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Bei milden Temperaturen sind auch im Herbst Schmetterlinge unterwegs
Fällt der Herbst sonnig und warm aus, sind bei uns vielerorts selbst im November noch Schmetterlinge zu beobachten. Am häufigsten ist dann ist nach Angaben Jürgen Hensles von der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen der Admiral.
Bei diesem schwarz-orangerot gemusterten Wanderfalter ist dann die dritte Generation des Jahres geschlüpft, wobei sich viele Tiere schon auf den Weg in südliche und südwestliche Winterquartiere machen. Die Ziele, so Jürgen Hensle, liegen „vor allem im nichtmediterranen Osten Frankreichs und am südlichen Alpenrand, vielleicht auch noch in der Poebene“, außerdem in der Nordschweiz, im Osten Österreichs, an der Küste von Nord- und Ostsee sowie im Einzugsbereich von Rhein und Donau. „Vor allem in der südlichen Oberrheinebene kann der Admiral dann so häufig sein, wie sonst das ganze Jahr nicht.“
In besonders warmen Lagen wird im Laufe des Novembers sogar noch eine vierte Admiral-Generation schlüpfen. Derzeit ist noch kaum bekannt, wo diese überall auftritt. Die Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen freut sich deshalb über Fundmeldungen jeder Art, auch von Eiern und Raupen. Die Meldungen können direkt im Internet bei www.science4you.org eingegeben werden. „Um die zugewanderten Falter von solchen unterscheiden zu können, die vor Ort geschlüpft sind, sollte stets auf den Erhaltungszustand der Tiere geachtet werden“, rät Jürgen Hensle. Zugewanderte Falter sehen von Tag zu Tag „abgeflogener“ aus, die frisch geschlüpften Falter der allerjüngsten Generation dagegen wirken fast makellos und kräftig gefärbt. Dieser Erhaltungszustand sollte auch in Worten im Meldeformular angegeben werden.
Auch die Distelfalter machen sich nun auf den Weg nach Süden und nach Westen. Ihre Zahl schwankt allerdings sehr stark. Zuletzt waren 2009 im Frühjahr geradezu unglaubliche Mengen dieser hübschen Wanderfalter nach Mitteleuropa eingeflogen. In den Folgejahren dagegen und auch 2012 waren vergleichsweise wenige Distelfalter zu sehen; dementsprechend rar sind sie jetzt im Herbst.
Ebenfalls noch bis in den November unterwegs sind die gelb gefärbten Wanderfalterarten Postillon und Goldene Acht. Mit etwas Glück lassen sich neben den Wanderfaltern auch einzelne fliegende Exemplare jener Arten beobachten, die bei uns zwischen Holzstapeln, auf Dachböden und anderen Schlupfwinkeln den Winter verbringen werden. Dazu gehören Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, C-Falter und Zitronenfalter. „Mancherorts kann auch noch der Kleine Kohlweißling oder die Gammaeule angetroffen werden. Novemberfalter dieser Arten oder sogar Raupen von Gammaeule, Tagpfauenauge und Kleinem Fuchs sind natürlich stets von Interesse“, betont Jürgen Hensle.