Die Oberseite der Flügel ist leuchtend bunt - Foto: Helge May
Prachtkerl und Trommelkünstler
Der Kleine Fuchs (Aglais urticae)
Der Kleine Fuchs gehört zu der großen Familie der Edelfalter. Hier finden sich viele der bekanntesten und farbeprächtigen Schmetterlinge, wie das Tagpfauenauge und der Admiral. In Deutschland gibt es fast 200 verschiedene Tagfalter, weltweit sind es 6000 Arten. Tagfalter halten die Flügel beim Sitzen meist geschlossen und nach oben zusammengeklappt.
Merkmale des kleinen Fuchs
Die Flügelspannweite des Kleinen Fuchs beträgt rund vier bis fünf Zentimeter. Seine Flügel sind gefärbt, die Oberseite ist mit dunklen Flecken versehen. An den Flügelspitzen befindet sich jeweils ein weißer Fleck, und die Flügelränder sind geschmückt von einer Reihe blauer Punkte. Die Unterseite der Flügel ist dunkel. Auch der Körper des Schmetterlings ist dunkel und stark behaart.
Lebensweise und Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Kleinen Fuchs ist sehr groß. Er ist sowohl in ganz Europa, als auch in Asien zu Hause, bis in Höhen von 3.500 Metern. Entsprechend vielfältig ist auch sein Lebensraum, so kommt er in den Bergen ebenso wie im Flachland vor. Hier ist er überwiegend an Waldrändern, in offenen Landschaften, Parkanlagen und Gärten zu finden.
Die Weibchen legen bis zu 200 grüne Eier in großen Gelegen der Blattunterseiten ab. Die jungen Raupen fressen bis zur letzten Häutung in selbst gesponnenen Gespinsten, während erwachsene Raupen meist einzeln oder in kleinen Gruppen anzutreffen sind.
Das steht auf dem Speiseplan
Die Raupen des Kleinen Fuchs ernähren sich vorwiegend von den Blättern der Brennnessel. Die Schmetterlinge ernähren sich vom Nektar einer Vielzahl unterschiedlicher Blütenpflanzen. Zu den bevorzugten Pflanzen zählen Wasserdost und Kratzdisteln.
Gut zu wissen:
Auf Berührungen und Erschütterungen reagiert der Kleine Fuchs empfindlich: Sofort rollt er sich zusammen und lässt sich fallen. Auch die Brautschau des Kleinen Fuchs ist bemerkenswert: Hat das Männchen eine passende Dame entdeckt, folgt er ihr und versucht, mit seinen Fühlern auf ihren Flügeln zu trommeln. Jetzt beginnt eine gesellige „Verfolgungsjagd“, wobei man aus der Nähe das Trommeln des Männchens deutlich hören kann.
Wie kann ich helfen? Wer einen Garten hat, hilft dem Kleinen Fuchs am besten mit wilden Ecken. Brennnesseln an sonnendurchfluteten Stellen fressen die Raupen am liebsten. Und den erwachsenen Faltern bieten heimischen Nektarpflanzen, zum Beispiel Klee oder Flockenblumen, ausreichend Nahrung.
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