8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!Jasmin, Schneeball und Zaubernuss
Winterblühende Ziergehölze
Der Name ist Programm: Beim Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) erscheinen oft schon zu Weihnachten goldgelbe Blüten an den nackten, grünlichen Rutenzweigen. Ursprünglich stammt dieser kleine Strauch aus China. Mit einer Kletterhilfe – das kann ein Spalier, aber auch eine andere Pflanze sein – klimmt er bis zu drei Metern in die Höhe. Freistehend wachsen die Zweige überhängend, was besonders schön an Gartenmauern wirkt. Der Winterjasmin verschießt sein Pulver nicht auf einmal. Sollten die Blüten also doch einmal einem strengen Frost zum Opfer fallen, sind immer genug Knospen übrig, die dann beim nächsten Sonnenschein aufblühen können.
Dem Winterjasmin sehr ähnlich sieht die Forsythie und beide werden oft miteinander verwechselt. Allerdings blüht die auch als Goldflieder oder Goldglöckchen bekannte Forsythie selbst in milden Lagen kaum einmal vor Anfang März. Wie der Winterjasmin ist sie ein Ölbaumgewächs und stammt aus China. 1833 wurde Forsythia suspensa erstmals nach Europa eingeführt, inzwischen gibt es zahlreiche Zuchtformen, die meist als Forsythia x intermedia bezeichnet werden. Der heimischen Insektenwelt hat die Forsythie wenig zu bieten. Als einzeln gepflanzter, spätwinterlicher Farbtupfer ist sie deshalb zwar zu empfehlen, aber nicht gleich als ganze Forsythienhecke, wie man es in manchen Gärten sieht. Noch nicht erblühte Forsythienzweige eignen sich sehr gut als Barbarazweige, die ins Haus geholt nach wenigen Tagen in der Vase erblühen. Die Forsythie ist übrigens in allen ihren Teilen leicht giftig.
Wechseln wir die Blütenfarbe von gelb nach rosa: Wie der Winterjasmin blüht der Duft- oder Winterschneeball bei mildem Klima schon zum Jahresende, manchmal bereits im November. Je länger die Blüte voranschreitet, desto heller werden die Blüten. Sind die Knospen noch tiefrosa, leuchten die offenen Blüten zunächst blassrosa und später - die Blüte geht bis in den März hinein - fast weiß. Wie der Name schon sagt, verbreiten die dichten Blütenbüschel einen intensiven Duft. Bei den in Gärtnereien angebotenen Duftschneebälle handelt es sich in der Regel um die Zuchtform Viburnum x bodnantense. Sie stammt unter anderem von einer erst Anfang des 20. Jahrhunderts in Westchina gefundenen Wildart ab, die nach ihrem Entdecker Reginald Farrer Viburnum farreri heißt. Der Winter- oder Duftschneeball stellt im Garten keine besonderen Ansprüche. Damit man seinen Duft genießen kann, sollte er in Wegnähe gepflanzt werden.
Die Zaubernuss ist unseren Gärten und Parks eine der verbreitetsten Winterblüher. Auch sie stammt aus Ostasien. Angepflanzt werden im wesentlichen zwei Arten: die Japanische Zaubernuss Hamamelis japonica mit rotbraunen Blüten und vor allem die gelb blühende Chinesische Zaubernuss Hamamelis mollis. Neben den Blüten mit ihren spinnenförmigen Blütenblättern reizt die Zaubernuss auch mit einem starken Duft. Die Zaubernuss wächst zwar langsam, entwickelt mit der Zeit aber einen ganz ordentlichen Platzbedarf; H. japonica wird drei Meter groß, H. mollis sogar fünf Meter. Da sie sich im Alter ungern versetzen lässt und am besten frei steht, sollte der genaue Standort - auch hier des Duftes wegen unbedingt in Wegnähe - gut überlegt sein.
Die Kombination früher Blühtermin mit starkem Duft und Heimat Ostasien gilt auch für Chimonanthus praecox, die Winterblüte aus der Familie der Gewürzstrauchgewächse. Der aufrechte Strauch wird zwei bis drei Meter hoch und etwa genauso breit. Die glänzend hellgrünen Blätter werden im Herbst gelbgrün und bleiben noch lange haften. Die zum Jahreswechsel und bis in den März hinein erscheinenden Blütenglöckchen sind blassgelb mit einer purpurnen Mitte und verströmen einen wunderbaren Vanilleduft. Wie alle Winterblüher bevorzugt die Winterblüte einen möglichst sonnigen und geschützten Standort. Sie ist deutlich frostempfindlicher als zum Beispiel die Zaubernuss. In China sind Winterblütenzweige ein traditioneller Haarschmuck zu Neujahr.
Der letzte der hier vorgestellten Ziergehölze ist gleichzeitig auch unser am frühesten blühender Obstbaum. Bereits ab Mitte Februar breitet die Mandel ihre leuchtend hellrosa bis weißen Blüten aus - allerdings nur in besonders milden Gegenden mit so genanntem Weinbauklima. Berühmt für ihre Mandelbaumblüte in den Vorgärten und den Obstparzellen sind die Vorderpfalz sowie die Bergstraße zwischen Darmstadt und Mannheim. Ansonsten ist die Mandel vor allem rund um das Mittelmeer und in Vorderasien verbreitet. Das Öl der wild wachsenden Bittermandel Prunus amara enthält besonders viel giftige Blausäureverbindungen. Erst Kochen macht das Gift unschädlich. Ebenfalls zu rund zwei Dritteln aus Öl, aber mit weniger giftigen Bitterstoffen, bestehen die Früchte der Süßmandel Prunus dulcis, die unter anderem für die Marzipanzubereitung Verwendung finden. (elg)
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