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Jetzt spenden!Molche sicher unterscheiden
Tipps zur Artbestimmung am Amphibienzaun
Das Übersetzen der in Fangeimern eingesammelten Amphibien bietet eine gute Gelegenheit, Daten zum örtlichen Artenspektrum zu erheben. Vor dem Aussetzen auf der anderen Straßenseite werden deshalb in der Regel Anzahl, Art und Geschlecht der Tiere notiert. Speziell bei den vier heimischen Molcharten haben die Aktiven jedoch immer wieder Schwierigkeiten, diese schnell und sicher zu bestimmen. In vielen Zaunstatistiken werden sie deshalb einfach unter „Molche“ oder „unbestimmt“ zusammengefasst.
Basierend auf langjährigen Praxiserfahrungen hat Carlo Fuchs von der AG Amphibienschutz der NABU-Bezirksgruppe Braunschweig die wesentlichen und gut nachvollziehbaren Unterscheidungsmerkmale für Molche zusammengestellt:
Kammmolch
- Farbe und feinkörnige Struktur des Rückens ähnlich Asphalt. Sie fühlen sich als einzige Molche in der Hand ölig an.
- Die Kloake der Männchen ist schwarz, die Kloake der Weibchen gelborange.
Bergmolch
- Relativ bunt strukturierte Oberseite, Bauchseite rötlichorange und ungepunktet.
- Männchen-Weibchen-Unterscheidung anhand der Färbung der Kloake etwas unsicher; sichere Geschlechtsunterscheidung besser anhand der verdickten Männchenkloake sowie der orangenen Schwanzunterseitenkante der Weibchen.
Teichmolch
- Die Kloake der Männchen ist schwarz, die Kloake der Weibchen sehr dunkel-hautfarben.
- Achtung: Weibchen haben eine hohe Varianz der Rückenfarbe, von hell-sandfarben über oliv bis hin zu dunkel-schlammfarben. Auf dem graphit- oder schlammfarbenen Rücken der Männchen sind dagegen jedoch kräftige schwarze Punkte zu sehen.
- Die schwach orangefarbene Bauchseite ist bei den Männchen in der Regel stark gepunktet, bei den Weibchen normalerweise fein, bei manchen Weibchen durchaus auch etwas kräftiger, bei anderen hingegen fast gar nicht.
Fadenmolch
- Die Männchen befinden jetzt in Landtracht, der sonst „übliche“ drei Millimeter lange Schwanzfaden fehlt also.
- Die Kloake der Männchen im Bereich des Schlitzes schwarz, die Kloake der Weibchen blasshautfarben/gelblich, im Bereich des Kloakenschlitzes dagegen milchig/weißlich. Letzteres ist ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zum Teichmolchweibchen.
Grundsätzliche Unterschiede zwischen Molch-Männchen und -Weibchen
- Bei allen vier Molcharten haben die Männchen jetzt eine stark verdickte (= angeschwollene) Kloake.
- Die Farbe der Kloake der Männchen ist schwarz (Kamm- und Teichmolch) oder zumindest mit schwarzem Fleck im Bereich des Schlitzes (Berg- und Fadenmolch), die der Weibchen orange/gelblich/hautfarben/milchig.
- Bei allen vier Molcharten zeigt die gesamte Schwanzunterseite der Weibchen eine orangefarbene Linie, bei den Männchen nicht – dort ist die Kante der Schwanzunterseite ebenso dunkel wie der gesamte Schwanz.
- Achtung: wandernde Männchen sind jetzt in Landtracht, also ohne Kamm – im Gegensatz zu den in der Regel in Bestimmungsunterlagen verwendeten Abbildungen.
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Viele NABU-Aktive kümmern sich jedes Jahr darum, dass Amphibien bei ihren Wanderungen zu den Laichplätzen keinen Schaden nehmen. Haben Sie Lust mitzumachen oder uns zu unterstützen? Dann werden Sie Mitglied in unserer starken Gemeinschaft!
Jetzt Mitglied werden!Größte heimische Molchart: Der Kammmolch kann bis 18 Zentimeter lang werden und ist in Mitteleuropa verbreitet. Die Männchen besitzen in der Wassertracht einen hohen gezackten Rückenkamm und ein chrakteristisches perlmutt-silbriges Band an den Schwanzseiten. Mehr →
Der Bergmolch ist ein typischer Bewohner gewässerreicher Wälder der Mittelgebirgszone. Während der Paarungszeit bekommen die Männchen eine blaue Rückenfärbung, die sich nach der Laichzeit ab Mai wieder eine schlichtere, unscheinbarere Landtracht entwickelt. Mehr →
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