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Jetzt spenden!Ein Parasit mit vielseitigen Heilkräften
Die Puppenkernkeule
Die Puppenkernkeule - auch unter dem wissenschaftlichen Namen Cordyceps militaris bekannt - gehört zu der Familie der Schlauchpilze. Verbreitet ist der Pilz in der gesamten Nordhemisphäre und auch bei uns gerade im Herbst häufig anzutreffen.
Die Sporen des Pilzes töten unterirdisch lebende Schmetterlingslarven, auf denen sich Cordyceps ansiedelt. Der orangene, keulenförmige Pilz nährt sich von den abgestorbenen Insektenkörpern und wächst auf einige Zentimeter heran. Auf diese Weise vermeidet die Puppenkernkeule auch Schmetterlingsplagen und trägt so zum natürlichen Gleichgewicht im Ökosystem bei. Durch die Pilzkrankheit wird die Anzahl der Insekten schnell reduziert, es gibt weniger Wirte für den Pilz, der Pilz wird weniger häufig und die Überlebenschancen der Insekten sind wieder günstiger.
Der Puppenkernkeule werden vielseitige Heilkräfte nachgesagt, die von der modernen Medizin mittlerweile bewiesen wurden. Er soll nicht nur Lunge und Nieren stärken, sondern auch ein wirksames Aphrodisiakum, also sexuell anregend sein. Auch die tibetischen Yak-Rinder haben dies angeblich erkannt und sollen den Pilz mit Vorliebe in der Paarungszeit essen. Doch ist diese Tatsache wohl eher ein von Händlern erfundener Mythos. Sportler dagegen sollen die Ausdauer steigernde Wirkung zu schätzen wissen und brühen die befallenen Schmetterlingslarven als Tee auf. Nach dem Sport wirkt Cordyceps regenerierend und hilft so beim Muskelaufbau.
Die Medizin setzt den seltenen Pilz auf verschiedene Weise ein. Die Puppenkernkeule enthält sowohl entzündungshemmende Polysaccharide, die Tumoren entgegenwirken, als auch den Stoff Cordycepin, der Bakterien abtötet. Durch seine positive Beeinflussung der Nebennierenrinde verringert er außerdem Stresssymptome und Depressionen.
2007 wurde die Puppenkernkeule von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) zum Pilz des Jahres gekürt.
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