Ungewöhnlicher Anblick: Taubenschwänzchen an Schneeglöckchen, aufgenommen Anfang Februar im nordhessischen Eschwege - Foto: Rainer Olssok/NABU-naturgucker.de
Holzbiene, Feuerwanze und Zitronenfalter
Welche Insekten kann man jetzt schon beobachten?
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Blick zurück ins Vorjahr: Überwinternde Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene erscheinen in der Regel ab Ende April. Diese Biene fand Franz Rothenhäusler in Heimsheim/Enzkreis am Rand des Nordschwarzwaldes bereits am 23. Februar 2023 an einer Krokusblüte. Zwei Monate zu früh, der Klimawandel lässt grüßen. - Foto: Franz Rothenhäusler/NABU-naturgucker.de
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Weibliche Hainschwebfliege an Winterling - Foto: Helge May
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Mistbiene an Winterling - Foto: Helge May
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Blaue Holzbiene an Breitblättriger Platterbse. Im zeitigen Frühjahr besuchen Holzbienen unter anderem Schneeheideblüten. - Foto: Helge May
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Feuerwanzen sonnen sich an einem Lindenstamm - Foto: Helge May
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Lindenwanzen - Foto: Helge May
So richtig knackig kalt wurde es nur rund zwei Wochen im Januar, ansonsten war der Winter 2023/24 bisher (Mitte Februar) erneut deutlich zu warm. Für die Überlebensrate überwinternder Insekten muss das nicht nur ein Vorteil sein, zumal gleichzeitig sehr viel Regen fiel, was Pilzbefall befördern kann. Ob des insgesamt ein gutes Jahr für Sechsbeiner wird, hängt stark vom Frühling ab, warten wir also ab.
Jedenfalls sorgte der milde Winter dafür, dass manche Arten nahezu durchgehend erlebbar waren. Insekten, die als ausgewachsene Tiere überwintern, können auf die Temperaturen besonders flexibel reagieren. Wobei neben dem Thermometer auch das Nahrungsangebot stimmen muss, das kann zur Herausforderung werden.
Schon unmittelbar zum Jahresbeginn trauten sich erste Blaue Holzbienen ins Freie. Zeitig unterwegs waren ebenfalls vereinzelte Hainschwebfliegen – ihr Zweitname „Winterschwebfliege“ kommt nicht von ungefähr. Beständige Besucher von Frühblühern wie Krokus oder Winterling waren auch die ebenfalls zu den Schwebfliegen gehörenden Mistbienen. Auch Winterschneeball, Schneeheide und Nieswurz werden jetzt von Insekten aller Art angeflogen. Außerhalb der Gärten öffnen sich die ersten Blüten der weißen Kirschpflaume und des gelben Scharbockskrauts.
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Der Admiral ist eigentlich ein Wanderfalter. Zunehmend überwintert er bei uns auch. - Foto: Helge May
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C-Falter sonnt sich im zeitigen Frühling auf dem Waldboden - Foto: Helge May
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Großer Fuchs - Foto: Helge May
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Kleiner Fuchs an Weidenkätzchen - Foto: Helge May
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Tagpfauenauge im zeitigen Frühjahr - Foto: Helge May
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Männlicher Zitronenfalter - Foto: Harald Bott/www.naturgucker.de
An Lindenstämmen kann man inzwischen nicht nur wie gewohnt sich sonnende Feuerwanzen sehen. Mit der Linden- oder Malvenwanze breitet sich eine weitere Art aus, die ebenfalls oft zu Tausenden auf der Rinde sitzt. Die sehr kleine Wanze stammt aus dem Mittelmeerraum, erreichte 2004 den Oberrhein und ist nun in fast ganz Deutschland nachgewiesen. Im Norden zeigen sich allerdings noch größere Lücken.
Bei den Tagfaltern war im Januar weitgehend Pause. Im Februar wurden dann von Tag zu Tag immer mehr Schmetterlinge beobachtet, darunter Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral und C-Falter. Im Vergleich zum Vorwinter hielten sich die Zitronenfalter zunächst zurück. Bei den Zitronenfaltern lassen sich zunächst die deutlich gelben Männchen sehen, die eher blassen Weibchen etwas später. Ab Mitte Februar wurden auch die ersten Großen Füchse gemeldet. Diese Art scheint sich in den letzten Jahren auszubreiten. Schließlich bewiesen vereinzelte Taubenschwänzchen, dass die kolibriähnlichen Nachtfalter inzwischen vermehrt bei uns überwintern.
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Erdhummelkönigin mit Krokuspollen - Foto: Helge May
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Steinhummelkönigin auf der Suche nach einem Nistplatz - Foto: Helge May
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Gehörnte Mauerbiene im Anflug an Niststängel - Foto: Armin Teichmann/www.naturgucker.de
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Siebenpunkt-Marienkäfer - Foto: Helge May
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Asiatischer Marienkäfer - Foto: Helge May
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Vierfleckiger Kugel-Marienkäfer (Schildlaus-Marienkäfer) - Foto: Helge May
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Amerikanische Kiefernwanze an Hauswand - Foto: Helge May
Zu den Spätwinterbeobachtungen gehörten auch Siebenpunkt, Vierfleckiger Kugel-Marienkäfer und Asiatischer Marienkäfer, vereinzelt auch Sechzehnpunkt. Die Amerikanische Kiefern- oder Zapfenwanze zeigte sich nahezu durchgehend in geringer Zahl auch außerhalb der Winterquartiere. Erste Erdhummelköniginnen machten sich ab Mitte Februar auf Nahrungs- und Nistplatzsuche, die ebenfalls frühen Steinhummelköniginnen werden sich wohl erst ab Ende Februar blicken lassen. Gleiches gilt für die Gehörnte Mauerbiene.
Insektensichtungen aller Art können unter www.nabu-naturgucker.de ganzjährig eingetragen und nachgelesen werden.
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