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Gelbe und rot-violette Sonnenhüte sind unkomplizierte Dauerblüher
Wer beim Gärtner Sonnenhutsamen oder Jungpflanzen kauft, kann nicht viel falsch machen. Eines allerdings gilt es zu beachten: Hinter der Bezeichnung Sonnenhut verbergen sich zwei verschiedene Pflanzengattungen, die überwiegend gelb blühende Rudbeckia und die in Rottönen blühenden Echinacea-Arten.
Der schwedische Botaniker Carl von Linné (1707-1778), der vor 250 Jahren das noch heute geltende System der wissenschaftlichen Tier- und Pflanzennamen erfand, benannte den Sonnenhut nach seinem Lehrmeister Olof Rudbeck (1660-1740). Dieser war - ebenso wie später Linné - königlicher Leibarzt und hatte den botanischen Garten von Uppsala gegründet. Als sich der Kasseler Botaniker Conrad Mönch (1744-1805) später mit diesen Pflanzen beschäftigte, fand er so große Unterschiede, dass er einen Teil davon einer neuen Gattung zuwies. Der von ihm gewählte Name Echinacea bedeutet "igelartig", gemeint sind die etwas stachligen Röhrenblüten in der Mitte der Blütenstände.
Schwarzäugige Susanne und Kegelblume
Die 15 wild wachsenden Rudbeckia-Arten und die zahlreichen Zuchtformen weisen alle einen Kranz von gelben Zungenblüten auf. Unterscheidungsmerkmale sind vor allem die Blattformen und die Röhrenblüten im Blütenstandszentrum, die grünlich, bräunlich, violett oder auch schwarz gefärbt sein können. In ihrer Heimat USA hat die Rudbeckie die schöne Bezeichnung "Schwarzäugige Susanne" (Black eyed Susan), während die Echinacea-Arten aufgrund des stark gewölbten Blütenbodens als Coneflowers, also Kegelblumen, bekannt sind.
Rudbeckien sind heute weltweit als Zierpflanzen verbreitet, woran deutsche Gärtner nicht unbeteiligt waren. So entdeckte zum Beispiel ein Mitarbeiter des Stauden-Papstes Karl Foerster in einer tschechischen Gärtnerei eine besonders schöne und reich blühende Variante von Rudbeckia fulgida, der Foerster den Namen "Goldsturm" gab. Dieser gut 60 Zentimeter hohe Sonnenhut mit schmalen, goldgelben Zungenblüten und einem fast schwarzen Röhrenblüten-Auge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer der beliebtesten Sommerstauden. Selbst in den USA wird sie unter ihrem deutschen Namen angeboten.
Geteilte Pflanzen, vermehrte Blütenfülle
Rudbeckien lassen sich leicht aus Samen vermehren. Anders als die rot-violetten Echinaceen sind die gelben Sonnenhüte Kaltkeimer. Um zum Keimen gelangen, müssen die Samen "stratifiziert", also Kälte ausgesetzt werden - entweder im Kühlschrank oder durch Aussaat bereits im Herbst. Wer sich die Mühe nicht machen möchte, bekommt in Gärtnereien für wenig Geld Jungpflanzen. Noch günstiger kann ein Blick in Nachbars Garten sein: Hat der schon Sonnenhüte im Sortiment, wird er sicher gerne welche abgeben, denn für eine optimale Blütenfülle sollten die Pflanzen alle vier bis fünf Jahre geteilt werden. Rudbeckien bevorzugen einen möglichst durchlässigen und gerne auch etwas feuchten Boden, man kann sie also durchaus in Wassernähe pflanzen.
Häufigste Arten neben R. fulgida sind der Raue Sonnenhut (R. hirta) und der Schlitzblättrige Sonnenhut (R. laciniata), die beide gelegentlich auch verwildern und dann an Böschungen, Straßenrändern oder auch Flussufern wachsen. In Süddeutschland und auch in Sachsen breitet sich vor allem der Schlitzblättrige Sonnenhut stellenweise stark aus. Um weiteres unbeabsichtigtes Verwildern zu vermeiden, sollte man auf ihren Anbau im Garten möglichst verzichten, wenigstens aber die Blütenstände jeweils vor der Samenreife entfernen.
An Beliebtheit im Garten stehen die Roten Sonnenhüte oder Igelköpfe den Rudbeckien kaum nach. Die Gattung Echinacea umfasst neun Arten, von denen der Purpur-Sonnenhut (E. purpurea) zweifellos die bekannteste ist. Neben ihrer Blütenpracht sind es die inneren Werte, die beim Purpur-Sonnenhut verfangen. Bei den Prärie-Indianern galt die Pflanze nahezu als Allheilmittel. Von Erkältungen und offenen Wunden bis zu Zahnschmerzen und Schlangenbissen reichte das Anwendungsspektrum.
Heilkraft aus der Pfahlwurzel
Tatsächlich enthalten fast alle Echinacea-Arten entzündungshemmende Stoffe, die Bakterien bekämpfen und das Immunsystem stärken. Die europäischen Siedler übernahmen das Medizinwissen der Ureinwohner und erst die Entwicklung moderner Antibiotika ließ das Wissen um die Heilkräfte des Sonnenhutes schwinden. In Europa, vor allem in Deutschland, blieb Echinacea als Heilpflanze allerdings immer recht beliebt. Von hier aus erlebt sie inzwischen eine weltweite Renaissance. Zum Einsatz kommen Pflanzensäfte und Auszüge aus den kräftigen Wurzeln sowie für Tees die Blätter. Neben dem Purpur-Sonnenhut (E. purpurea) werden auch der Schmalblättrige Sonnenhut (E. angustifolia) und der Bleiche Sonnenhut (E. pallida) verwendet.
Echinacea hat eine senkrechte Pfahlwurzel mit vielen Nebenwurzeln. Je nach Art und Sorte wird die Staude einen halben bis anderthalb Meter hoch. Neben den typischen rosa, roten und violetten Sorten gibt es auch weißblütige. Wie die Rudbeckien sind die Echinaceen gute Schmetterlingspflanzen, auch große Hautflügler - zum Beispiel Hummeln und die Blaue Holzbiene - nutzen diese Nektarquellen. Gerne fressen Vögel in den Wintermonaten an den Samenständen. (elg)
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