Hainschwebfliege (Männchen) auf Wegwarte - Foto: Helge May
Schwarz-gelb und In-der-Luft-Steher
Die Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)
In Deutschland gibt es insgesamt etwa 450 Schwebfliegenarten. Die Hainschwebfliege gehört zu den Fliegen und somit zu den Zweiflüglern. Sie besitzt zwei große Vorderflügel. Das hintere und zweite Flügelpaar ist wie bei allen Fliegen zu sogenannten Schwingkölbchen umgebildet. Dadurch sind die Tiere sehr schnell und wendig beim Fliegen.
Merkmale der Hainschwebfliege
Markantes Merkmal der Hainschwebfliege ist der honigfarbene Hinterleib mit charakteristischen Binden. Die Binden des dritten und vierten Segments sind durch schwarze Querlinien geteilt. Das Gesicht und die Beine sind gelb. Bei den Männchen stoßen die großen Augen an der Stirn zusammen. Bei den Weibchen sind die Augen durch die Stirn klar voneinander getrennt; das gilt im Prinzip für alle Schwebfliegen.
Lebensweise und Vorkommen
Die Tiere kommen in vielerlei Lebensräumen vor, gerne in der Nähe von Laubbäumen. Die Hainschwebfliegen überwintern als erwachsene Tiere. An milden Wintertagen kommen sie mitunter bereits aus ihren Verstecken im Laub oder schützenden Ritzen hervor, tauchen mit den ersten Frühjahrsblühern in größerer Zahl auf und sind dann an Winterling, Huflattich, Kornellkirsche und Weidenkätzchen zu finden. Da sie auch an kalten Tagen zu finden sind, werden sie auch gerne als Winterschwebfliegen bezeichnet. Ein Teil der Hainschwebfliegen wandert wie Zugvögel im Spätsommer nach Süden und vermehrt sich dort. Sie können durchaus 25 Kilometer pro Stunde zurücklegen. Die nächste Generation kommt im Frühjahr dann wieder zurück.
Das steht auf dem Speiseplan
Die erwachsenen Tiere saugen Nektar als Energiespender und fressen Pollen zur Ei-Produktion vor allem an Doldengewächsen und Korbblütlern. Erwachsene Hain-Schwebfliegen sind eifrige Blütenbesucher. Die Hain-Schwebfliege ist völlig harmlos. Sie legt ihre Eier direkt an Blattlauskolonien ab. Die schlüpfenden, weißlich-durchscheinenden Larven ernähren sich von Blattläusen und tragen damit zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei.
Gut zu wissen:
Die Schwebfliegen werden auch Stehfliegen oder Schwirrfliegen genannt, weil sie durch ihren schnellen Flügelschlag wie ein Hubschrauber in der Luft stehen können. Desweiteren sind sie in der Lage in alle Richtungen und auch rückwärts zu fliegen.
Wie kann ich helfen? Die erwachsenen Insekten benötigen Blüten, deren Nektar und Pollen offen dargeboten werden, denn sie haben nur einen kurzen Rüssel. Ringelblumen, Löwenzahn, Pfefferminze, aber auch blühende Petersilie werden von Schwebfliegen gerne aufgesucht.
Die bei uns überwinternden, begatteten Weibchen benötigen einen geschützten Platz in einem Laubhaufen oder einer Ritze.
Nicht nur Vögel ziehen im Herbst nach Süden, auch viele Insekten tun das. Deren Zahl nimmt aber stark ab. Untersuchungen in der Schwäbischen Alb von 2020 zeigen Rückgänge um 97 Prozent. Auch neue Daten der Roten Liste alarmieren. Mehr →
Schwebfliegen sind die elegantesten Flugkünstler unter den Insekten. Mit bis zu 300 Flügelschlägen in der Sekunde können sie kolibrigleich in der Luft stehen. Sie manövrieren blitzartig, sind ebenso schnell im Vorwärts- wie im Rückwärtsgang. Mehr →
Stechen die? Nein, Schwebfliegen stechen nicht, sie tun nur so. Wirklich gefährlich sind nur die Larven – für Blattläuse. In mehreren Bildergalerien zeigen wir Details zum Körperbau, stellen häufige Arten vor und zeigen die Entwicklungsstadien der Tiere. Mehr →
Weitere Insektenportraits
Puh, 30.000 heimische Insektenarten gibt es. Muss man die alle kennen? Nein, die kann man gar nicht alle kennen! Einige Insekten sind aber so häufig, dass ein Kennenlernen lohnt. Hier stellen wir Falter, Bienen, Käfer, Fliegen, Wanzen und Libellen vor. Mehr →
Wie sehen die Raupen des Kleinen Fuchs aus? Wieso bringt der Marienkäfer Glück? In unserem neuen E-Learning-Tool können Sie 33 Krabbler spielerisch kennenlernen. Quizze, Lebenswelt und Fotos - alles rund um Insekten. Mehr →
Die NABU-App „Insektenwelt“ ist nicht mehr verfügbar. Bereits heruntergeladene Versionen bleiben aber bestehen und sind voll funktionsfähig. Als Nachfolgerin gibt es nun die Web-App „Insektensommer“ mit noch mehr Arten und noch besserer Bilderkennung. Mehr →