Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Insekten-Nisthilfen selbst anfertigen
Anleitungen für verschiedene Insektenhotels
Mit der Video-Anleitung ein Insektenhotel bauen
Neu: Bauanleitung Mündener Hornissennistkasten
Insektenquartiere und Nisthölzer lassen sich problemlos selbst herstellen. Die erste abgebildete Ausführung ist eine Zierde auf jedem Balkon oder an einer Wand in Terrassennähe. Sie ist bestückt mit rund acht Zentimeter langen Holunderabschnitten (Mark erst trocknen lassen), Rundhölzern von Besen- und Schaufelstielen, sowie zugeschnittenen Holzklötzen. Die Bohrungen haben einen Durchmesser von drei bis sechs Millimetern, die Tiefe entspricht der vollen Bohrerlänge. Aufhängung an der Hauswand mit zwei Alulaschen.
Die Ausführung einer Wildbienen-Nisthilfe richtet sich nach dem Material, das einem zur Verfügung steht. Ich bin immer auf der Suche nach günstigen Reststücken. Hier sind es acht Zentimeter dicke Balkenstücke, die mit einem Dach versehen wurden. Auch hier dient eine Lasche aus Alu-Blech zur Aufhängung. Der Wildbiene, die ständig auf der Suche nach einer Nistgelegenheit ist, ist es natürlich egal, welche Form genau die Nisthilfe nun hat.
Gemeinsam Insektenvielfalt erhalten!
Die Zahl der Insekten geht immer mehr zurück – mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben vorzugehen!
Jetzt Insekten-Patenschaft übernehmen!Ton im Holzgehäuse
So ein Tonklotz (15 mal 30 Zentimeter) ist im Bastelgeschäft erhältlich. Der Ton ist für Töpferarbeiten gedacht. Die Löcher werden mit einer Stricknadel, mit Nägeln oder Ähnlichem von unterschiedlichem Durchmesser eingedrückt. Nach einigen Tagen sollte man die Löcher noch einmal mit Drehbewegung nacharbeiten.
Das passende Holzgehäuse ist außen mit einer umweltfreundlichen Farbe gestrichen, das Dach mit Dachpappe belegt. Da der Ton nach einigen Tagen etwas schrumpft, Luftspalte dann von außen mit einem Holzrahmen verdecken.
Hier sieht man erneut, dass beim Bau von Nisthilfen für Wildbienen der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. In ein Holzgehäuse wurden zwei so genannte Wabenhölzer (von Pfahlbohrmuscheln durchlöcherte Stücke – gibt es im Zoofachhandel) eingebaut und der Freiraum in der Mitte mit Lehm gefüllt. In den Lehm werden Löcher eingedrückt.
Es gibt auch Wildbienenarten, die sich ihre Nistgänge selber graben. Hierzu kann man mageren Lehm verwenden, der durch einen höheren Sandanteil nicht zu hart wird. Idealerweise sollte der Lehm nach dem Durchtrocknen noch mit dem Fingernagel bearbeitbar sein, ohne, dass das Material gleich zerbröselt.
Nisthilfen aus Bambusabschnitten
Für dieses Modell wird Bambusrohr in etwa acht Zentimeter lange Stücke gesägt. Die vordere Schnittfläche, also der Eingang, wird sauber entgratet.
Sollte sich im vorderen Bereich ein Knoten befinden und die Tiefe zu gering sein (Minimum sind sechs Zentimeter), wird mit einem Bohrer tiefer gebohrt. Der Bohrerdurchmesser richtet sich nach dem Durchmesser des Bambusrohres. Die Größe des Holzgehäuses richtet sich nach der Menge der zur Verfügung stehenden Bambusabschnitte.
Das hintere Ende des Bambusrohrabschnittes braucht nicht verschlossen zu sein, da die Rohrstücke in zum Beispiel einen frostsicheren Fliesenkleber eingebettet werden. Das fertige Holzgehäuse dazu mit der Vorderseite nach oben auf einen Tisch legen und dann eine etwa zwei Zentimeter dicke Schicht Fliesenkleber einfüllen. Dabei bitte darauf achten, dass ein Kleber auf Zementbasis ohne chemische Zusätze verwendet wird. Danach alle Bambusabschnitte in den Kleber eindrücken. So wird verhindert, dass Spechte die Bambusabschnitte herausziehen, um an die in den Hohlräumen befindlichen Wildbienenmaden zu gelangen.
Gitterziegel als Wildbienen-Nisthilfe
So ein preiswerter Gitterziegel lässt sich sehr gut zu einer Nisthilfe für Wildbienen umfunktionieren. Sehr schön für die Arbeit mit Kindern. Der Arbeitsvorgang (im Bild von links nach rechts):
Öffnungen am Gitterziegel – aus dem Baumarkt – haben einen sehr scharfen Grat. Wegen Verletzungsgefahr wird der Grat mit einer alten Raspel entfernt.
Nachdem der Grat entfernt wurde (2. Ziegel), werden links und rechts oben zwei Löcher mit einem Steinbohrer (je nach Drahtstärke) gebohrt. Für die Aufhängung wird ein starker Draht gebogen und die Enden in die Löcher gesteckt.
Nun mischt man Lehm mit Wasser zu einem zähen Brei an. Diesen Lehmbrei drück man mit Hilfe von zum Beispiel passenden Holzstückchen in die Löcher. Einige Löcher (3. Ziegel) lässt man offen. Dort kann man Bambusrohrabschnitte einarbeiten, die einige Zentimeter vorstehen. Diese Bambusrohrabschnitte werden von einigen Wildbienenarten bevorzugt.
Nun werden in den noch weichen Lehm mit Hilfe von Nägeln, Stricknadeln oder Rundholz Löcher von ungefähr zehn Zentimetern Tiefe (Durchmesser überwiegend drei bis sechs Millimeter) mit einer Drehbewegung eingedrückt.
Wichtig: Die Löcher müssen mit dem entsprechenden Hilfsmittel zunächst ganz durchgestoßen werden, da sonst beim Herausziehen die Löcher teilweise wieder zusammenfallen (Luftpumpeneffekt). Wenn alle Löcher durchgestoßen sind, werden an der Rückseite die offenen Löcher wieder mit Lehm verschlossen. Löcher nach einiger Zeit noch einmal mit Drehbewegung nacharbeiten.
Basteln mit Kindern
Solche stolze Gesichter von Kindern sind der Lohn, wenn man mit ihnen eine Nisthilfe in Kindergärten oder Schulen oder auf Straßenfesten bastelt.
Vorgehensweise: Im Spätherbst werden Holunderstängel geschnitten, dann von Blättern und Seitentrieben befreit. Da die Stängel noch sehr weich sind, können sie anschließend mit einer Rosenschere auf Länge einer Konservendose geschnitten werden.
Da das Mark der Holunderabschnitte zum Aufbohren noch zu weich ist (keine sauberen Löcher), müssen diese etwa drei Monate trocknen. Wenn das Mark trocken ist, wird es mit einem entsprechendem Bohrer (Tiefe gleich Bohrerlänge) ausgebohrt.
Der Bohrerdurchmesser richtet sich nach dem Durchmesser des Holunderabschnittes (Markdurchmesser). Die Abschnitte werden mit der Öffnung nach vorne in die Dose gesteckt. Sie sollten recht stramm sitzen, damit sie nicht von Vögeln herausgezogen werden können. Mit einer Aufhängelasche (oder Draht) versehen, kann die Dose von außen mit einer umweltfreundlichen Farbe gestrichen werden.
Markhaltige Pflanzenstängel
Als Nisthilfe für etliche Solitärbienen und -wespen kann man auch einfach markhaltige Pflanzenstängel anbieten. Die Insekten legen darin ihre Brutkammern an.
Etwa 50 Zentimeter lange Stängel von Brombeere, Holunder, Sommerflieder oder Heckenrose werden im Herbst geschnitten, von Blättern und Seitentrieben befreit und über den Winter unter einem Dach getrocknet.
Im März werden etwa 10 bis 15 Stängel gebündelt und in etwa 45 Grad Schräglage (Regenwasserabfluss) an Zäunen, Wänden oder Baumstämmen befestigt.
Das Mark der Stängel nagen Blattschneider- und andere Wildbienen selbst aus. Etwa alle drei Jahre (Erfahrung) werden die Stängel ausgetauscht. In einem gesunden Garten sind außerdem totes Holz, morsche Wurzeln und Baumstümpfe keine Fremdkörper, sondern Lebensraum für viele Nützlinge, auch für unsere Wildbienen.
Überwinterungs-Quartier für Florfliegen
Bekannt auch unter dem Namen Gold- oder Perlauge ist die Florfliege ein natürlicher Feind der Blattläuse und der Milben. Eine einzige Florfliegenlarve kann innerhalb ihrer zweiwöchigen Entwicklungsphase 400 bis 500 Blattläuse vertilgen.
Florfliegen benötigen von Mitte September bis ins Frühjahr hinein ein schützendes Quartier, weil sie als ausgewachsene Tiere überwintern. In einer Höhe von anderthalb bis zwei Metern wird das Quartier mit der Lamellenvorderseite windabgewandt angebracht.
Dieser Holzkasten hat die Maße 30 mal 30 mal 30 Zentimetern. Die Vorderwand besteht aus schräg angenagelten Dachlatten. Bevor das Dach angeschraubt wird, füllt man den Innenraum – sehr locker – mit Weizenstroh. Das Dach wird mit Dachpappe benagelt. Da die Florfliegen rötliche Farben bevorzugen, wurde dieser auffällige Außenanstrich gewählt.
Mündener Hornissennistkasten
Bauanleitung zum Download
Wegen des Mangels an geeigneten natürlichen Nisthöhlen in alten Bäumen suchen Hornissen für den Nestbau gerne Vogelnistkästen, Rollladenkästen, alte Scheunen, Dachböden, Schuppen, Hochsitze oder leer stehende Bienenstöcke auf. Einige dieser Nistorte, wie beispielsweise Vogelnistkästen, sind für eine optimale Entwicklung des Volkes jedoch ungeeignet, andere wie Rollladenkästen führen unter Umständen zu Interessenskonflikten zwischen dem Menschen und seinen Untermietern. Daher wurde der „Mündener Hornissennistkasten“ als spezielle Nisthilfe für diese interessanten Insekten entwickelt, um den Mangel an geeigneten Großhöhlen zu beheben. Er hat sich in der Praxis sowohl bei der selbständigen Ansiedlung als auch bei der Umsiedlung von Völkern bewährt.
Online bestellen:
NABU aktiv: Wohnen nach Maß [...]
Das Bauen und Anbringen von Nisthilfen dient dem Artenschutz und eignet sich hervorragend, um Kinder und Jugendliche mit unserer heimischen Tierwelt und ihren Gefährdungen vertraut zu machen. Erfahren Sie in dieser [...] mehr →
NABU aktiv: Bienen, Wespen und [...]
Schnell wird alles, was im Sommer um die Kaffeetafel brummt, als hungrige Wespe identifiziert. In den meisten Fällen reagieren die Menschen ablehnend, oft sogar panisch. Dabei sind Bienen, Wespen und Hornissen für die [...] mehr →
Wildbienenhotel Pinta
Bienen sind als Bestäuber für viele Pflanzen überlebenswichtig und leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Nahrungsmittelproduktion. Ein Großteil unserer heimischen Wildbienenarten sind jedoch im Fortbestand bedroht. [...] mehr →
Viele Wildbienen-Nisthilfen bringen leider nicht den erwünschten Nutzen, manche können sogar schaden. Schuld daran sind ungeeignete Materialien und Bauweisen. Wie macht man es also richtig? Hier erfahren Sie, wie man die wirkungsvollsten Bienenhäuser baut. Mehr →
Wer Wildbienen im Garten ein Zuhause bieten will, sollte nicht nur auf die Optik achten. Eine falsch zusammengestellte Nisthilfe schadet den Bienen mehr, als sie ihnen hilft. Der Wildbienenexperte erklärt, was man vermeiden sollte und wie es richtig geht. Mehr →
Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen unserer Natur. Viele Insekten, die auch in unseren Gärten vorkommen, profitieren davon. Lassen Sie Raum für alte Baumstämme, Totholzhecken, Stängel oder Laubhaufen! Mehr →
Ohne Wild- und Honigbienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. Wer einen Garten hat, der kann viel für den Erhalt der nützlichen Insekten tun. NABU-Bienenexpertin Melanie von Orlow erklärt, wie das am besten geht. Mehr →
Nicht nur wir Menschen schlemmen gern, auch Insekten brauchen reichlich Nahrung. Leider gibt es in unserer Landschaft für Biene, Hummel und Co. immer weniger Nahrungsangebote – Zeit, das zu ändern! Dafür können wir alle etwas tun, zum Beispiel mit einem blütenreichen Insektenbuffet für Balkon oder Garten. Mehr →
Um den Insektenschwund zu stoppen, müssen wir die negativen Auswirkungen vor allem der modernen Landwirtschaft sowie der Lebensraumzerstörung und -verschlechterung durch andere Verursacher bekämpfen. Im Kleinen kann aber auch jede(r) einzelne direkt etwas tun, zum Beispiel im Garten. Mehr →