Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!14 unglaubliche Fakten …
… zu ganz normalen Insekten und wie sie unser Leben verändern
Wir haben 14 beeindruckende Insektenfakten zusammen getragen und zeigen, warum wir den Kleinsten im Garten größeren Respekt zollen sollten:
1. Wenn es keine Insekten mehr gibt, werden wir blind
Viele der Kulturpflanzen, die Vitamine C und E produzieren, wachsen nur, wenn sie von Insekten bestäubt werden. Auch die Produktion von Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A ist nicht nur für die Entwicklung der Augen und das Sehen an sich verantwortlich, sondern auch für andere lebenswichtige Funktionen des Körpers, wie zum Beispiel die Entwicklung des Nervensystems, die Bildung der roten Blutkörperchen und den Eiweißstoffwechsel. Ein Mangel verursacht Infektionsanfälligkeit, trockene Haut und Haare, Nachtblindheit und verringertes Sehvermögen. Alarmierend: Durch den zunehmenden Rückgang der bestäubenden Insekten ist ein Verlust von 40 Prozent der pflanzlich erzeugten essentiellen Nährstoffe zu befürchten.
2. Dank der Insekten haben wir sauberes Trinkwasser
Insekten und Insektenlarven sorgen dafür, dass unser Trinkwasser sauber bleibt. Sie speichern wichtige Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor im Boden, die unser Grundwasser sonst verschmutzen würden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn nicht zu viel Stickstoff auf die Felder gelangt und die biologische Vielfalt in den Böden erhalten bleibt.
3. Ohne Insekten ist der Sonntagsbesuch bei Oma nur halb so lecker
Ein Kaffeeklatsch ohne Apfelkuchen? Klingt fad und traurig – und so wäre es auch, wenn es keine Insekten gäbe. Sie sind in Europa die wichtigsten Bestäuber und auch verantwortlich für die Bestäubung von Obst- und Gemüsepflanzen. Ohne die Bestäubungsleistung von Insekten wie Honig- oder Wildbienen würde die Erntemenge um bis zu 90 Prozent einbrechen!
Weltweit gibt es über 20.000 Wildbienenarten, in Deutschland etwa 550. Nahezu alle von ihnen sind auch Bestäuber. Zur zweitwichtigsten Bestäubergruppe zählen Fliegen, aber auch Schmetterlinge, Wespen oder Käfer leisten einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung.
4. Ohne Insekten müssten wir quasi nackt rumlaufen
Viele Pflanzen, aus denen wir unsere Kleider herstellen, sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Baumwolle und Leinen werden beispielsweise durch Insekten bestäubt. Wolle wird aus dem Haar von Tieren hergestellt, die auf pflanzliche Nahrung angewiesen sind - diese sind wiederum auch oft insektenbestäubt.
5. Ohne Insekten waten wir durch Tierkadaver
Viele bodenlebende Insekten, zum Beispiel Ameisen, Fliegenlarven oder Käfer, sorgen dafür, dass tote Tiere zersetzt und zu neuen Lebensräumen für Bakterien, Pilze und andere Lebewesen werden. Diese sorgen dann dafür, dass die Nährstoffe im Boden gespeichert werden und dem natürlichen Kreislauf wieder zur Verfügung stehen.
6. Insekten sind Helden im Kampf gegen multiresistente Keime
Viele Insekten sind in der Lage, sich erfolgreich gegen Viren und Bakterien zu schützen. Dieses Potential beginnt auch die medizinische Forschung zu entdecken. So produzieren zum Beispiel Schaben ein Antibiotikum, das gegen multiresistente Bakterien wie Staphylococcus aureus wirkt. Viele chemische Verbindungen, die von Insekten produziert werden, sind außerdem potentielle Mittel gegen Krebs und andere Krankheiten.
7. Manche Insekten haben Frostschutzmittel im Blut
Wer hat’s erfunden? Die Natur! Einer der bekanntesten Tagfalter, der Zitronenfalter, übersteht den Winter dank eines natürlichen Frostschutzmittels in seinem Blut, durch Glycerin. Ebenso überleben Marienkäfer dank einer ähnlichen Flüssigkeit im Blut den Winter weitgehend unbeschadet.
8. Warum wir eine Sprache weniger sprechen, wenn es keine Insekten mehr gibt
Wie sagt man doch? Blumen sind die schönste Sprache der Welt. Wir wären um eine romantische Geste ärmer, wenn wir sie nicht mehr hätten. Schließlich hängen fast alle blühenden Wildpflanzen von der Bestäubung durch Insekten ab
9. Warum Stinkfüße den Insekten viel Arbeit ersparen können
Schnellflieger wie Libellen fangen mit waghalsigen Manövern kleinere Insekten im Flug. Hummeln dagegen lieben Süßes: Wenn sie beim „Flying Buffet“ von Blüte zu Blüte schwirren, hinterlassen ihre kleinen Füße intensive Duftnoten – dank der Stinkfüße fliegt keine Hummel umsonst zu einer leeren Blüte. Viele Wanzen wiederum zapfen mit ihrem Stechrüssel Pflanzen an, sie sind also Erfinder des gesunden Smoothie.
10. Manche Insekten können ihre Beinchen nicht voneinander lassen
Wer hätte das gedacht: Die putzigen Marienkäfer wechseln fast alle zwei Tage ihre Geschlechtspartner. Auf bis zu 20 Paarungen kommt der kleine Käfer im Laufe seines sexuell aktiven Lebens. Heuschrecken und Schmetterlinge bevorzugen monogame Partnerschaften. Bei einigen Arten bleibt die Fortpflanzung sogar eine einmalige Sache.
11. Von musikalisch bis duftend - wie Insekten Erfolg in der Liebe haben
Wie beim Minnegesang im Mittelalter singen männliche Heuschrecken den Damen ihr Liebeslied vor: Bis zu 100 Meter weit sind die einzelnen Tiere zu hören. Manche Schmetterlinge haben ein extrem aufwendiges Balzverhalten. Der Schwalbenschwanz ist für „Hilltopping“ bekannt, das sind Balzflüge über Bergkuppen und Hügel. Etwas bescheidener geht es bei den Wanzen zu: Sie setzen auf altbewährtes – Parfüm. Jede Wanzenart hat eine eigene Duftnote.
12. Manche Insekten sind Dauerbrenner in der Liebe
Wanzen können sich bis zu 30 Stunden paaren. Und dabei mögen es die Pärchen auch gesellig, sodass man häufig mehrere Paare gleichzeitig beobachten kann. Marienkäfer finden sich in Sachen Ausdauer mit bis zu 18 Stunden eher im Mittelfeld, während Heuschrecken mit knapp einer Stunde Paarungszeit eher unter kurz und knackig laufen.
13. Manche Insekten lieben es akrobatisch
Libellen sind Akrobaten der Lüfte. Die Paarung besteht aus einem komplizierten Tandemflug bei dem sie sich so verbiegen, dass dabei eine gemeinsame Körperform entsteht, die man Paarungsrad nennt. Schmetterlinge heben zwar auch während der Paarung ab, aber dieser Tandemflug wirkt eher wie eine einfache Gymnastikfigur. Hinterleib an Hinterleib sind beide aneinander und fliegen durch die Luft oder setzen sich auf Pflanzen. Auch Wanzen sind mit ihren Hinterleiben aneinander gebunden und krabbeln dabei weiterhin auf Pflanzen oder am Boden munter durch die Gegend.
14. Von bodenständig bis schwindelerregend - das Liebesspiel der Insekten
Marienkäfer sind nicht sehr wählerisch. Egal wo sie sind, in der Paarungszeit geht es direkt an die Umsetzung. Hummeln hingegen sind im wahrsten Sinne des Wortes bodenständig: Ihr Liebesspiel findet ausschließlich auf festem Untergrund statt. Schmetterlinge hingegen sind waghalsig und finden sich in der Höhe auf Bergkuppen oder Baumwipfeln.
Natürlich haben wir die Fakten ein wenig überspitzt, aber: Wer es bis hierhin geschafft hat, dem wird aufgefallen sein, dass Insekten ziemlich beeindruckende Tiere sind, ohne deren Leistung unser Leben ein schlechteres wäre. Jedoch gehen Arten und Bestände in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurück. Schuld daran ist vor allem die intensive Landwirtschaft: Massiver Pestizideinsatz, blütenarme Monokulturen und der Verlust vielfältiger Strukturen töten Insekten und entziehen ihnen überlebensnotwendige Nist- und Nahrungsgrundlagen.
Ob Atmung oder Nervensystem: Bei Insekten ist vieles ganz anders als bei Wirbeltieren. Das liegt auch daran, dass sie eine sehr alte Tiergruppe sind. Die ersten Insekten entstanden vor rund 480 Millionen Jahren. „Nur“ 100 Millionen Jahre später tauchten die ersten Fluginsekten auf, über sehr lange Zeit waren sie die einzigen flugfähigen Lebewesen. Mehr →
Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt. Damit sind sie unersetzlich für unsere Ökosysteme. Obendrein leisten sie noch unentbehrliche Dienste für uns Menschen. Mehr →
Weit mehr als die Hälfte aller Tierarten sind Insekten. Millionen an Arten bevölkern unsere Erde. Sie spielen eine unersetzliche Rolle für die Aufrechterhaltung ökologischer Zusammenhänge und das menschliche Wohlergehen. Doch seit Jahrzehnten gehen Insektenarten und ihre Bestände massiv zurück. Mehr →
Weil Insekten aus der Agrarlandschaft verschwinden und in unserem Siedlungsbereich letzte Zufluchtsorte finden, kann jede*r etwas unternehmen und bereits mit einfachen Mitteln direkt vor der eigenen Haustür helfen.
So helfen wir Insekten im Garten
Insekten spielen eine wichtige Rolle in der Natur. Als Bestäuber für viele Pflanzen oder als Nahrung für verschiedene Tiere wie Igel oder Vögel. Wir geben jede Menge konkrete Tipps, wie man die kleinen Nützlinge in den eigenen Garten locken kann. Mehr →
Kornblume, Wiesensalbei und Nickendes Leimkraut: Mit der richtigen Pflanzenauswahl locken wir Insekten in unsere Gärten und bieten Hummeln, Schmetterlingen oder Wanzen ganzjährig Nahrung. Mehr →
Ohne Wild- und Honigbienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. Wer einen Garten hat, der kann viel für den Erhalt der nützlichen Insekten tun. NABU-Bienenexpertin Melanie von Orlow erklärt, wie das am besten geht. Mehr →
Totholz zählt zu den lebendigsten Lebensräumen unserer Natur. Viele Insekten, die auch in unseren Gärten vorkommen, profitieren davon. Lassen Sie Raum für alte Baumstämme, Totholzhecken, Stängel oder Laubhaufen! Mehr →
Feuchter Lehm ist eines der wichtigsten Materialien zum Nestbau der Tiere. Wer Insekten helfen möchte, kann dies ganz einfach mit der Anlage einer offenen Bodenfläche tun. Lehm, Ton oder Löss besorgen, im Garten ein passendes Plätzchen suchen und diesen dort anbringen. Mehr →
In einem naturnahen Garten schwirrt und summt es den ganzen Sommer über. Zieht der Herbst ein, wird das Treiben leiser, Ruhe kehrt ein. Um die kalte Jahreszeit zu überstehen, haben Insekten verschiedenste Strategien entwickelt. Manche machen sich auch auf in wärmere Gefilde. Mehr →