Mag Blattläuse: Grünes Heupferd (Weibchen) im Garten - Foto: Helge May
Büffel, Leoparden und Veilchenliebhaber
Insektenbeobachtungstipps für August
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Kann auch mal zutraulich werden: Punktierte Zartschrecke (Weibchen) - Foto: Helge May
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Erkennbar am sirrenden Dauerton: Roesels Beißschrecke (Männchen) - Foto: Helge May
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Südliche Eichenschrecke (Männchen). Im Unterrscheid zur Gemeinen Eichenschrecke hat diese Art nur verkümmerte Stummelflüelchen. - Foto: Helge May
„Erntemonat“ nannte man den August früher, „Heuschreckenmonat“ wäre genauso zutreffend. Grashüpfer und Heupferde kann man zwar schon ab dem Frühjahr finden. Mit wenigen Ausnahmen aber zunächst nur als Larven, die eine sichere Bestimmung der Art oft kaum möglich machen. Jetzt im Hochsommer sind sie nach mehrmaliger Häutung endlich ausgewachsen. Für die Identifikation fast noch wichtiger: Jetzt lassen sie ihren arttypischen Gesang hören.
Heuschrecken erkennen: am besten nach Gehör
Anhand von Dauer, Rhythmus und Klang des Zirpens sind mit ein bisschen Übung fast alle Schrecken eindeutig zuzuordnen. Einige Arten kommen auch in den Garten, wobei ausgerechnet die häufige Zartschrecke nur ganz leise Töne von sich gibt. Die beiden kleinen Eichenschrecken-Arten sind sogar ganz stumm, sie lassen sich regelmäßig an der Blattunterseite von Eichen oder Linden entdecken. Über große Entfernung hörbar sind dagegen die allgegenwärtigen Grünen Heupferde.
Heuschrecken knabbern vor allem an Blättern und Stängeln. Einige, wie das Heupferd, stehen auch auf tierische Kost. Soweit sie als ausgewachsene Falter überhaupt etwas zu sich nehmen, ernähren sich Schmetterlinge dagegen von Blütennektar. Außerdem nehmen sie an feuchten Stellen Wasser und Nährsalze, manche saugen an aufgeplatztem Obst. Mit etwas Glück lassen sie sich dabei ganz aus der Nähe beobachten. Oft fliegen sie aber im Revier minutenlang umher und selbst an den allerschönsten Blüten achtlos vorbei. Treffen sie zudem auf Rivalen, werden die Flüge noch wilder und an eine sichere Artbestimmung ist kaum zu denken. Erst wenn Männchen und Weibchen sich gefunden haben, geht es wieder ruhig zu.
Was blüht denn da? Insekten(wild)blumen des Hochsommers
Zu den im Hochsommer besonders beliebten wildwachsenden Nektarpflanzen gehören Natternkopf, Rainfarn, Flockenblumen, Wilde Möhre, Bärenklau und Wasserdost, Berufkraut und Wegwarte. Eine sichere Bank sind auch Lanzett- und Ackerkratzdistel, Große und Filzige Klette, Eselsdistel, Nickende und Krause Distel, Kugeldistel, Karde und Mannstreu.
Links:
Im August flattert fast alles, was in der Schmetterlingswelt Rang und Namen hat. Während einige Arten wie die Weißlinge in der Sommergeneration etwas verwaschener daherkommen, trägt das Landkärtchen nun eine dunkle, sich deutlich vom Frühjahr unterscheidende Zeichnung. Ein typischer Sommerfalter ist der Kaisermantel aus der Verwandtschaft der aufgrund ihrer sehr ähnlichen Zeichnung schwer unterscheidbaren Perlmuttfalter. Vergleichsweise einfach macht es uns der Kleine Perlmutterfalter mit großen silbrigen Flecken auf den Flügelunterseiten. Seine Eier legt er vor allem an Ackerstiefmütterchen, auch an andere Viola-Arten wie Dreifarbiges Stiefmütterchen, Hain- und Hundsveilchen.
Häufige Blütenbesucher sind auch Hummeln und andere Wildbienen, die noch artenreicheren Blatt-, Schlupf- und ganz normalen Wespen. Dazu kommen unzählige Fliegenarten, neben Gold- und Fleischfliegen vor allem Schwebfliegen. Attraktiv sind die Bohrfliegen mit ihren künstlerisch anmutenden Flügeln. Leider können einige erhebliche wirtschaftliche Schäden anrichten, etwa die Kirschfruchtfliege oder die sich neuerdings ausbreitende Walnussschalenfliege.
Blattläuse: Faszinierend und leicht zu entdecken
Blattläuse gehört nicht zu den beliebtesten Insekten. Man findet sie aber an den meisten Kräutern und Gehölzen, selbst die geflügelten Exemplare lassen sich kaum stören und fliegen bei Annäherung nicht weg. Ihre Bestimmung ist oft schwierig. Viele Arten sind aber stark auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und so in der Kombination Wirtsart plus Aussehen der Laus doch zu benennen. Allgemein bekannt ist die gemischt in roten und hellgrünen Exemplaren auftretende Große Rosenblattlaus. Ebenfalls eindeutig: die Rosafarbene Rainfarn-Blattlaus, die Gestreifte Walnusszierlaus, die Eichen-Rindenlaus und die Springkraut-Röhrenblattlaus (Fotos in der Bildergalerie Zikaden/Blattläuse unten). Oft fallen auf einem Blatt oder an einem Zweig zunächst Ameisenansammlungen auf, bevor man die wesentlich kleineren Läuse bemerkt, die von den Ameisen geschützt und „gemolken“ werden.
Ebenfalls artenreich und bunt ist die Welt der Zikaden und Wanzen. Da gibt es nicht nur die uns das ganze Jahr über begleitenden Feuerwanzen oder die ebenfalls sehr häufigen Grünen Stinkwanzen. Kann man sich Wanzen recht gut nähern, reagieren Zikaden oft schreckhaft. Bei beiden Gruppen sind die Größenunterschiede enorm. So ist die Leopardenzikade so winzig, dass ihre ganze Schönheit nur mit einer Lupe oder per Fotovergrößerung sichtbar wird.
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Büffelzirpe - Foto: Helge May
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Rhododendronzikade - Foto: Helge May
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Leopardenzikade - Foto: Helge May
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Bläulingszikade - Foto: Harald Bott/www.naturgucker.de
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Rosenblattläuse - Foto: Helge May
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Rosa Rainfarnblattläuse - Foto: Helge May
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Gestreifte Walnusszierläuse - Foto: Helge May
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Braunschwarze Eichen-Rindenläuse und Waldameise - Foto: Helge May
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Springkraut-Röhrenblattläuse - Foto: Helge May
Deutlich größer werden die aus Nordamerika stammenden Rhododendronzikaden. Sie wurden erst vor wenigen Jahrzehnten mit Zierpflanzen eingeschleppt. Ebenfalls von jenseits des Atlantiks stammt die knallgrüne Büffelzirpe, genauso die mit blassen Wachsplättchen überzogene Bläulingszikade. Während Büffelzirpen bis in den Norden Deutschlands vorkommen, ist die Bläulingszikade bei uns bisher nur vom Oberrhein bekannt. In Südeuropa ist sie dagegen so häufig, dass aus ihren Ausscheidungen ein spezieller Honig produziert wird; ähnlich dem Waldhonig, der bekanntlich aus dem Honigtau von Blattläusen stammt.
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