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Die Gemeine Blutzikade im Porträt
Die Gemeine Blutzikade (Cercopis vulnerata) ist völlig harmlos und saugt nur an Pflanzen. Der Name des neun bis elf Millimeter großen, schwarzen Tieres kommt von dem auffallend roten Muster auf den Flügeln, die dachförmig zusammengelegt werden. Die Blutzikade ist insgesamt recht häufig, sie kommt vor allem im Süden und in der Mitte Deutschlands auf nahezu jeder Wiese und an hochgrasigen Wegrändern vor. In den letzten Jahren hat sie sich nordwärts bis nach Süd-Dänemark verbreitet.
Die Blutzikade gehört zu den Schaumzikaden, deren Larven in einem Schaumnest leben, der von Kindern landläufig als „Kuckucksspucke“ bezeichnet wird. Der klebrige Schaum schützt die Larven vor Feinden und vor Austrocknung. Die Larven der Blutzikade leben unterirdisch an Wurzeln in nicht zu trockenen Magerrasen, Weiden, Waldlichtungen und Weg- und Grabenrändern, sogar in Gärten, allerdings kaum auf Mähwiesen. Blutzikaden überwintern als Larven im Boden in 10 bis 15 Zenitmetern Tiefe. Anfang Mai bis Juli sind dann die rotschwarzen Tiere zu sehen.
Die Blutzikade ist eine gute Springerin, eine Fähigkeit, die ihr häufig das Leben rettet. Mit ihrer Warnfärbung täuscht sie Giftigkeit lediglich vor. Bei Gefahr scheidet sie aus den Fußspitzen eine übelriechende, jedoch offenbar ungiftige Flüssigkeit aus, sodass dem Räuber der Appetit vergeht. Wie viele Zikaden singt auch die Blutzikade mit einem besonderen Organ, dem Tymbal, das an der Basis des Hinterleibrings liegt. Die Männchen schlagen dabei kräftig mit den Flügeln. Manchmal werden die Weibchen mit den Vorderflügeln betrillert. Für menschliche Ohren ist der Gesang zu leise, um ihn wahrzunehmen.
Zikaden sind jedem von Reisen in die Tropen bekannt. Das dortige ohrenbetäubende Zirpen kann zwar störend sein, aber es ist auch schön, eben ferienmäßig tropisch. Die Sänger sind die mehrere Zentimeter großen Singzikaden, ein Name, der vergeben wurde, als noch nicht bekannt war, dass die Kleinzikaden auch singen. Weltweit gibt es etwa 40.000 Zikadenarten, darunter 2.500 Schaumzikaden, in Mitteleuropa sind es 800 Kleinzikadenarten. Sie saugen an den Leitungsbahnen der Pflanzen mit zuckerreichem Saft.
Korrekturhinweis: Laut Presseinformation des „Kuratorium Insekt des Jahres“ hat es die Blutzikade bisher nordwärts nur bis zum Nord-Ostsee-Kanal geschafft , den „sie wohl aufgrund ihrer schlechten Flugfähigkeit nicht überqueren kann“. Dieser Stand ist jedoch überholt. User Horst Jux machte die NABU.de-Redaktion darauf aufmerksam, dass er die Blutzikade bereits „seit fünf Jahren in und um Flensburg“ fotografiert. Das Insekt des Jahres 2009 ist also schon bis zur dänischen Grenze und darüber hinaus gelangt. Im südlichen Dänemark wurde die Blutzikade laut Entomologisk Forening i Kobenhavn erstmals 2006 nachgewiesen.
Mehr zur Blutzikade
Die Blutzikade lässt sich leicht durch ihre auffällige Färbung in rot und schwarz erkennen. Sie gehört zu den oft nur wenige Millimeter großen Kleinzikaden und zu den Schaumzikaden. Die Blutzikade wurde 2009 zum Insekt des Jahres gekürt. Mehr →
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