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Verehrter und verteufelter Star
Mozarts Muse
Die Wesensart des Stars war für den Menschen schon immer zweischneidiger Natur. Da gab es den verehrten Heuschreckenvertilger, aber auch den nimmersatten Obstgartenräuber. In Smyrna – dem heutigen Izmir in der Türkei – erzählten sich die Leute, der Star tötet erst 99 Heuschrecken, um dann eine zu verzehren. Höchst willkommen hieß er deshalb bis zum Mai „Heiliger“. Doch schon im Juli wendete sich das Blatt. Der zuvor Gepriesene suchte nun gierig Maulbeerbaumpflanzungen und Weinberge heim. Prompt wurde er „Teufelsvogel“ gerufen.
Wie talentiert Stare beim Imitieren von Lauten und sogar Musikstücken sind, hat sogar Eingang in die Musikgeschichte gefunden. Wolfgang Amadeus Mozart hielt drei Jahre lang einen Star als Haustier. Schon bald konnte der gelehrige Vogel das Rondothema aus dem Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur (Köchelverzeichnis 453) nachpfeifen. Als sein „Vogel Stahrl“ starb, war der begnadete Komponist untröstlich und widmete ihm gar ein eigenes Poem: „Hier ruht ein lieber Narr/ Ein Vogel Staar/ Noch in den besten Jahren/ Mußt‘ er erfahren/ Des Todes bittern Schmerz“.
Schwarmregel fürs Wetter
Die wahrlich beeindruckenden Schwarmbilder rufen seit Jahrhunderten Wetterdeuter auf den Plan. Brütet der Star schon zeitig, darf der Bauer auf einen schönen Mai hoffen. Singen und schwatzen die Stare lustig, kommt bald die Sonne heraus. Gemäß einer französischen Bauernregel zeigen große Schwärme einen strengen und rauen Winter an. Verlassen die Stare ihren Schlafbaum locker in kleinen Gruppen oder sogar einzeln tropfenweise), dann wird es Regen geben. Selbst Tiervater Brehm erwähnte ungewöhnliches Schwarmverhalten während der Brutzeit als Zeichen für heftige, anhaltende Unwetter.