Elfenbein, also die Stoßzähne von Elefanten, werden auch das weiße Gold genannt. - Foto: van Aaarde
Helfer auf vier Pfoten
Hunde erschnüffeln Wilderer in Afrika
Die Kenianische Regierung hat die Gesetze gegen die Wilderei und den illegalen Handel mit Elfenbein und dem Nasenhorn des Nashorns Ende 2013 drastisch verschärft. Für viele afrikanische Staaten ist die Wilderei zu einer Frage der nationalen Sicherheit geworden. Illegaler Handel mit Wildtierprodukten wird seit der Gesetzesverschärfung als Kapitalverbrechen angesehen, was eine internationale Verschärfung der Wildtiergesetzgebung und eine Vernetzung der internationalen Zusammenarbeit unter der Konvention gegen transnationale organisierte Kriminalität der Vereinten Nationen ermöglicht. Auch hängen viele Jobs und Einkünfte am Naturtourismus, den man nicht gefährden will, denn sonst wird die Wirtschaft der ohnehin von Armut geplagten Länder hart getroffen.
Das Ausmaß der Wilderei spiegelt sich in den Zahlen des Elfenbeinhandels wider, die im sogenannten ETIS, dem Elefanten Handels Informationssystem erfasst werden. 2011 wurde zunächst als das Jahr mit dem höchsten illegalen Handel von Elfenbein seit 16 Jahren ausmacht. In 2012 und 2013 stieg die Wilderei unvermindert weiter an und 2013 wurde als das Jahr mit der größten Menge an illegal gehandeltem Elfenbein seit 25 Jahren registriert.
Ranger im gefährlichen Einsatz
Schwer bewaffnete Wilderer haben es auf Elfenbein und Nashorn abgesehen. Bei der profitgetriebenen Jagd auf bedrohte Wildtiere scheuen viele auch einen Angriff auf Menschen nicht. Jährlich sterben in Kenia bis zu drei Ranger durch Feuergefechte mit Menschen, die wildern. Mit einem Hilfsfonds unterstützt NABU International verletzte oder getötete Ranger und ihre Hinterbliebenen finanziell.
Die kenianische Wildschutzbehörde, der Kenya Wildlife Service, setzt Schnüffel- und Fährtenhunde ein, um den illegalen Elfenbein- und Nashornhandel besser einzudämmen. In dem ostafrikanischen Land gibt es aber lediglich 8 Hundestaffeln, viel zu wenig, wie Sergeant Charles Rono erzählt, der von KWS Hauptquartier aus die Hundestaffeln organisiert. Seit dem Jahr 2000 werden im KWS Trainingszentrum in Naivasha Hunde und die dazugehörigen Hundeführer ausgebildet, um das wallende Töten und den illegalen Handel mit Elfenbein und Nashorn einzudämmen. Es werden vorwiegend Schweißhunde eingesetzt, deren Name sich von der Fähigkeit ableitet die Blutspur von verletztem Wild zu verfolgen. Aber auch Belgische Schäferhunde (Malinois), holländische und deutsche Schäferhunde, Labrador und Rhodesian Ridgeback sind im Einsatz. Sie erschnüffeln Munition und Waffen in Autos und Hütten. Sie finden Elfenbein und Rhinozeros-Horn in Verstecken. Sie sind ein unentbehrlicher Helfer in der Arbeit der Wildhüter.
Um diese wichtige Arbeit zu unterstützen hat NABU International zusammen mit dem David Sheldrick Wildlife Trust eine Hundestaffel im Tsavo-Nationalpark in Kenia aufgebaut. Ausgesuchte Ranger wurden von erfahrenen Experten zu Hundeführern ausgebildet und mit Taschenlampen und Nachtsichtgeräten ausgerüstet, da Wilderer oft nachts zuschlagen. Die Hundestaffel hat Ihren Sitz in Kamboya, zentral im Tsavo National Park gelegen. Von hier aus können die Hunde und Ihre Hundeführer schnell mit dem Auto, Flugzeug oder sogar Hubschrauber zum Einsatzort gebracht werden. Eine schnelle Reaktion ist wichtig, da die Hunde in den ersten 24h den Geruch am besten aufnehmen. Auch haben die Wilderer dann weniger Zeit Ihre Schmuggelware oder wichtige Beweisstücke zu verstecken. Eine effektive Hundestaffel, welche die bestehenden Antiwilderei-Einheiten mit einer schnellen Reaktion unterstützt, wird mit Sicherheit zu mehr Verhaftungen führen. Sie ist darum essentiell, um die Wilderei in Afrika einzudämmen.
Aktuell werden in Afrika jährlich bis zu 50.000 Elefanten ihrer Stoßzähne wegen getötet. Gleichzeitig ist die Wilderei von Rhinozeros-Horn sprunghaft angestiegen. Ranger, die Elefanten und Nashörner beschützen, geraten zunehmend in Lebensgefahr. Mehr →
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