Lederwanzen auf Ampferblatt - Foto: Helge May
Wenn der Ampfer Löcher hat...
Die Lederwanze (Coreus marginatus) im Porträt
Die vorherrschende Körperfarbe der Lederwanzen ist braun. Sie werden bis zu 16 Millimeter groß, sind länglich und werden nach hinten breiter. Das letzte Körpersegment ist stark dunkel gefärbt. Die Flügelränder an den Seiten der Wanze sind breit und geben ihr deshalb ihren zweiten geläufigen Namen Randwanze. Durch häufiges Sonnenbaden sind die Tiere im Spätherbst meist dunkelbraun bis schwarz im Farbton.
Lebensweise und Vorkommen
In Deutschland kommen rund 900 verschiedenen Wanzenarten vor, in Europa sind es rund 3000, weltweit sogar 40.000. Die bei uns sehr häufige Lederwanze lebt an verschiedenen Ampfer- und Knöterichpflanzen. Sie hält sich hier sehr gerne oben auf den Pflanzen auf, um an den Gefäßen der Pflanzen zu saugen. An diesen Pflanzenarten findet auch die Eiablage statt.
Gut zu wissen
Zwischen dem mittleren und hinteren Beinpaar besitzen alle Wanzen kleine Stinkdrüsen. Diese Sekrete (Pheromone) dienen der Kommunikation um zu Signalisieren: Bereit für die Paarung oder bereuit für einen Kampf mit einem Artgenossen.
Was kann ich tun? Den Tieren hilft es im Garten typische Pflanzen der Knöterich- und Ampfersorten als eigene kleine Wanzenbeete anzupflanzen. Dadurch haben die Tiere nicht nur die Möglichkeit sich zu ernähren, sondern auch die Eier für die nächste Generation an den Futterpflanzen abzulegen.
Das steht auf dem Speiseplan
Wanzen haben sehr stabile Mundwerkzeuge, mit denen sie feste Pflanzen zum Saugen öffnen können. Dabei werden die stielartigen Mundwerkzeuge ausgefahren und ein kleines Loch in die Pflanzenoberfläche gesägt. Die erwachsenen Tiere bevorzugen die Fruchtsäfte von unreifen Früchte ihrer Wirtspflanzen. Diese können Himbeeren und Brombeeren sein. Die Lederwanzen saugen ebenfalls an Heckensträuchern, verschiedenen Stauden, Disteln und Weidenröschen. Auf den Pflanzen bleiben kreisrunde rote Flecken zurück. Die jüngeren Larven saugen an den Blättern der Pflanzen.
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