Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Warum Parasiten an Parasiten parasitieren
Die faszinierende Welt der Insekten
Parasiten machen sich die Körpersubstanz ihrer Wirte zunutze, um sich daran zu laben. Doch haben Sie gewusst, dass auch Parasiten selbst Parasiten haben können?
Dieses Phänomen können wir in der Insektenwelt beobachten. Stellen Sie sich die Larve einer Holzwespe vor, die genüsslich in einem Baumstamm Holz kaut und an nichts Schlimmes denkt. Nun taucht eine Schlupfwespe auf und „lauscht“ mit ihren Fühlern an der Oberfläche des Baumstammes. Unglaublich, aber die Schlupfwespe spürt das Nagen der Larve und bohrt daraufhin ihren filigranen Eilegebohrer zielgenau mehrere Zentimeter durch das harte Holz. Sie trifft auf die Larve, bohrt diese an und legt ein Ei in ihren Körper.
Die Larve bekommt von dem Geschehen kaum etwas mit und würde sich bis zur Verpuppung weiterentwickeln. Erst dann würde der Parasit auch die lebensnotwendigen Organe der Larve fressen, was zum Tode des Wirtes führt. Wenn da nicht der Hyperparasit, eine andere Schlupfwespenart, wäre, der das Geschehen genau beobachtet hat. Gleich nachdem die Schlupfwespe wegfliegt, nutz der Hyperparasit ihr Bohrloch, um nun ein eigenes Ei an der Larve zu platzieren.
Aus dem Ei der ersten Schlupfwespe schlüpft bald eine kleine Larve, die sich im Körper der Holzwespenlarve entwickelt. Der Hyperparasit befällt nun selbst die Schlupfwespenlarve und wird am Ende von den drei Larven als Einziger überleben.
Das Reich der Insekten mag zwar klein sein und sich überwiegend im Verborgenen abspielen. Doch ein Blick in diese Welt offenbart nicht selten unglaubliche Naturphänomene.
Für Rückfragen:
Julian Heiermann
NABU-Tierexperte
Tel. 030-284 984 1616
Julian.Heiermann@NABU.de
Diesen Artikel finden Sie auch in der Zeitschrift „kraut & rüben - Magazin für biologisches Gärtnern und naturgemäßes Leben", mit dem der NABU im Dezember 2009 eine Kooperation gestartet hat. Julian Heiermann erzählt in jeder monatlichen Ausgabe eine „tierische Geschichte".