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Der seltene Bronze-Röhrling ist "Pilz des Jahres 2008"
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Der seltene Bronze-Röhrling ist "Pilz des Jahres 2008"
Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) hat den Bronze-Röhrling zum Pilz des Jahres 2008 gekürt. Der Bronze-Röhrling, wissenschaftlich Boletus aereus , ist ein naher Verwandter des weit verbreiteten Fichten-Steinpilzes (Boletus edulis). Er wird deshalb auch Schwarzhütiger Steinpilz genannt. Einen Bronze-Röhrling zu entdecken, ist eine echte Glückssache. Er ist zwar ein guter Speisepilz mit angenehm nussigem Geschmack, sollte jedoch nicht gesammelt werden, da er sehr selten ist. Durch die Bundesartenschutzverordnung ist der Bronze-Röhrling unter besonderen Schutz gestellt. In der Roten Liste der gefährdeten Großpilze Deutschlands steht er in der Kategorie 2 "stark gefährdet".
Der Bronze-Röhrling hat einem bis zu fünf Zentimeter dicken und 15 Zentimeter hohen Stiel von keuliger bis bauchiger Form. Die Stieloberfläche wird auf bräunlichem Grund von einem feinen, hell gefärbten Netz überzogen. Der Hut ist meist dunkel- bis bronzebraun, manchmal fast schwarz und bis 25 Zentimeter breit. Unter dem Hut trägt der Pilz eine dicke Schicht von weißen, eng stehenden Röhren, an deren innerer Oberfläche zahlreiche Sporen heranwachsen. Während die Sporen reifen, verfärben sich die Röhren über cremefarben nach grüngelb.
Wenn man einen Bronze-Röhrling finden möchte, sollte man zwischen Juli und September trockene bis frische Laubwälder aufsuchen. Auch in Parkanlagen und auf Friedhöfen hat man ihn schon entdeckt. Der Bronze-Röhrling ist einer unserer größten Pilze. Der im Sommer aus dem Boden heraus wachsende Fruchtkörper ist jedoch nur ein kleiner Teil des Pilzorganismus. Ansonsten lebt der Pilz das ganze Jahr über als Geflecht von weißen Zellfäden verborgen im Boden. Der Bronze-Röhrling gehört zur großen Gruppe der sogenannten Mykorrhizapilze, die alle in Symbiose mit bestimmten Pflanzenwurzeln leben. Dabei stellt der Pilzpartner Wasser, Mineralsalze sowie Stickstoff- und Phosphorverbindungen zu Verfügung, während der grünbättrige Pflanzenpartner Zuckerverbindungen beisteuert, die dieser über Photosynthese mit Hilfe des Sonnenlichts erzeugt hat.
Als Wärme liebende Art ist der Bronze-Röhrling in Europa vor allem im Mittelmeerraum verbreitet, er kommt zudem in Nordamerika vor. In Deutschland ist der "Pilz des Jahres 2008" bisher hauptsächlich im Süden beobachtet worden. Angesichts der Klimaerwärmung er könnte in Zukunft auch in Mittel- und Norddeutschland angetroffen werden. Wer einen Bronze-Röhrling entdeckt, sollte den Fund der DGfM melden und so zur Erforschung dieser seltenen Pilzart beitragen.
Beitrag erstellt am 16. Oktober 2007.