Der NABU-Schneeleopardenpreis
Auszeichnung für herausragenden Beitrag zum Schneeleopardenschutz geht nach Tadschikistan
Der NABU-Schneeleopardenpreis wird an Menschen und Organisationen verliehen, die sich in außerordentlichem Maße für die bedrohte Großkatze einsetzen. Mit dem „Schneeleopardenpreis 2024” wird Davlatkhon Mulloyorov aus Tadschikistan für sein Engagement für den Schutz des Schneeleoparden und seines Lebensraums geehrt.
Zum „Internationalen Tag des Schneeleoparden" am 23. Oktober verleiht der NABU traditionell den Schneeleopardenpreis. 2024 geht die Auszeichnung an Davlatkhon Mulloyorov aus Tadschikistan. Mit dieser Auszeichnung ehrt der NABU Mulloyorovs außerordentlichen Einsatz für den Schutz des Schneeleoparden und die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen in seiner Heimatregion.
Davlatkhon Mulloyorov stammt aus dem Dorf Zighar an der tadschikisch-afghanischen Grenze und hat sich seit den späten 1990er Jahren dem Schutz der bedrohten Schneeleoparden verschrieben. Er arbeitet im Naturschutzgebiet „M-Sayod”, das in seiner Region heute einen sicheren Lebensraum für Schneeleoparden und ihre Beutetiere darstellt. Da der Verlust von Lebensräumen zu den größten Bedrohungen von Schneeleoparden zählt, sind solche sicheren Refugien von unschätzbarem Wert. Mulloyorovs Engagement hat die Region zu einem Vorbild für erfolgreichen Artenschutz gemacht und der Schneeleopardenpopulation zu einem bedeutenden Aufschwung verholfen.
Die Nominierungen für den Schneeleopardenpreis 2024 kamen aus den Bereichen Politik, internationaler Naturschutz, Wissenschaft, Kunst und Journalismus. Unter allen Bewerbenden stach Davlatkhon Mulloyorov mit seinen bedeutenden Artenschutzerfolgen hervor.
Über den Schneeleoparden-Preis
Der NABU-Schneeleopardenpreis wird am Tag des Schneeleoparden, 23. Oktober, an Menschen und Organisationen verliehen, die sich in außerordentlichem Maße für die bedrohte Großkatze einsetzen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis fließt traditionell in ein gemeinsames Projekt zum Schutz des Schneeleoparden. Der Schneeleopardenpreis wurde erstmals 2018 verliehen.
Die bisherigen Preisträger*innen im Überblick
Der Preisträger Davlatkhon Mulloyorov befindet sich in guter Gesellschaft. Vor ihm haben diese Personen und Organisationen den Schneeleopardenpreis erhalten. Hier stellen wir alle Gewinner*innen vor.
Indien: High Asia Habitat Fund
Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren gehen zurück
In Indien leben nur noch rund 300 Schneeleoparden. Dank des High Asia Habitat Fund sind die Mensch-Wildtier-Konflikte, eine der größten Gefahren für die Großkatze, im indischen Ladakh zurückgegangen. Die erst 2020 gegründete Naturschutzorganisation High Asia Habitat Fund (HAHF) hat in kürzester Zeit bereits herausragende Arbeit zum Schutz des gefährdeten Schneeleoparden geleistet.
Daher ging der NABU-Schneeleopardenpreis 2022 an das Team der Naturschutzorganisation.
Nordpakistan: Naturschutzorganisation BWCDO
Schneeleoparden-Population stabil – dank Baltistan Wildlife Conservation and Development Organization
Seit über zwei Jahrzehnten setzt sich der Wildschutzverein Baltistan Wildlife Conservation and Development Organization dafür ein, dass Menschen, Schneeleoparden und ihre Beutetiere im Hochgebirge von Gilgit-Baltistan friedlich nebeneinander leben können.
Dank der Baltistan Wildlife Conservation and Development Organization sind die Mensch-Wildtier-Konflikte in Baltistan zurückgegangen: Über 90 Schneeleoparden leben in der Region. Der NABU-Schneeleopardenpreis 2021 ging an die Mitglieder des Vereins. Hochverdient!
Kirgisistan: Erines Otorbaev
Scheidender kirgisischer Botschafter erhält Schneeleopardenpreis
In den 1980ern lebten in Kirgisistan noch etwa 1.400 Schneeleoparden, heute nur noch rund 300. Dass es nicht noch weniger Tiere sind, ist dem diplomatischen Geschick von Erines Otorbaev zu verdanken: Der Schneeleopardenpreisträger von 2020 ist ein Wegbereiter des internationalen Artenschutzes.
Erines Otorbaev setzt sich seit 1984 über Ländergrenzen hinweg für den Schneeleopardenschutz ein. Der Schlüssel im Kampf gegen Wilderei und andere Bedrohungen ist die multinationale Zusammenarbeit aller zwölf Verbreitungsstaaten.
Tadschikistan: Burgut
Vorbildliches Engagement des tadschikischen Vereins
Der gemeindebasierte tadschikische Wildschutzverein Burgut wurde 2019 mit dem Schneeleopardenpreis ausgezeichnet. In seiner Laudatio lobte Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales, das herausragende Engagement des Wildschutzvereins und der lokalen Gemeinden zum Schutz der Natur.
Burgut zeigt, wie Gemeinden Naturschutz und nachhaltige Entwicklung in ihrer Region erfolgreich in Einklang bringen können. Der Verein pachtet Flächen, erklärt diese zum Wildschutzgebiet und unterbindet Weidehaltung und Wilderei durch Patrouillen und Aufklärungsarbeit.
Kirgisistan: Rosa Otunbajewa
Schneeleopardenpreis für ehemalige kirgisische Präsidentin
Der erste Schneeleopardenpreis ging an die ehemalige kirgisische Präsidentin Rosa Otunbajewa.
Dank Otunbajewa und der Vereinbarung sind seitdem große Schritte in Richtung international einheitlicher Schneeleopardenschutz gelungen. Ein Sekretariat wurde eingerichtet, um die Zusammenarbeit zu koordinieren, zahlreiche Lebensräume sind identifiziert und unter Schutz gestellt worden, zwei davon unter der Koordination des NABU. Besonders hervorzuheben ist Otunbajewas Engagement bei der Umsetzung des ersten internationalen Schneeleopardenforums 2013.
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