Der prächtige Schwalbenschwanz verdankt seinen Namen ... - Foto: Antje Schultner
Ritter und Flugkünstler
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Der Schwalbenschwanz gehört zu den Ritterfaltern, einer der 14 Schmetterlingsarten. Weltweit gehören 550 Arten zu den Ritterfaltern. Diese sind häufig sehr groß, und so zählt auch der Schwalbenschwanz mit seinen acht Zentimetern Spannweite zu den größten Faltern, die wir in Deutschland beobachten können.
Merkmale des Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz ist weißlich-gelb und hat eine deutliche, schwarze Musterung. Die Hinterflügel sind verlängert und erinnern an die Schwanzfedern von Schwalben. Die Innenränder ziert ein kleiner, runder, roter Fleck. Die Raupe ist zunächst schwarz mit einem hellen Fleck. Sie wird später leuchtend grün mit schwarzen, rot punktierten Querstreifen.
Lebensweise und Vorkommen
Der Papilio machaon ist weltweit in vielen Unterarten und Formen verbreitet, von Europa und Nordafrika über das gemäßigte Asien und Japan bis nach Nordamerika. Stets bevorzugt er offenes Gelände und Wiesen. Wegrandblüten wie Kratzdistel, Rotklee oder Löwenzahn bieten ihm eine optimale Nektarquelle.
Zur Eiablage sucht der Schwalbenschwanz gelegentlich auch Gemüse- oder Kräutergärten mit Doldenblütlern wie Wilde Möhre oder Fenchel auf.
Das steht auf dem Speiseplan
Die Hauptnahrungsquelle der Raupen sind Doldenblüter, zum Beispiel Wilde Möhre, Fenchel, Dill und Giersch. Die Falter hingegen sind auf keine bestimmte Blütenpflanze spezialisiert.
Gut zu wissen
Um sich vor Fressfeinden zu schützen, greifen die Raupen zu kleinen Tricks: Sie stülpen bei Gefahr eine sogenannte Nackengabel aus, die sich zwischen Kopf und Brustbereich befindet. Diese Nackengabel wirkt nicht nur durch die grelle Färbung abschreckend, sondern verfügt auch über Drüsen, die einen unangenehmen Geruch absondern und dem Feind den Appetit somit gänzlich verdirbt.
Wie kann ich helfen? Wer in seinem Garten mehr auf Wildpflanzen wie Doldenblütler setzt und speziell Wilder Möhre, Dill und Giersch einen Raum gibt, sorgt für ein reiches Nahrungsangebot und kann sich über den hübschen Schwalbenschwanz als Gartengast freuen.
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