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Gefahren für den Stieglitz
Immer weniger Landstriche in Deutschland bleiben unberührt: Brachflächen fallen der Agrarpolitik zum Opfer oder werden in Städten zubetoniert. Die Bewirtschaftung von Ackerrändern und Asphaltierung von Feldwegen verdrängen Wildstauden und andere Nahrungspflanzen der Stieglitze. Deshalb siedeln sie und andere Vogelarten zunehmend in städtische Gärten, Parks oder auch Industriebrachen. Doch auch hier sind ihre Lebensgrundlagen bedroht: „Wildwuchs“ an Wegrändern, in öffentlichen Grünanlagen, privaten Gärten oder an Sportplätzen wird oftmals akribisch entfernt. Häufig kommen dabei flächendeckend Unkrautvernichtungsmittel zum Einsatz – nach dem „Vorbild“ der industriellen Landwirtschaft.
Feldraine und Wegränder werden immer weniger und schmaler. Pestizide und Düngemittel vernichten Wildkräuter und damit Nahrungsgrundlagen des Stieglitzes und vieler anderer Tiere.
Am dramatischsten für den Stieglitz ist jedoch der Verlust landwirtschaftlicher Brachflächen, dem eigentlichen „Speisetisch“ unseres Jahresvogels. Bis 2007 verlangte die gemeinsame EU-Agrarpolitik noch Brachflächen auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb. Seitdem werden alle Flächen eines Betriebes für den Fruchtanbau genutzt, was negative Folgen für viele Vogelarten nach sich gezogen hat und von NABU und LBV heftig kritisiert wird.
Illegal gefangen
Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein waren die farbenfrohen Stieglitze begehrte Stubenvögel. Der Fang wildlebender Stieglitze ist zwar mittlerweile durch die EU-Vogelschutzrichtlinie verboten. Dennoch machen illegale Vogelfänger in einigen Staaten rege Geschäfte auf Kosten dieser Tiere – auf Malta sogar mit offiziellem Segen: Im Jahr 2014 trat eine umstrittene nationale Ausnahmegenehmigung für den Netzfang von Stieglitzen und anderen Finkenvögeln im Herbst und Winter in Kraft. Sie werden dort lebend gefangen und auf dem Vogelmarkt in Valletta verkauft. NABU und LBV kämpfen mit ihren maltesischen Partnern dafür, dass diese Regelung schnellstmöglich zurückgezogen wird. Auch die EU-Kommission hat bereits ein Verfahren dagegen eingeleitet.
Mehr zum Stieglitz
NABU und LBV haben den Stieglitz zum „Vogel des Jahres 2016“ gekürt. Mit ihm soll der fortschreitende Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld gerückt werden. Er ist Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in Agrarräumen und Siedlungsbereichen. Mehr →
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Auch zum Vogel des Jahres 2016, dem Stieglitz, gibt es wieder viele informative und nützliche Materialien. Von der Broschüre bis zum Aufkleber – hier finden Sie eine Übersicht über die Materialien rund um den Stieglitz. Mehr →