Foto: Christoph Bosch
Flugkünstler im Mosaikkleid
Porträt der Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
Weltweit gibt es 5700 Libellenarten. Sie alle zeichnen sich durch einen außergewöhnlichen Flugapparat aus. Die Fähigkeit, ihre beiden Flügelpaare auch unabhängig voneinander zu bewegen, ermöglicht es ihnen, abrupte Richtungswechsel zu vollziehen, in der Luft stehen zu bleiben oder sogar rückwärts zu fliegen.
Merkmale der Blaugrünen Mosaikjungfer
Mit einer Flügelspannweite von neun bis elf Zentimetern und einer Länge von bis zu 8 Zentimetern ist die Blaugrüne Mosaikjungfer unser größter heimischer Vertreter der Mosaikjungfern. Die Brustvorderseite ist dunkel mit zwei breiten gelben Flecken. Beide Geschlechter haben eine leuchtend grüngelbe Brust mit dunklen Seitenbinden. Die Seitenbinden sind ein relativ sicheres Unterscheidungsmerkmal zu den weiteren Mosaikjungfern-Arten.
Lebensweise und Vorkommen
Bei der Wahl des Lebensraums ist die Blaugrüne Mosaikjungfer wenig anspruchsvoll, sie besiedelt langsam fließende und kleine, stehende Gewässer und ist häufig auch am Gartenteich zu finden. Selbst in Regentonnen wurden ihre Larven schon gefunden, wo sie sich sogar vollständig entwickeln konnten. Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist in weiten Teilen Europas, Asien, Nordafrika, insbesondere in Mittel- und Nordeuropa, verbreitet. Sie bevorzugt dabei stehende Gewässer wie Teiche und Tümpel sowie kleinere Seen mit entsprechender Vegetation. Fliessende Gewässer hingegen werden gemieden. Die Blaugrüne Mosaikjungfer kann sich schwierigen Umgebungen sehr gut anpassen. Selbst an kleinsten Gewässern ist sie anzutreffen.
Das steht auf dem Speiseplan
Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist ein Flugjäger und ernährt sich räuberisch von Mücken, Fliegen und anderen geflügelten Insekten. Dabei sucht sie ihre Beute nicht von einer Ansitzwarte aus, sondern erbeutet sie mit ihren Fängen im aktiven Suchflug. Nicht selten erbeutet sie auch andere Libellenarten. Die Larven sind Lauerjäger und ernähren sich im Wasser von Kleinstlebewesen, gegen Ende der Larvalzeit auch von Kaulquappen und kleinen Fischen.
Gut zu wissen:
Auffällig sind die großen Facettenaugen, die bei einigen Libellenarten aus bis zu 30.000 Einzelaugen bestehen. Zwischen den Komplexaugen liegen auf der Kopfoberseite außerdem drei kleine Punktaugen, die als Gleichgewichtsorgan und zur Kontrolle schneller Flugbewegungen dienen.
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