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Der Wildschutz-Verein „Burgut“ in Tadschikistan motiviert die Bevölkerung zum Schutz von Schneeleoparden
In Tadschikistan hat sich das Blatt gewendet. Zum Positiven. Hier ist der seltene Schneeleopard beheimatet und vor allem durch Wilderei und den Verlust von Lebensräumen bedroht. Der gemeindebasierte Wildschutzverein „Burgut“ aus dem Osten des Landes verhindert jedoch heute in seinem 1000 Quadratkilometer großen Wildschutzgebiet erfolgreich die Wilderei auf Schneeleoparden und ihre Beutetiere. Als ehemalige Jäger haben die Mitglieder des Vereins den Rückgang der Wildtiere beobachtet und motivieren heute die Bewohner der umliegenden Dörfer sich ebenfalls für deren Schutz zu engagieren.
Makhan Atabaev ist in der siebten Klasse, als er seinen ersten Steinbock schießt. Der spätere Gründer von „Burgut“ lernt das Jagdhandwerk früh, um seine Familie zu unterstützen. Während der harten Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion und des tadschikischen Bürgerkriegs versorgt er seine Familie und Verwandten mit dem Fleisch von Steinböcken und Marco-Polo-Schafen. Die Jagd auf diese Huftiere war immer und ist bis heute Teil der Kultur und des Lebens der Hirten im Pamir-Gebirge. Doch die Jagd und der schwindende Lebensraum durch die wachsende Zahl der Nutztiere führen zu einem Rückgang der wilden Huftiere. Dadurch geht nicht nur den menschlichen Jägern die Beute aus: Schneeleoparden sind immer mehr auf Haustiere als Nahrung angewiesen und so nimmt die Zahl der Konflikte zu. Um sich zu wehren und ihre Tiere zu schützen, legen Hirten tödliche Schlagfallen aus. Als Atabev merkt, wie die Wildbestände abnehmen und es immer länger dauert Beute nach Hause zu bringen, hört er auf zu jagen und beschließt seine Fähigkeiten zu nutzen, um zum Schutz der Tiere seiner Heimat beizutragen.
Im Jahr 2012 schließen sich Makhan Atabev und weitere ehemalige Jäger zusammen, um den Schutz der Wildtiere im Gebiet ihrer Gemeinde selbst in die Hand zu nehmen und gründen ihren eigenen Verein: „Burgut“ – zu Deutsch „Steinadler“. Weil er zwischenzeitlich als Wildhüter im Tadschikischen Nationalpark arbeitete, weiß Atabev wie schwer es ist, die Menschen von Verboten zu überzeugen, wenn sie auf die Jagd angewiesen sind und vom Schutz der Tiere keinen direkten Nutzen haben. Deshalb entschließen sich die Männer für ein neues Konzept: Sie wollen die Wilderei unterbinden und stattdessen Touristen führen. Mit den Einnahmen wollen sie nicht nur ihre Tätigkeiten als Wildhüter finanzieren, sondern auch in Projekte der Dorfgemeinschaft investieren.
Seit März 2013 pachtet der junge Verein „Burgut“ ein zunächst 93 Quadratkilometer großes Wildschutzgebiet - später wird es auf 123 Quadaratkilometer erweitert. Die Mitglieder beginnen im Gebiet zu patroulieren und installieren Fotofallen um Wilderer zu überführen. Sie betreiben Umweltbildung und beteiligen sich an der Ausbildung von Frauen als Naturführerinnen und Wildhüterinnen. Den Hirten helfen sie ihre Ställe gegen Schneeleoparden zu sichern und verlangen im Gegenzug, dass man ihnen die Schlagfallen aushändigt, um sie zu zerstören.
Die Einnahmen aus touristischen Führungen und Yak-Trekkings fließen in die Naturschutzarbeit und die Entwicklung der Dorfgemeinschaft: Burgut finanzierte zum Beispiel eine Solaranlage für das Krankenhaus, einen Spielplatz und neue Schulbücher für die Dorfschule. Das alles führt zu einer hohen Akzeptanz für den Schutz der Schneeleoparden, Steinböcke und Marco-Polo-Schafe und zu einer aktiven Beteiligung der Dorfbewohner. Und der Erfolg ist riesig: Seitdem Burgut seine Arbeit aufgenommen hat, haben sich die Bestände aller Wildtiere in der Gegend vervielfacht und auch den Schneeleoparden geht es gut: Geschätzte acht Tiere streifen durch die Täler des Gemeinde-Schutzgebiets.
Stuttgarts Schneeleoparden-Fans senden Grüße nach Tadschikistan
Mit der Fotofallen-Aktion bedanken wir uns bei dem Stuttgarter Zoo Wilhelma und ihren Besucherinnen und Besuchern, die mit dem freiwilligen "Artenschutz-Euro" 10.000 Euro zu unseren Schutzprojekten beigetragen haben. Das Geld fließt an unsere Anti-Wilderer-Einheit "Gruppa-Bars" in Kirgistan und an den Wildschutzverein "Burgut" in Tadschikistan.
Erst kürzlich hat Latifa Gulomamadova einen Schneeleoparden gesehen: Sie arbeitet als Rangerin und Naturführerin im Pamir. Die junge Tadschikin hat sich einen Kindheitstraum erfüllt – ein Weg, der als Frau im muslimisch geprägten Tadschikistan kein leichter war. Mehr →
In der Serie „Schneeleos wilde Nachbarn“ zeigt der NABU Kamerafallen-Aufnahmen aus dem Norden Tadschikistans. Zwei Monate lang standen die Kameras in einem Pilotprojekt an 13 verschiedenen Standorten im Hissar- und Zerafshan-Gebirge und liefern nun neue Ergebnisse. Mehr →
Schneeleoparden gehören zu den am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde. Die NABU International Naturschutzstiftung hat daher den „Fonds der Schneeleo-Freunde“ zum Schutz der einzigartigen Großkatze eingerichtet. Mehr →
Nach Schätzungen gibt es nur noch 4.000 bis 6.600 freilebende Schneeleoparden. Für den Schutz der seltenen Tiere startet der NABU nun ein gemeindebasiertes Projekt in Tadschikistan, das vor allem auf einen besseren Schutz der Beutetiere der Raubkatze abzielt. Mehr →