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Verbreitung und Bestand der Feldlerche
Die Feldlerche ist keineswegs nur eine Europäerin. Sie brütet von Portugal und Irland im Westen bis hin zur Kamtschatka-Halbinsel und Japan im Osten. Im Winter verlagert sich ihr Vorkommen nach Süden. Dann lebt sie auch im afrikanischen Mittelmeerraum. Dafür wird der Großteil der nördlich gelegenen Brutgebiete geräumt. Nur in milden Gebieten wie Süd- und Westeuropa verweilen Feldlerchen das ganze Jahr dort, wo sie auch brüten.
In Nord-Süd-Richtung erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Feldlerche vom nördlichen Norwegen bis zum Mittelmeer. Der Mensch hat die virtuose Sängerin außerdem in Neuseeland, Tasmanien und Südost-Australien eingeführt, wo sie heute häufig anzutreffen ist.
In Deutschland kommt die Feldlerche vom Tiefland bis auf über 2.000 Meter Höhe fast überall vor. Sie ist in den neuen Bundesländern durchgehend deutlich häufiger als im Westen und Süden, wo sie in hohen Dichten lediglich entlang der Nordseeküste und in wenigen anderen Regionen zu finden ist.
Alarmierende Bestandsrückgänge
Weltweit gesehen ist die Feldlerche aufgrund ihres riesigen Verbreitungsgebietes mit derzeit circa 150 bis 260 Millionen Brutpaaren ein häufiger Vogel. Für Deutschland wurden für 2005 bis 2009 zwischen 1,3 und 2 Millionen Reviere ermittelt. Der deutsche Brutbestand macht damit etwa 2,7 Prozent des europäischen Bestandes aus, was etwas weniger ist, als nach dem Flächenanteil Deutschlands zu erwarten wäre.
Die Feldlerchenbestände befinden sich jedoch im deutlichen Sinkflug: Offizielle Monitoringdaten des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) zeigen zwischen 1990 und 2015 einen Bestandseinbruch um 38 Prozent, also um deutlich mehr als ein Drittel.
Deutlicher Sinkflug
Die Feldlerche erreichte hierzulande vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts ihre größten Bestände. Spätestens Anfang des 20. Jahrhunderts setzte dann ein langfristiger Rückgang ein, der sich seit den 1960er Jahren mit zunehmender Intensivierung der Landwirtschaft verschärft. Einen kurzfristig positiven Bestandstrend gab es seitdem lediglich Anfang der 1990er Jahre. Grund dafür war die Einführung von Flächenstilllegungen in der Landwirtschaft zur Bekämpfung der Überproduktion im Rahmen der europäischen Agrarpolitik Ende der 1980er Jahre. Auch die vorübergehende geringere Bewirtschaftungsintensität in Ostdeutschland in den ersten Jahren nach der politischen Wende spielte eine Rolle.
Seit dem Jahrtausendwechsel hingegen zeigt der Bestandstrend wieder deutlich nach unten, beschleunigt insbesondere durch den Wegfall der Flächenstilllegungen ab dem Jahr 2007. Dabei sind bisher die Abnahmen in Nordwest-Deutschland deutlich stärker als im Osten, während der Süden mittlere Rückgangsraten aufweist.
Feldvögel verschwinden – nicht nur in Deutschland
Mit dieser negativen Entwicklung steht Deutschland nicht allein da: In ganz Europa sieht es ähnlich dramatisch aus: Seit 1980 sind schon mehr als die Hälfte aller Feldlerchen verschwunden.
Stand die Feldlerche 1998 noch auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands, ist sie aufgrund des schnellen Bestandsrückgangs nun in Kategorie 3 als „gefährdet“ gelistet.
Damit teilt sie das Schicksal vieler anderer Vogelarten der Agrarlandschaft. Der „Agrarvogelindex des Indikators Artenvielfalt“ der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, welcher Bestandstrends der wichtigsten Vogelarten der Agrarlandschaft zusammenfasst, ist zwischen 1990 und 2013 um über 21 Prozent zurückgegangen. In nur gut 20 Jahren ist damit mehr als jeder fünfte Vogel aus unserer Feldflur verschwunden.
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