Die Krickente ist Vogel des Jahres 2025 in Österreich - Foto: Frank Derer
Von Rotkehlchen bis Madenhacker
Erfolgreicher Exportartikel „Vogel des Jahres“
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In der Schweiz wurde das Rotkehlchen zum Vogel des Jahres 2025 gewählt - Foto: NABU/Kathrin Raedel
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Die Schwanzmeise ist Polens Vogel des Jahres 2025 - Foto: NABU/Rita Priemer
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Der Star ist Lettlands Vogel des Jahres 2025 - Foto: Frank Derer
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Der Kormoran ist Estlands Vogel des Jahres 2025 - Foto: Frank Derer
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Der Neuntöter ist Kroatiens Vogel des Jahres 2025 - Foto: Hans Schmitt/NABU-naturgucker.de
Ob als Oiseau de l’année, Ave del Año, Pták roku (tschechisch), Fugl ársins (isländisch) oder Gada putns (lettisch): Europaweit erfreut sich der „Vogel des Jahres“ zunehmender Beliebtheit, mehr als ein Dutzend Länder wählen jeweils ihren eigenen Jahresvogel. Selbst in den USA und in Kanada, in Neuseeland und in Südafrika gibt es inzwischen einen „Bird of the Year“.
Doch wer hat’s erfunden? Anders als bei einem bekanntem Kräuterbonbon waren es beim Vogel des Jahres nicht die Schweizer, sondern die Deutschen, genauer gesagt die Baden-Württemberger. Hier fand nämlich 1970 mit dem Graureiher ein regionaler Jahresvogel-Probelauf statt, bevor der NABU – damals noch „Deutscher Bund für Vogelschutz“ (DBV) – dann 1971 den Wanderfalken zum ersten bundesweiten Vogel des Jahres kürte.
Deutschland und Österreich lange Zeit gemeinsam
Ebenso wie die österreichischen Vogelschützer und später auch Luxemburg stieg der schweizerische BirdLife-Partner SVS allerdings schon bald mit ein und übernahm jeweils den deutschen Jahresvogel auch für die Eidgenossenschaft. Inzwischen wählt der SVS einen eigenen Jahresvogel, anlässlich des 25. Schweizer Jahresvogel für 2025 erstmals per Publikumsabstimmung. Gewonnen hat wie bei der Jubiläumsabstimmung 2021 in Deutschland das Rotkehlchen. Schweizer*innen und Deutsche haben also den gleichen Lieblingsvogel.
BirdLife Österreich geht ebenfalls eigene Wege, seitdem LBV und NABU mit dem Vogel des Jahres 2021 in Deutschland die öffentliche Abstimmung eingeführt haben. 2025 wurde in Österreich die Krickente gekürt.
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Der Rotschnabel-Madenhacker ist Südafrikas Vogel des Jahres 2025 - Foto: Alexander Wirth/NABU-naturgucker.de
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Der Eistaucher, hier mit Küken, ist Vogel des Jahres 2025 in den USA und Kanada - Foto: Karl-Heinz Christmann/NABU-naturgucker.de
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Die Armeniermöwe ist Vogel des Jahres 2025 in Armenien - Foto: Rainer Mönke/NABU-naturgucker.de
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Die Weidenmeise ist Norwegens Vogel des Jahres 2025 - Foto: Thomas Schwarzbach/www.naturgucker.de
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Der Weißstorch ist Rumäniens Vogel des Jahres 2025 - Foto: Frank Derer
Außerhalb des deutschen Sprachraums hat sich der Vogel des Jahres vor allem im Osten zu einem ausgesprochenen Exportschlager entwickelt. Bereits kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs rief der tschechische BirdLife-Partner seinen ersten „Vogel des Jahres“ aus, bald darauf folgten Slowenien, die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, schließlich auch Russland und die ehemaligen Sowjetrepubliken Weißrussland, Armenien und Kasachstan. In einigen Ländern wurde die Aktion allerdings bald wieder eingestellt, während in Deutschland mit dem Hausrotschwanz 2025 bereits der 55. Vogel des Jahres gekürt wurde.
Als einziges skandinavisches Land kürte Norwegen bereits seit 1992 einen Vogel des Jahres, 2021 wurde erstmals auch in Island ein Jahresvogel gewählt. Im Westen dagegen gibt es den Jahresvogel nach NABU-Vorbild lediglich in Spanien, während etwa in Frankreich oder in den angelsächsischen Ländern der Begriff „Vogel des Jahres“ meist nur im Zusammenhang mit besonders seltenen Beobachtungen oder Erstbeobachtungen in einem Jahr verwendet wird.
Häufige Vögel oder „Spitzenarten“?
Die meisten Länder küren der NABU-Linie folgend inzwischen eher häufige und damit für das allgemeine Publikum gut erlebbare Arten. Der spanische BirdLife-Partner SEO dagegen setzte lange konsequent auf den Ursprungsgedanken, nämlich ein Jahr lang für ausgesprochen seltene Arten Werbung zu betreiben und für diese Artenschutzprogramme anzustoßen. So kamen in Spanien „Spitzenarten“ wie Marmelente, Balearen-Sturmtaucher und Mönchsgeier zu Jahresvogelehren.
Inzwischen gibt es den „Vogel des Jahres“ auch außerhalb Europas. Während er in Südafrika nach europäischem Muster vorab bestimmt wird, lässt der neuseeländische BirdLife-Partner Royal Forest and Bird Protection Society den „Bird of the Year“ im erst im Herbst rückwirkend für das laufende Jahr küren. Dabei treten in einer offenen Abstimmung zahlreiche Vogelarten gegeneinander an. Jedenfalls im Normalfall. Für 2021 hatte man nämlich auch die endemische Neuseeland-Lappenfledermaus nominiert, die prompt gewann. Ein eigener Fledermaus-Wettbewerb würde sich in Neuseeland nicht lohnen, davon gibt es dort nur drei Arten. 2024 hat sich in Neuseeland zum zweiten Mal der Gelbaugen-Pinguin durchgesetzt, er war bereits Vogel des Jahres 2019. (elg)
Die Vögel des Jahres 2025 international
Infostand 14. Januar 2025
- Armenien: Armeniermöwe (Larus armenicus)
- Australien: N.N. (2023 und 2024: Schwalbensittich)
- Deutschland: Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
- Estland: Kormoran (Phalacrocorax carbo)
- Island: N.N. (2022: Bachstelze)
- Kasachstan: N.N. (2023: Purpur-Pfeifdrossel)
- Kirgistan: N.N. (2023: Haussperling)
- Kroatien: Neuntöter (Lanius collurio)
- Lettland: Star (Sturnus vulgaris)
- Luxemburg: N.N. (2024: Flussseeschwalbe)
- Neuseeland: N.N. (2024: Gelbaugen-Pinguin/Hoiho)
- Norwegen: Weidenmeise (Poecile montanus)
- Österreich: Krickente (Anas crecca)
- Polen: Schwanzmeise (Aegithalos caudatus)
- Rumänien: Weißstorch (Ciconia ciconia)
- Russland: Saatkrähe (Corvus frugilegus)
- Schweiz: Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
- Spanien: Online-Wahl zwischen Mauerläufer, Schneesperling und Blaukehlchen (2024: Rohrdommel)
- Südafrika: Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus erythrorhynchus)
- Tadschikistan: Steppenkragentrappe (Chlamydotis macqueenii)
- Tanzania: Wahl zwischen Dreifarben-Glanzstar, Halbmondtaube, Braunflügel-Mausvogel und Zwergspint (2024: Sekretär)
- Tschechien: N.N. (2024: Hausrotschwanz)
- Ungarn: Knäkente (Spatula querquedula)
- USA und Kanada: Eistaucher (Gavia immer)
- Weißrussland: Uferschnepfe (Limosa limosa)
Vögel des Jahres 2024
Europaweit und vereinzelt bis nach Zentralasien, Afrika, Ozeanien und Nordamerika erfreut sich der „Vogel des Jahres“ zunehmender Beliebtheit. 2024 wurde unter anderem für die Schweiz der Zwergtaucher gewählt und in Österreich ist es die Grauammer geworden. Mehr →
Unsere Morgenstunden bereichert der Hausrotschwanz schon weit vor Sonnenaufgang. Mit seinem eigenwilligen Gesang ist er kaum zu überhören, und auf Hausdächern gut zu sehen. Bühne frei für den neuen Jahresvogel! Mehr →