Kaisermantel (Weibchen) - Foto: Krzysztof Wesolowski
Silberstrich und Veilchenfan
Der Kaisermantel (Argynnis paphia) im Porträt
Der Kaisermantel ist der größte heimische Perlmutterfalter und gehört zur Familie der Edelfalter. Er kommt vor allem an sonnigen Waldrändern und -lichtungen mit reichhaltigem Blütenangebot vor. Die Männchen haben dunkelbraune Duftschuppen auf ihren Vorderflügeln. Bei der Balz strömt ihr Duft aus und macht die Weibchen paarungsbereit.
Merkmale des Kaisermantels
Mit 55 bis 65 Millimetern Flügelspannweite zählt der Kaisermantel zu den eher großen Tagfaltern. Die Flügel-Oberseiten der Männchen sind orange-hellbraun gefärbt mit schwarzen Punkten. Der Kaisermantel wird auch als „Silberstreif“ bezeichnet und verdankt diesen Namen den zwei kurzen und einem langen silbrigen Streifen auf den Unterseiten seiner moosgrünen Hinterflügel. Die Duftschuppen der Männchen sind als dunkelbraune Streifen auf den Flügeladern sichtbar.
Die Weibchen erscheinen gelegentlich in einer grünlich grauen Farbgebung. Von dem sehr ähnlichen Großen Perlmutterfalter unterscheidet ihn seine außen geschwungene Flügelspitze. Außerdem hat der Große Perlmutterfalter silbrige Punkte statt Streifen auf den Flügelunterseiten.
Lebensweise und Vorkommen
Dost und Disteln, Brombeeren und Baldrian – im sonnigen Wald und an Lichtungen sind sie die Lieblingspflanzen des Kaisermantels. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Mitteleuropa über gemäßigte Gebiete in Asien (zum Beispiel Russland und China) bis nach Japan. Auch in Teilen Nordafrikas ist er anzutreffen. Er fliegt von Juni bis September.
Das steht auf dem Speiseplan
Erwachsene Falter saugen besonders gern Nektar an Brombeerblüten, Skabiosen und Disteln (Nickende Distel und Kratzdisteln). Dort lassen sie sich oft lange zum Trinken nieder und können dann in Ruhe gut beobachtet werden. Die Raupen des Kaisermantels ernähren sich bevorzugt von Veilchen-Arten, wie Wald-Veilchen und Raues Veilchen.
Gut zu wissen:
Die Eier legt das Kaisermantel-Weibchen nicht an der Futterpflanze (vor allem Veilchen-Arten), sondern ganz in der Nähe einzeln in den Borkenritzen eines Baumes ab. Noch im Sommer schlüpfen dort die Raupen und sie überwintern dort gut geschützt mit leerem Magen. Erst im Frühjahr wandern die Raupen zu ihrer ersten Mahlzeit, wahrscheinlich weist ihnen dabei der Veilchen-Duft den Weg.
Wie kann ich helfen? Einen NAturgarten anlegen, mit Veilchen in der Nähe von Bäumen mit strukturreicher Rinde. Damit bietet man den Weibchen Möglichkeiten zur Eiablage und den Raupen Nahrung. Auch Wasserdost, Baldrian und Schmetterlingsflieder ziehen die Falter an.
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