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Schwertlilien in Garten und Natur
Im Frühsommer mischt sich im Wollmatinger Ried bei Konstanz ein blaues Blütenmeer ins Grün der Pfeifengraswiesen. Zehntausende blauvioletter Blüten der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) stehen für kurze Zeit in voller Blüte und geben der Landschaft einen besonderen Reiz. Am Bodensee und Oberrhein hat die europäisch-asiatische Pflanze ihre westliche Verbreitungsgrenze. Von Deutschland und Norditalien bis ins westsibirische Flachland wächst sie auf wechselnassen und periodisch überschwemmten Böden wie Pfeifengraswiesen, moorigen Waldwiesen und entlang von Gräben.
Im Mai und Juni trägt die Sibirische Schwertlilie auf einem bis einen Meter hohen Stängel eine bis drei filigrane, blauviolette Blüten. Im Gegensatz zu anderen Iris-Arten weisen die Blätter nicht die übliche breite Schwertform auf, sondern sind grasähnlich und nur zwei bis sechs Zentimeter breit.
Sibirische Schwertlilien sind bundesweit stark gefährdet. Entwässerung von Wiesen und Mooren, Aufgabe extensiver Landnutzungsformen sowie Straßen- und Siedlungsbau führten vielerorts zum Verschwinden der Art. In der Rheinniederung hat ihr Bestand stark abgenommen, in der Schweiz gingen in den letzten 100 Jahren 70 Prozent der einstigen Verbreitung verloren. Daher kommen den Beständen in den großen Bodenseerieden mit zehn- bis hunderttausend Schwertlilien besondere Bedeutung zu.
Die blaue Iris mit der eleganten Blüte eignet sich gut als Zierpflanze, etwa als Staude für den Uferbereich des Gartenteiches. Im Gartenhandel sind deshalb die Wildform und noch häufiger die vielen Zuchtformen der Sibirischen Schwertlilie erhältlich. Ebenfalls ideal für Gartenteiche ist unsere häufigste heimische Iris, die leuchtend gelb blühende Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus). Sie fehlt bundesweit an kaum einem Grabenrand, Erlenbruch oder Gewässerufer.
Ihren wissenschaftlichen Namen hat die Schwertlilie von der griechischen Regenbogengöttin Iris. Insgesamt gibt es weltweit rund 250 wild wachsende Irisarten, ihr Vorkommen ist auf die gemäßigten und subtropischen Zonen der Nordhalbkugel beschränkt. Anders als Iris sibirica und Iris pseudacorus wächst die Mehrheit der Arten auf eher trockenen Standorten. In Deutschland kommen zwar noch einige trockenheits- und wärmeliebende Schwertlilienarten vor, sie sind aber wohl sämtlich Gartenflüchtlinge - wenn auch teils schon seit Jahrhunderten eingebürgert. Dazu zählt die an Weinbergsmauern wachsende Bunte Schwertlilie (Iris variegata), die Gras-Schwertlilie (Iris graminea), die Holunder-Schwertlilie (Iris sambucina) sowie die Deutsche Schwertlilie (Iris germanica) und Bastarde aus diesen Arten.
Als "Violwurtz" wird die Schwertlilie schon im Standard-Gartensortiment königlicher Güter (Capitulare de Villis) aus der Zeit Karls des Großen aufgeführt. Grund war weniger die Blütenpracht der Schwertlilie als vielmehr ihre Verwendung als Heilmittel. Bereits in der griechischen und römischen Antike schwor man auf den Veilchenduft getrockneter Iriswurzeln, mit denen Wein gewürzt wurde. Die medizinischen Anwendung der Irissalben und -öle reichte von Husten- und Durchfallbekämpfung über Empfängnisverhütung bis zur allgemeinen Schmerzbehandlung. Noch heute gelten Schwertlilienextrakte als probate Brech- und Abführmittel. Sie werden auch bei industriell hergestellten Zahnpflegemitteln, in Parfüms, Likören (Danziger Goldwasser) und Tabakmischungen verwendet.
Im Garten sind Schwertlilien recht unproblematische Gäste. Lediglich Staunässe sollte man vermeiden. Während Abkömmlinge der Wildarten Sumpfschwertlilie und Sibirische Schwertlilie reichlich große Samen produzieren, lassen sich die meisten Kultursorten nur vegetativ vermehren, also über Wurzelteilung. Die Irisblüte besteht aus sechs Blütenblättern, drei inneren "Domblättern" und drei äußeren Hängeblättern, die bei manchen Arten kamm- oder bartförmige Haare tragen. Das Farbspektrum reicht von weiß über gelb bis blau, violett, Mischtönen und mehrfarbigen Kombinationen, die Höhe von 15 Zentimetern bei den Zwergschwertlilien bis zu mehr als einen Meter.
Im Frühsommer mischt sich im Wollmatinger Ried bei Konstanz ein blaues Blütenmeer ins Grün der Pfeifengraswiesen. Zehntausende blauvioletter Blüten der Sibirischen Schwertlilie stehen für kurze Zeit in voller Blüte und geben der Landschaft einen besonderen Reiz. Mehr →