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Schutzmaßnahmen für den Stieglitz
Um den Bestand des Stieglitzes langfristig zu sichern, ist der Erhalt seines Lebensraumes und der dazugehörigen Nahrungsflächen von entscheidender Bedeutung.
Agrarpolitik reformieren
Überregional kann nur eine Reform der bestehenden EU-Agrarrichtlinien und Förderinstrumente dazu beitragen, die fortschreitende Flurbereinigung in der Agrarlandschaft zu stoppen bzw. bestehende Strukturen wie Acker- und Grabensäume, Hecken, Feldgehölze, Kleingewässer, Bachfläche oder unbefestigte Feldwege zu erhalten oder neu zu schaffen. Daneben ist es zwingend erforderlich, extensive Bewirtschaftungsformen zu fördern und Flächenstilllegungen zumindest temporär durchzusetzen. Naturschutzgebiete mit reichlich Blüten- und Samenpflanzen können ebenso wie die Schutzgebiete im Eigentum von NABU und LBV Überlebensräume für den Stieglitz sein.
Umdenken im Siedlungsraum
Auf Gemeindeebene werden dringend Konzepte benötigt, die die Bereitstellung und den Erhalt von strukturreichen Straßenbegleitflächen sowie von Ruderalflächen mit samentragenden Pflanzen bei der Bau- und Städteplanung berücksichtigen. „Wild kann auch schön sein“ – hier müssen die Städte und Gemeinden ihre Vorbildfunktion erfüllen, um eine Akzeptanz unkonventioneller Gestaltungsformen in der Bevölkerung zu erzielen. Auch bei der Entwicklung neuer Siedlungsflächen muss angemessener Ersatz für artenreiche Brachflächen eingeplant werden.
Das können Sie selbst tun:
- Gestalten Sie einen Teil ihres Grundstücks oder Balkons stieglitzfreundlich mit „wilden Ecken“.
- Verzichten Sie auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln.
- Nutzen Sie unsere Empfehlungen für Ihren stieglitzfreundlichen Pflanzenkauf.
- Stieglitze lieben Obstbäume. Schützen Sie Streuobstwiesen.
- Mähen Sie maximal einmal im Jahr.
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