Monitoring: Gruppa Bars beim Aufbau einer Fotofalle - Foto: NABU/Klemens Karkow
Anti-Wilderei-Arbeit
Die „Gruppa Bars“ kämpft gegen Wilderei und illegalen Handel
-
-
Unterwegs im kirgisischen Hochland: Die Ranger überwinden teils enorme Distanzen, um Wilderern das Handwerk zu legen - Foto: Christian Martischius / Sara Sun Hee Schuh
-
Die Beschlagnahmung von illegal geschossenem Wild gehört zur Arbeit - Foto: Christian Martischius/Sara Sul Hee Schuh
-
Die Ranger sind zudem befähigt, Waffen der Bevölkerung auf Legalität zu prüfen - Foto: Christian Martischius/ Sara Sun Hee Schuh
-
Die Aufklärung der Bevölkerung ist ein wichtiger Teil der Arbeit der „Gruppa Bars“ - Foto: Christian Martischius / Sara Sun Hee Schuh
Seit 1999 sind vier sorgfältig ausgewählte Männer im Auftrag des NABU unterwegs, um kirgisischen Wilderern das Handwerk zu legen, die Bevölkerung über den Natur- und Umweltschutz in ihrer Region aufzuklären und Monitoring zu betreiben. Die Anti-Wilderer-Einheit „Gruppe Schneeleopard - Gruppa Bars“ geht effektiv gegen Wilderei vor: Die Männer können Wilderer identifizieren und die persönlichen Daten an die Staatliche Agentur für Umweltschutz und Forstwirtschaft melden. Diese leiten dann entsprechende Strafverfahren ein. Es geht in der täglichen Arbeit auch darum, lebende Tiere, Felle und andere Beweismittel zu dokumentieren und damit die Prozesse bis zu Urteilssprüchen zu begleiten. Die Ranger sind auf gute Kontakte in der Bevölkerung angewiesen, so gehen sie jedem Hinweis auf Wilderei nach, überprüfen zum Beispiel Fellhändler auf Märkten und suchen im Gebirge nach aufgestellten Fallen, um diese zu vernichten. Sie sind vorwiegend im Norden des Landes aktiv.
Die Arbeit der „Gruppa Bars“ zeigt Erfolg: Mittlerweile konnten mit ihrer Hilfe weit über 250 Wilderer und Händler festgenommen sowie mehr als 70 Felle und mehrere Hunderte Waffen und Fallen beschlagnahmt werden. Außerdem wurden acht Schneeleoparden - darunter ein mittlerweile gestorbenes Tier aus dem Privatzoo des gestürzten kirgisischen Präsidenten Kurmanbek Bakijew - von ihnen aufgefunden. Diese Tiere konnten in dem vom NABU betriebenen Rehabilitationszentrum in Kirgisistan aufgenommen werden, wo sie artgerecht gepflegt werden können. Leider war keines der Tiere in einem Zustand, der es erlaubt hätte, es sofort nach der Beschlagnahmung wieder freizulassen.
Seit der Gründung der Anti-Wilderer-Einheit werden bereits deutlich weniger verletzte und getötete Tiere in Kirgisistan gefunden: Es wird offenbar zunehmend schwieriger für Händler und Wilderer, ihre Ware zu verkaufen. War es vor dem Einsatz der Gruppa Bars noch „normal“, dass Felle in der Hauptstadt Bischkek offen zum Verkauf ausgelegt wurden, so sind diese heute nicht mehr auf den Basaren zu finden.
Die NABU-Filiale in Bischkek (Kirgisistan) arbeitet auf der Grundlage eines Vertrages über die Zusammenarbeit mit der Staatlichen Agentur für Umweltschutz und Forstwirtschaft des kirgisischen Landwirtschaftsministeriums. Alle Ranger der Anti-Wilderei-Arbeit sind direkt bei der Filiale angestellt. Die Ranger agieren im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen als freiwillige Naturschutzwarte von Wildschutzgebieten.
News
April 2022 - Aktuell baut der NABU eine zweite Anti-Wilderei-Einheit im Süden Kirgisistans auf. Dafür arbeitet er mit dem Tierpark Berlin zusammen, welcher das Vorhaben mit regelmäßiger Spende unterstützt. Die zweite Einheit wird in der Region Jalal Abad im Süden des Landes, Wilderern das Handwerk legen. Ein wichtiger Schritt für den Schneeleoparden-Schutz: Die Region ist nur schwer erreichbar, so dass Wilderer dort bislang ungestört handeln können.
MehrDer Schneeleopard wurde zum Nationaltier Kirgisistans ernannt, nachdem der NABU und seine Partner dies am Tag des Schneeleoparden im Oktober 2023 initiiert hatten. Die Entscheidung des Präsidenten Zhaparov geht mit verstärkten Schutzmaßnahmen für die seltene Art einher. Mehr →
Die Anti-Wilderei-Einheit des NABU, die „Gruppa Bars“, hat in Kirgisistan einen schwer verletzten Schneeleoparden aufgegriffen: Es befanden sich mehr als 70 Schrotkugeln im Kopf des Tieres. Ein weiterer stark geschwächter Schneeleopard wurde am Tag darauf entdeckt. Mehr →
Schneeleoparden gehören zu den am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde. Besonders Lebensraumverlust und Wilderei setzen ihnen zu. Erfahren Sie mehr über den "Geist der Berge" und wie sich der NABU für seinen Schutz einsetzt. Mehr →
Schneeleoparden werden in fast allen Verbreitungsstaaten illegal gehandelt. Das Begehren der Käufer richtet sich hauptsächlich auf Knochen für die Traditionelle Chinesische Medizin und auf Pelze, gefolgt von lebenden Tieren für Zoos, Zirkusse und als Statussymbol für private Sammler. Mehr →