weltweite Nachfrage nach Kaschmir verdoppelt. Hausschafe und -ziegen allerdings konkurrieren direkt mit ihren wildlebenden Verwandten um Nahrung, was zum Rückgang von Beutetieren für Schneeleoparden führt. Insbesondere das Sesshaft werden hat dazu geführt, dass Weideland vor allem rund um die Ortschaften stark übernutzt und zerstört wurde. In der Summe führt dies zur Übernutzung der ohnehin sehr empfindlichen und kargen Grasland- und Gebirgsökosysteme und somit zu nährstoffarmen Böden, Austrocknung, Erosion und letztendlich zu Wüstenbildung. Hier können die Beutetiere des Schneeleoparden nicht überleben. In der Folge wird auch der Schneeleopard verdrängt. Das Beispiel der Mongolei lässt sich auf viele Verbreitungsländer übertragen.
Verstärkter Infrastrukturausbau
Straßen, Bahnstrecken, Bergbau und Minen, Staudämme, Grenzzäune, Pipelines – der großflächige Ausbau von industrieller und linearer Infrastruktur wird in vielen Ländern vorangetrieben und zerschneidet und zerstört die Ökosysteme. Der Bau von Infrastruktur in bislang unberührten, miteinander vernetzten Ökosystemen ist ein großes Problem, weil er die Wanderungen der Tiere behindert, aber auch Wilderern den Zugang zu vormals unberührten Gebieten ermöglicht. Auch gehen die Bauarbeiten selbst mit erhöhter illegaler Jagd einher und stören und verscheuchen die Wildtiere.
Klimawandel – ein zusätzlicher Risikofaktor
Nach Einschätzung des Weltklimarates gehören die asiatischen Gebirgsregionen zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen der Erde. Die wahrscheinlichen Folgen des Klimawandels auf die Region sind Gletscherschmelze, Veränderungen des Wasserhaushaltes und der saisonalen Regenfälle, Zunahme von extremen Wetterereignissen, Erosion, Degradation und Wüstenbildung von ohnehin kargen und trockenen Böden. Vielerorts finden solche Prozesse bereits statt: Die Gletscher in Zentralasien verlieren bereits erheblich an Masse und Fläche, was sich zukünftig auf die Wasserverfügbarkeit und Nahrungsmittelsicherheit einer riesigen Region auswirken wird. Allein entlang des Tian Shan hat sich das Volumen der Eismassen in den letzten 50 Jahren um rund 27 Prozent verringert, die vom Eis bedeckte Fläche reduzierte sich um 18 Prozent.
Die kleine Bestandsgröße und die riesigen Wissenslücken machen Schneeleoparden potenziell verwundbar für die Folgen des Klimawandels, vor allem die indirekten Folgen wie Veränderungen der menschlichen Siedlungen und Viehhaltung: Wenn Viehhirten zum Beispiel größere Herden und mehr Weiden benötigen oder sich die Weidesaison als Folge des Klimawandels verlängert und in höhere Berglagen verschiebt, kann das wiederum Auswirkungen auf die Beutetiere des Schneeleoparden haben.
Um die Bergregion Nord-Tian-Shan als Lebensraum für den Schneeleoparden und andere Tierarten zu bewahren, hat der NABU dort vier Naturschutzgebiete mit insgesamt knapp 500.000 Hektar gegründet. Deren fachgerechtes Management ist eine wichtige Aufgabe. Mehr →
Die Natur kann nur erfolgreich geschützt werden, wenn die lokale Bevölkerung für ihre Natur sensibilisiert wird. Deshalb stärkt der NABU das Bewusstsein für den Schneeleoparden in der kirgisischen Öffentlichkeit und beginnt dabei bereits in den Schulen. Mehr →