Würfelnatter
Kein Platz an der Sonne
Die sonnenliebende Würfelnatter im Porträt
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Würfelnatter
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Würfelnatter
Die Würfelnatter ist die seltenste und am stärksten vom Aussterben bedrohte Schlangenart Deutschlands. Natürliche Restvorkommen dieser Art existieren nur noch an den Ufern der Flüsse Mosel, Nahe und Lahn in Rheinland-Pfalz.
Die ungiftige Wassernatter erreicht eine Länge von bis zu einem Meter und ist für den Menschen völlig ungefährlich. Der Name stammt von der charakteristischen Rückenzeichnung. Als Wassernatter ist die Würfelnatter sehr eng an den Lebensraum Wasser gebunden. Den Großteil des Tages verbringt sie mit der Nahrungssuche im Wasser. Ihre Nahrung, die überwiegend aus Fischen besteht, fängt die Würfelnatter tauchend im Wasser. Sonnenplätze am Gewässerufer sind für die wechselwarme Schlange von großer Bedeutung, die diese wärmeliebende Art am Morgen und zwischen den „Tauchgängen“ zum Aufwärmen aufsucht.
Hauptursachen für den starken Rückgang der Würfelnatter sind der Ausbau der Flüsse zu Wasserstraßen sowie die intensive menschliche Nutzung der Flusstäler. Durch den mit der Schiffbarmachung der Flüsse verbundenen Bau von Stauhaltungen ist die natürliche Gewässerdynamik in den Vorkommensgebieten verloren gegangen. Während Hochwässer früher die Flussauen als vielfältige Offenlandschaft mit Schotterbänken und Altwässern formten, ist diese Dynamik in den ausgebauten und befestigten Flüssen völlig verloren gegangen. So muss deshalb heute ein erheblicher Aufwand für die Freihaltung der Gewässerufer von Gehölzaufwuchs zum Erhalt der Sonnplätze der Würfelnatter betrieben werden. Eine große Gefährdung stellen auch die flussbegleitenden Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen dar, die die Würfelnatter von ihren höher gelegenen Winterquartieren abschneiden. Es werden aber auch immer noch Schlangen aus Unkenntnis ihrer Harmlosigkeit erschlagen.
Neben aktiven Schutzmaßnahmen ist deshalb auch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit für die Würfelnatter in den letzen Vorkommensgebieten notwendig. Der NABU Bad Kreuznach ist über die Naturschutzstation „Lebendige Nahe“ in diesem Bereich tätig.