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Mehr Informationen zur Patenschaft!Die Küstenbewohner Neuseelands
Mission Blue "Hope Spot" für Maui-Delfine, Seelöwen & Co.
Delfine
Hector- und Maui-Delfine sind die kleinsten und seltensten Delfine der Welt
Wenn man im Boot oder auf einem Surfbrett vor den Küsten Neuseelands unterwegs ist, kann man vielleicht einen Blick auf die Stars unseres Hope Spots erhaschen. Hector- und Maui-Delfine sind die kleinsten und seltensten Delfine der Welt. Sie leben einzig in den nährstoffreichen Küstenmeeren Neuseelands in bis zu 100 Metern Tiefe. Ihr Lebensraumbildet den Bereich unseres Hope Spots. Während die Hector-Delfine eher um die Südinsel Neuseelands zu Hause sind, leben die Maui-Delfine in den Gewässern der Nordinsel. Seit den 70er Jahren erlitt die Population der beiden Delfinarten einen enormen Rückgang. Nur 50 Maui-Delfine und etwa 10.000 Hector-Delfine sind heute noch am Leben. Die Fischerei mit Kiemennetzen und Schleppnetzen stellt die größte Bedrohung für das Überleben der kleinen Delfine dar. Nur 19 Prozent ihres Lebensraums sind vor Kiemennetzen und sogar nur fünf Prozent vor Schleppnetzen geschützt. Auch unter Lärm, der Suche und Förderung von Öl und Gas sowie Verschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft leiden die Maui- und Hector-Delfine, sie sich ihren Lebensraum mit vielen anderen Delfinarten teilen. Zum Beispiel mit 150 bis 200 einheimischen Schwertwalen und Langflossen-Grindwalen.
Großwale
718 Individuen gehören zur Population der Pygmy Blauwale vor Neuseelands Küsten
Blauwale sind die größten Lebewesen auf unserem Planeten. Doch ihre Größe schützt sie vor dem Menschen leider nicht. Im Gegenteil, im 20. Jahrhundert wurden die Meeressäuger durch kommerziellen Walfang derart ausgebeutet, dass ihr Bestand stark zurückgegangen ist. Auf der südlichen Erdhalbkugel leben zwei Unterarten, der Antarktische Blauwal und der etwas kleinere Pygmy Blauwal. Aber selbst die Pygmy Blauwale werden noch bis zu 24 Meter lang – so groß wie ein Tennisfeld. Wie die kleinen Maui-Delfine kommen sie vor der Westküste der Nordinsel vor. Mindestens 718 Individuen gehören der Population an, über die es Bemerkenswertes zu berichten gibt: Anders als Blauwale im Pazifik oder Südlichen Ozean ziehen die Tiere nicht Richtung Süden, um dort nach Nahrung zu suchen. Sie leben dauerhaft in der Süd-Taranaki-Bucht Neuseelands. Das Gebiet ist auch Teil der Migrationsroute der Südkaper und Buckelwale. Aktuelle Forschungen zeigen, dass Lärmbelästigung die Kommunikationsfähigkeit von Blauwalen beeinträchtigen kann, wie in der Süd-Taranaki-Bucht. Hier konzentrieren sich die meisten Offshore-Öl- und Gasbohrinseln des Landes mit ensprechendemm Schiffsverkehr, sowie die bei der Suche nach mehr fossilen Brennstoffen eingesetzten seismischen Explosionen.
Meeresvögel
Durch industrielle Fischerei werden Albatrosse und Co. zum Beifang
Neuseelands Küstengewässer sind ein Paradies für Meeresvögel wie den Nördlichen Königsalbatross, den Buller-Albatros, Australseeschwalbe und Australische Tölpel. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 3,2 Metern ist der Nördliche Königsalbatros weltweit einer der größten fliegenden Vögel. Dieser Wanderer der Meere legt jährlich bis zu 190.000 Kilometer zurück. Sie sind im gesamten südlichen Ozean verbreitet und vor allem im Winter in den neuseeländischen Küstengebieten anzutreffen. Erst mit neun Jahren beginnen die Nördlichen Königsalbatrosse zu brüten. Sie werden oft mehr als 40 Jahre alt – ein als „Großmutter“ bekannt gewordenes Tier zog ihr letztes Küken sogar im Alter von 62 Jahren auf. Auf der Roten Liste wird die weiterhin zurückgehende Art als stark gefährdet geführt. Leider verenden diese beeindruckenden Vögel häufig durch die industrielle Fischerei. Vor allem mit Ködern versehene Haken werden den Tieren zum Verhängnis. Auch für den verwandten Buller-Albatros ist Beifang ein ernsthaftes Problem, besonders durch Neuseelands Thunfisch-Fischerei. Besorgniserregend ist auch die Situation der Australseeschwalben in Neuseeland. Mit nur noch 35 bis 40 Individuen ist dieser in Neuseeland einheimische Brutvogel vom Aussterben bedroht.
Pinguine
Für den Gelbaugenpinguin gibt es gute Gründe, sich lauthals Gehör zu verschaffen
Pinguine haben sich so gut an das Leben im Ozean angepasst, dass sie das Fliegen völlig aufgegeben haben. Auch der nur in Neuseeland vorkommende Gelbaugenpinguin ist bestens an das Leben im Meer angepasst, bis zu 160 Meter kann er in die Tiefe tauchen. Er ist entlang der Südostküste der neuseeländischen Südinsel und auf subantarktischen Inseln anzutreffen. Sein lautes, durchdringendes Rufen hat dem Gelbaugenpinguin bei den Maoris den Namen „Hoiho“ eingebracht – der „Lärmschreier“. Und es gibt gute Gründe, sich lauthals Gehör zu verschaffen. Mit nur 2.528 bis 3.480 Brutpaaren sind sie die seltensten Pinguine überhaupt. Sie werden von Bedrohungen an Land und auf See geplagt, die dazu führen, dass die Population weiter schrumpft. Ihre Wald- und Buschland-Lebensräume, in denen die Pinguine brüten , gehen immer weiter zurück. Zudem sind Gelbaugenpinguine laut BirdLife weltweit eine der am stärksten von Beifang betroffenen Pinguinarten. Auf der Roten Liste werden sie als stark gefährdet geführt. Etwas besser ist die Situation für die ebenfalls in Neuseeland vorkommenden Zwergpinguine. Auch wenn es noch ungefähr eine Million Zwergpinguine weltweit gibt, sinkt ihre Zahl. Zu den Bedrohungen zählen die Verstrickung in Fanggeräten, Meeresverschmutzung sowie Futtermangel.
Robben
Die größte Gefahr für Neuseeländische Seelöwen ist die Fischerei
Unter den in unserem Hope Spot anzutreffenden Robben ist der einheimische Neuseeländische Seelöwe, mit nur 3031 erwachsenen Tieren, am stärksten gefährdet. Selbst in der Hauptbrutkolonie ist ihre Zahl rückläufig. Außerhalb der Brutzeit sind die Tiere unter anderem an der Südostküste der Südinsel und manchmal auf der Nordinsel zu finden. Seit den 70er Jahren stellt Beifang in den Netzen der Tintenfisch-Schleppnetzfischerei die größte Gefahr für diese Tiere dar. Die Seelöwen sind auch durch Krankheiten und Futtermangel gefährdet. Einige kommerziell befischte Fischarten, wie der Tintenfisch, sind ein wichtiger Teil ihrer Nahrung. Der Neuseeländische Seebär hält sich vorwiegend in Küstennähe auf. Auch für ihn stellen menschlichen Aktivitäten die größte Bedrohung dar. Dazu gehört die Tötung durch Langleinenfang und Schleppnetzfischerei, unter anderem beim Fang des Blauen Seehechts oder Hoki. Andere Robbenarten leben nicht dauerhaft in Neuseelands Küstenmeeren und sind nur zu Besuch: Dazu zählt der Südliche See-Elefant und die Leopardenrobbe . Letztere leben vorwiegend im antarktischen Packeis, ziehen aber ab Herbst nach Norden. Sie sind mit eindrucksvollen Eckzähnen ausgestattet, können mit ihren speziell angepassten Backenzähnen aber auch Krill aus dem Wasser sieben.
Haie, Fische und andere Meerestiere
Die Flossen von Haien gelten in Asien als Delikatessen
In den Neuseelands Küstengewässern sind noch viele weitere Arten unterwegs, wie der Weiße Hai, Riesenhai, das Dickbauch-Seepferdchen oder Kraken. Sie leiden ebenfalls unter der Fischerei. Der Weiße Hai und der Riesenhai, ein bis zu zehn Meter großer Fisch, werden beide in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. International werden Weiße Haie und Riesenhaie entweder versehentlich als Beifang oder sogar absichtlich gefangen. Die Fischer haben es auf die Flossen der Tiere abgesehen, die als Delikatessen in Asien zu hohen Preisen verkauft werden. Das sogenannte Finning – Abschneiden von Flossen lebender Tiere – ist in Neuseeland zum Glück verboten. Da sich die Tiere nur sehr langsam fortpflanzen, sind sie besonders anfällig. Für Dickbauch-Seepferdchen sind der zunehmende Verlust von Lebensräumen und nicht nachhaltige Nutzung für den internationalen Aquarienhandel sowie als getrocknete Exemplare in der orientalischen Medizin die Hauptbedrohungen. Mit 35 Zentimetern Größe können diese Meeresbewohner geradezu als Riesen unter den Seepferdchen bezeichnet werden. Man findet Dickbauch-Seepferdchen in Häfen und geschützten Küstenbuchten im Südwestpazifik um Neuseeland und Australien.
Hope Spot
Einer für alle, alle für einen!
Der marine „Hope Spot“ vor Neuseeland erstreckt sich über eine 17.000 Kilometer lange Küstenlinie bis zu einer Wassertiefe von 100 Metern und umfasst sowohl subtropische Gebiete im Norden als auch subantarktische im Süden. Die Gewässer beheimaten eine große Vielfalt seltener Tiere, von denen viele ausschließlich in Neuseeland vorkommen, darunter Neuseeländische Seelöwen, Buller-Albatrosse, Gelbaugen- und Zwergpinguine, Riesenhaie und Zwergblauwale.
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