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Die Wiesenglockenblumen
Intensive Grünlandnutzung bedroht diese Wiesenpflanzen
Zu den Glockenblumen gehören in Deutschland 21 Arten, wovon einige als verwilderte Zierarten den Sprung aus unseren Gärten in die freie Natur geschafft haben. Die Glockenblumen (lat. campanula = kleine Glocke) sind in einem weiten Spektrum unterschiedlicher Biotope zu finden. Neben alpinen Arten gibt es Arten, die in lichten Wäldern, deren Säumen und Hecken vorkommen, sowie Arten der Trockenrasen, Wiesen, Weiden und Äcker. Mit der Vorstellung dieser Gattung soll die Aufmerksamkeit vor allem auf zwei "Wiesenglockenblumen" gelenkt werden, die in kontinuierlichem Rückgang begriffen sind und in unterschiedlichem Maße bereits Eingang in die Roten Listen der Bundesländer gefunden haben. Auf mäßig trockenen und mageren Frischwiesen wachsen Rapunzel-Glockenblumen (Campanula rapunculus) und die Wiesenglockenblume (in engeren Sinne Campanula patula), die bevorzugt auf extensiv genutzten Wiesen und Weiden zu finden sind. Im Jahr 2001 wurden die Glockenblumen zur "Staude des Jahres" gewählt.
Aussehen
Die Glockenblumen sind im Allgemeinen durch ihre verschiedenen Blautöne und die namensgebende Glockenform ihrer verwachsenen Blütenblätter sehr auffällig. Die Rapunzel-Glockenblume besitzt einen schmal-rispigen Blütenstand ohne eine Blattrosette am Stängelgrund, die Wiesenglockenblume dagegen einen relativ locker ausgebreiteten Blütenstand mit Grundrosette. Sie blüht von Mai bis Juli, die Rapunzel-Glockenblume etwa einen Monat später, von Juni bis August. Die Blüten beider Arten tendieren im Vergleich zu anderen Glockenblumen mit schmalen Blättern eher ins bläulich-rosafarbene.
Gefährdung
Die von Natur aus mäßig ertragreichen Wiesen-Standorte dieser Glockenblumen sind meist gut geeignet für den Anbau ertragreicher Futtergräser oder die Umwandlung in Ackerland. Diese früher moderat genutzten Wiesen haben somit durch Umwandlung, starke Düngung und Vielschnittnutzung ihr Gesicht zugunsten von relativ artenarmem, intensiv genutztem Wirtschaftsgrünland verloren.